Gleitgel selber herstellen
Gleitgel ist bei vielen Sexpraktiken ein unverzichtbarer Helfer. Im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch wenn das Hilfsmittel ausgegangen ist, gibt es immer wieder Tipps, wie Du ein Gleitgel auch selbst herstellen kannst. Wir verraten Dir, worauf Du dabei achten musst und nach welchem Rezept Du ein wirklich hautfreundliches und gut geeignetes Gleitgel herstellen kannst.
Selbst hergestelltes Gleitgel – für jeden Zweck geeignet?
Wenn Du Dich schon einmal in der Welt der Gleitgele umgesehen hast, weißt Du, dass es zahlreiche verschiedene Arten gibt. Am häufigsten kommen wasserbasierte Gleitgele zum Einsatz, denn diese haben einen großen Vorteil: Sie können auch mit Sextoys kombiniert werden, wenn diese aus Silikon oder ABS-Kunststoff bestehen. Benutzt Du hingegen ein ölhaltiges oder silikonhaltiges Gleitgel, können Deine Sextoys dadurch Schaden nehmen.
Beim Gleitgel-DIY solltest Du daher ebenfalls auf ein wasserbasiertes Produkt setzen, denn es schont Toys und auch die meisten Kondome. Hinzu kommt, dass Silikonwirkstoffe im hauseigenen Labor (aka Küche) nur schwer zu verarbeiten sind und Du meist mehr Chaos hinterlässt als am Ende nötig.
Beim Kauf der Zutaten solltest Du darauf achten, dass Du nur geprüfte und in der EU hergestellte Produkte verwendest. Kaufe sie außerdem am besten in der Apotheke Deines Vertrauens ein! Grundsätzlich empfehlen wir Dir für maximale Sicherheit ohnehin eher ein von Experten hergestelltes Gleitgel, wenn Du allerdings einmal experimentieren möchtest, kannst Du so für Sicherheit sorgen.
Diese Zutaten brauchst Du, um Gleitgel selbst herzustellen
Gleitgel selber machen: So geht's
#1: Die erste Mischung
Zum Anmischen benötigst Du eine saubere Schüssel, Handschuhe und am besten einen Kochlöffel aus Kunststoff. Tipp: Im Friseurbedarf findest Du Kosmetikschalen, die Friseure zum Anrühren von Haarfarben nutzen. Im ersten Schritt gibst Du das Glycerin, das Fluidlecithin und das Xanthan in die Schale und rührst so lange um, bis eine homogene Masse entsteht.
#2: Wasser marsch
Jetzt geht es ans Wasser, das unbedingt abgekühlt sein muss. Gibst Du heißes oder warmes Wasser in die Mischung, ist der erste Versuch gescheitert, denn die Bestandteile lösen sich buchstäblich in Luft aus. Rühre das Wasser nach und nach ein, bis Du Deine Wunschkonsistenz erreicht hast. Möchtest Du Dein Gleitgel eher flüssig haben, nutze die vollen 70 ml. Möchtest Du eher eine feste Masse, nutze 50 bis 60 ml.
#3: Rühren bis zum Muskelkater
Der dritte Schritt ist der anstrengendste, denn jetzt musst Du solange Rühren, bis sich das Wasser vollständig mit der vorherigen Masse vermischt hat. Das kann dauern, denn vor allem das Xanthan lässt sich nicht immer sofort mit dem Wasser homogenisieren. Du merkst, dass Dein Ziel erreicht ist, wenn Dein Gleitgel eine gleichmäßige Konsistenz hat und keine Einzelbestandteile mehr sichtbar sind. Nun musst Du das Gel nur noch abfüllen und gut verschließen.
Tipps fürs Gleitgel selbst machen
Um einmal zu experimentieren, ist die Herstellung von eigenem Gleitgel wirklich spannend. Allerdings ist es bei einem hohen Bedarf ein Aufwand, der sich in der Praxis kaum lohnt. Im Handel gibt es sehr viele Produkte, darunter auch nachhaltige und vegane Gleitgels, so dass Du für jeden Anspruch ein passendes Gel finden kannst, ganz ohne Chemielabor in der Küche.