Kokosöl als Gleitgel
Kokosöl zählt als Wunderwaffe in der Schönheitspflege. Egal ob Haut, Haare oder Zähne: Viele Leute schwören auf die feuchtigkeitsspendende und antibakterielle Wirkung des Hausmittels, weshalb es in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist und man es schon lange nicht mehr nur in der Küche, sondern auch im Bad findet. Natürlich, gleitfähig und verführerisch duftend: Da eignet es sich doch bestimmt auch als Gleitgel, oder? Wir gehen dieser Frage auf den Grund und verraten Dir, worauf Du bei der Verwendung von Kokosöl als Gleitmittel achten musst.
Kurz und knapp: Ja, Kokosöl eignet sich unter den richtigen Umständen als Gleitmittel. Denn es ist ein natürliches, pflanzliches Öl welches der Haut grundsätzlich schadet. Wichtig ist jedoch, dass das Kokosöl hochwertig und vollkommen natürlich ist. Denn ansonsten hat es in der empfindlichen Intimregion nichts zu suchen!
Ebenfalls interessant: Diese Gleitmittel-Alternativen solltest Du kennen.
Hier sind die wichtigsten Argumente für und gegen Kokosöl als Gleitgel, an denen Du Dich orientieren kannst.
Vorteile von Kokosöl als Gleitgel
Kokosöl bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich und sogar einen, der es als Gleitgel außergewöhnlich macht: Es enthält Laurinsäure, die antibakteriell wirkt und so Infektionen vorbeugt, wie zum Beispiel Blasenentzündungen, die beim Sex manchmal entstehen können. Das kann so kein anderes Gleitgel, doch solltest Du natürlich bei bereits bestehendem Problem trotzdem besser Deine:n Ärztin:Arzt aufsuchen.
Genau wie bei Haut und Haaren wirkt das Öl auch in der Vaginalregion feuchtigkeitsspendend. Es eignet sich durchaus zur Pflege des Intimbereichs – allerdings eher im äußeren Bereich der Vulva. Jede Vagina ist anders und das Kokosöl könnte Dein Scheidenmilieu durcheinanderbringen. Hör deshalb genau auf Deinen Körper und gehe lieber auf Nummer sicher, um Deinen Intimbereich zu schützen.
Anders als die Vagina reagiert der Penis nicht so empfindlich auf unkonventionelle Gleitmittel. Kokosöl eignet sich daher prima für einen Handjob. Bonuspunkt: ein sehr angenehmer, leckerer Geruch, der Lust auf mehr macht.
Pflegend wirkt Kokosöl übrigens auch im After und ist deshalb theoretisch auch für den Analsex geeignet. Da es gerade hier aber recht trocken ist, eignet sich ein spezielles, langanhaltendes Anal-Gleitgel besser.
Zu guter Letzt gibt es noch Vorteile, die nicht den Körper betreffen: Auch wenn es natürlich eigentlich nicht sein muss, ist es einigen Leuten etwas unangenehm, ein Gleitgel oder Ähnliches an der Kasse zu bezahlen. Mit Kokosöl ist das Schnee von gestern, denn das könntest Du ja auch genauso gut zum Kochen verwenden. Kaufen kannst Du es in fast jedem Lebensmittelgeschäft und auch die meisten Drogerien haben es im Sortiment. Aber auch bei richtigem Gleitgel brauchst Du Dir deswegen keinen Stress machen, denn das gibt es mittlerweile auch super einfach online zu bestellen.
Nachteile von Kokosöl als Gleitgel
Kokosöl bringt zwar nicht viele Nachteile mit sich, aber dafür einen superwichtigen: Es macht Kondome porös und kann dazu führen, dass diese schneller reißen. Das ist übrigens der Fall bei jedem Öl oder ölbasierten Gleitgel, denn Öl und Latex vertragen sich nicht. Wenn Du nur ein Kondom als Verhütungsmittel verwenden kannst oder möchtest, ist Kokosöl also nicht die richtige Wahl und Du solltest zu einem wasserbasierten Gleitgel greifen. Alternativ gibt es auch latexfreie Kondome.
Auch wenn es um die Gleitfähigkeit geht, ist ein richtiges Gleitgel die bessere Wahl. Obwohl Kokosöl gleitfähig ist, zieht es mit der Zeit in die Haut ein, weshalb öfter nachgelegt werden muss. Reguläre Gleitgele sind extra auf ein langes Vergnügen ausgelegt und ermöglichen einen freien Kopf.
Kokosöl als Gleitmittel: Immer beachten
Falls Du Dich für Kokosöl als Gleitmittel entscheidest, gibt es ein paar Dinge, auf die Du bei der Verwendung achten musst.
Das richtige Kokosöl wählen
Verwende nur natives, kaltgepresstes Kokosöl ohne Zusatzstoffe, am allerbesten mit Öko-Siegel. Schau zur Kontrolle einfach auf das Etikett des Glases.
Hautverträglichkeit testen
Vor der Verwendung von Kokosöl im Intimbereich solltest Du testen, ob Deine Haut es gut verträgt oder Du sogar eine Allergie hast. Hierfür eignen sich am besten Körperstellen mit dünner Haut wie Armbeuge oder Kniekehle.
Richtig Anwenden
Sicherheit geht immer vor - auch beim Sex! Verwendest Du also Kokosöl als Gleitmittel, dann achte unbedingt darauf, kein Latexkondom zu nutzen. Denn Öle greifen Latex an und machen es somit porös und sicher!
Weniger ist mehr
Meist wirst Du Kokosöl im festen Zustand vorfinden, doch es schmilzt schnell bei Körpertemperatur zwischen Deinen Händen. Das Öl ist sehr ergiebig, weshalb Du wirklich nur eine kleine Menge brauchst, um voll durchstarten zu können. Wichtig ist, niemals einfach mit der Hand in das Glas zu gehen, da so Schadstoffe, Schmutz etc. in das Öl kommen können, die Deinem Körper schaden und womöglich die Haltbarkeit des Öls verringern. Verwende zum Herausnehmen einfach einen Teelöffel oder Ähnliches.
Nach der Verwendung
Generell ist Kokosöl super zur Pflege geeignet und müsste daher nicht wieder entfernt werden. Allerdings können sich in wilden Momenten zwischen den Laken Fremdkörper wie Staub anheften, die dann natürlich auch in die Vagina gelangen können, was nicht optimal wäre. Deshalb ist es das Beste, das Öl nach den Spielen mit warmem Wasser zu entfernen – auch etwas Intimwaschlotion kann hier helfen, falls Du welche zu Hand hast.
# Tipp
Falls Du statt Kokosöl andere natürliche Gleitmittel probieren möchtest, sind Mandelöl und reines Aloe-Vera-Gel ohne Zusatzstoffe gute Alternativen. Genau wie beim Kokosöl solltest Du vorher die Verträglichkeit testen.
Fazit: Kokosöl als Gleitmittel
Kokosöl kann als Gleitgel verwendet werden, solange kein Kondom aus Latex mit im Spiel ist. Es hat einige Vorzüge, Du musst jedoch trotzdem auf die richtige Anwendung achten. Mit einem herkömmlichen Gleitgel bist Du aber auf der sicheren Seite – so steht dem schlüpfrigen Vergnügen nichts mehr im Weg.