NuvaRing: Wie wirkt der Verhütungsring?
Der NuvaRing ist eine moderne, flexible Verhütungsmethode, die ähnlich verlässlich ist wie die Einnahme der Pille. Der Hormonring aus biegsamem Kunststoff wird in der Vagina platziert und verbleibt dort für 21 Tage. Während dieser Zeit schützt er durch die Abgabe der Hormone Östrogen und Gestagen sehr zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Erfahre hier alles über den Verhütungsring als diskrete und bequeme Alternative zu anderen Verhütungsmethoden.
Was ist der NuvaRing und wie funktioniert er?
Der NuvaRing, auch Vaginalring, Hormonring oder Verhütungsring genannt, ist ein weicher, flexibler Ring aus medizinischem Kunststoff. Er ist eine hormonelle Methode der Schwangerschaftsverhütung und seine Wirkung ist mit der der Pille vergleichbar.
Mit einem Durchmesser von etwa 5,4 cm, seiner glatten Oberfläche sowie seiner flexiblen Form lässt sich der NuvaRing leicht in die Vagina einsetzen und ist angenehm zu tragen. Damit ähnelt der Hormonring in der Handhabung einem Tampon oder einer Menstruationstasse – und wie diese spürst Du ihn beim Tragen nicht.
Über die Vaginalschleimhaut gibt der NuvaRing die Hormone Östrogen (meist Ethinylestradiol) und Gestagen (in der Regel Desogestrel) in den Blutkreislauf ab. Durch die kontinuierliche Hormonausschüttung unterdrückt der Hormonring den Eisprung und verdickt gleichzeitig den Zervixschleim am Gebärmutterhals. Auf diese Weise unterbindet das Verhütungsmittel eine Befruchtung der Eizelle und verhindert so eine Schwangerschaft.
Anwendung des NuvaRings
Die NuvaRing Anwendung ist denkbar einfach: Einmal korrekt eingesetzt, musst Du Dich für drei Wochen um nichts weiter kümmern! Nach dem Einsetzen verbleibt der NuvaRing für 21 Tage in der Vagina. Anschließend nimmst Du ihn heraus. Nach sieben Tagen setzt Du dann einen neuen Verhütungsring ein. In diesen sieben Tagen setzt für gewöhnlich die Regelblutung ein, die auch noch anhalten kann, wenn bereits ein neuer Ring eingesetzt wurde.
Die NuvaRing-Anwendung – Schritt für Schritt erklärt
#1: Wasche Deine Hände gründlich, bevor Du den NuvaRing einsetzt.
#2: Stelle sicher, dass das Verfallsdatum des Hormonrings, den Du verwendest, noch nicht überschritten wurde.
#3: Nimm den NuvaRing aus der Verpackung und drücke ihn zum Einsetzen leicht zusammen, sodass er die Form eines Ovals annimmt.
#4: Setze Dich bequem hin oder stelle ein Bein auf – beispielsweise auf dem Rand der Toilette oder auf einem Stuhl, um den Ring leichter einführen zu können. Du kannst auch in die Hocke gehen oder Dich hinlegen – nimm am besten die Position ein, die sich für Dich am entspannten anfühlt.
#5: Platziere den mit Daumen und Zeigefinger zusammengedrückten Ring sanft in der Vagina. Er sollte beim Tragen nicht zu spüren sein. Falls Du den Ring noch spürst, schiebe ihn einfach sachte noch ein wenig weiter. Keine Angst – der Ring kann nicht zu tief in die Vagina eingeführt werden oder verloren gehen! Wasche Dir anschließend die Hände.
#6: Nach genau 21 Tagen nimmst Du den NuvaRing heraus, indem Du ihn mit einem Finger einhakst und sanft nach vorn ziehst. Am besten entfernst Du den Ring am selben Wochentag, an dem Du ihn eingesetzt hast – idealerweise auch zur ungefähr gleichen Uhrzeit.
#7: Nach sieben ringfreien Tagen setzt Du einen neuen NuvaRing ein.
# Sex mit NuvaRing
Du kannst während der 21 Tage, in denen Du den Hormonring trägst, problemlos Sex haben. Sollte der Ring wider Erwarten beim Vaginalverkehr stören, kann er kurzzeitig (!) herausgenommen werden. Sofern der Ring nicht für mehr als drei Stunden entnommen wurde, wird der Empfängnisschutz nicht beeinträchtigt. Auch während der einwöchigen „Ring-Pause“ bleibt der Schutz vor einer Schwangerschaft bestehen.
NuvaRing Sicherheit und Wirksamkeit
Der NuvaRing gilt als sehr sichere Verhütungsmethode mit einem Pearl-Index von etwa 0,4 bis 0,65 – vergleichbar mit der klassischen Pille. Voraussetzung für die hohe Wirksamkeit des Hormonrings ist, wie bei allen Verhütungsmethoden, dass Du ihn korrekt und kontinuierlich anwendest. Die Anwendersicherheit beschreibt, wie sicher ein Verhütungsmittel bei typischer Anwendung, inklusive kleiner Fehlerchen und Vergesslichkeit wirklich ist. Der NuvaRing kommt hier auf einen Wert von 2,4 bis 9%. Das bedeutet, das im Schnitt 2,4 bis 9 von 100 Frauen bei der Verhütung mit einem NuvaRing schwanger werden.
Gibt es auch einen NuvaRing ohne Hormone?
Alle kontrazeptiven Vaginalringe, die aktuell auf dem Markt sind, basieren auf einer hormonellen Empfängnisverhütung durch die kontrollierte Abgabe von Östrogen und Gestagen. Allerdings arbeiten Pharmaunternehmen an Verhütungsringen, die hormonfrei ungewollte Schwangerschaften verhindern. Sie wirken spermiostatisch und sollen durch lokal wirkende Stoffe wie Eisengluconat oder Vitamin C die Beweglichkeit der Spermien einschränken oder sie daran hindern, in die Gebärmutter vorzudringen.
Die NuvaRing-Vorteile auf einem Blick
Es gibt einige Hormonring Vorteile, die ihn von anderen Verhütungsmethoden unterscheiden:
NuvaRing-Nachteile, mögliche Risiken und NuvaRing Nebenwirkungen
Wie jede hormonelle Verhütungsmethode kommt auch der NuvaRing nicht ohne mögliche Nebenwirkungen und Risiken aus.
Zu den häufigsten gehören:
In seltenen Fällen können schwerwiegendere Risiken wie Blutgerinnsel (Thrombosen), Schlaganfälle oder Migräne auftreten. Besonders bei vorhandener familiärer Vorbelastung oder bei bestehenden Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht solltest Du Dich gut informieren und die Anwendung des NuvaRings mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt in Hinblick auf diese Risikofaktoren besprechen.
Einige Studien weißen darauf hin, dass das Thromboserisiko beim NuvaRing sogar höher ist als bei der Pille. Kurz gesagt: Auch beim NuvaRing handelt es sich um ein hormonelles Verhütungsmittel, sodass viele der Pillen Nebenwirkungen auch auf den NuvaRing zutreffen. Wenn Du die potenziellen Nebenwirkungen nicht in Kauf nehmen möchtest, kannst Du Dich über hormonfreie Verhütungsmittel wie eine Kupferspirale, ein Diaphragma oder das gute alte Kondom informieren. Letzteres hat zudem den Vorteil, dass es Dich auch vor Geschlechtskrankheiten schützt!
NuvaRing Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Der NuvaRing ist nicht für alle Frauen geeignet. Insbesondere Frauen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen sollten auf andere Verhütungsmethoden ausweichen:
Deine behandelnde Ärztin oder Dein behandelnder Arzt bespricht mit Dir, ob es für Dich sinnvoll ist, mit Hormonring zu verhüten.
Kosten für den NuvaRing
Die Kosten für einen Verhütungsring belaufen sich auf etwa 20 bis 30 Euro pro Monat. In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Frauen bis zum Alter von 22 Jahren. Manchmal werden hormonelle Kontrazeptiva aber auch bei Frauen, die älter als 21 sind, bezuschusst – kläre das am besten mit Deiner Krankenkasse.
Der NuvaRing ist als hormonelles Verhütungsmittel immer verschreibungspflichtig – das heißt, Du brauchst ein Rezept von Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, wenn Du mit dem Hormonring verhüten möchtest.
Der NuvaRing im Vergleich mit anderen Verhütungsmethoden
Du brauchst noch mehr Infos? Hier ein kurzer Überblick zu den Vor- und Nachteilen des Hormonrings im Vergleich zu anderen hormonellen Verhütungsmethoden:
Fazit: bequeme Alternative zur Pille
Suchst Du eine Alternative zur Pille oder anderen hormonellen Kontrazeptiva und wünschst Dir eine längerfristige, unkomplizierte Verhütungsmethode, ist der NuvaRing für Dich möglicherweise eine attraktive Option. Vergiss nicht, dass der Hormonring auch Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen kann – Dein:e Gynäkolog:in berät Dich individuell und bespricht mit Dir, welche Verhütungsmethode die beste für Dich ist.