Was ist Petting?
Egal ob Fummeln, Rummachen oder Vorspiel - das Petting gehört für viele zu Jugenderinnerungen. Doch wer denkt, das die intensiven Streicheleinheiten und Küsse nur was für Teenager sind, der irrt. Auch Paare in festen Beziehungen können vom intimen Petting als Liebesspiel profitieren. Wir verraten Dir, warum Petting Euch so einiges an Erotik ganz ohne eigentlichen Geschlechtsverkehr garantiert!
Was ist Petting?
Den Begriff Petting bringen die meisten vor allem mit Teenagern in Verbindung, die erste erotische Erfahrungen mit einem:einer Partner:in machen. Übersetzt bedeutet der englische Begriff “Petting” nichts anderes als Streicheln oder auch Liebkosen. Beim Petting bleibt es in der Praxis jedoch nicht bei reinen Streicheleinheiten. Hier geht es auch um den Austausch von Zärtlichkeiten, kann aber über das reine zärtliche Berühren hinausreichen. Demnach umfasst das Petting folgende Aktivitäten:
Jedoch komplett ausgeschlossen: Der Geschlechtsverkehr (sprich keine Penetration). Auch der Orgasmus steht beim Petting nicht an erster Stelle: Stattdessen geht es mehr um die sexuelle Lust, die Erkundung des Körpers der:s Anderen und alle Gefühle, die damit verbunden sind.
Ist Petting nur etwas für Jugendliche?
Viele Leute verstehen unter Petting etwas, das Jugendliche machen, um ihre eigene Sexualität zu entdecken. Das stimmt zwar im Prinzip, allerdings kann Petting durchaus auch für sexuelle erfahrene Leute immer noch interessant und aufregend sein.
Denn viele Paare nutzen Petting als Vorspiel – auch wenn sie es nicht als Petting bezeichnen. Petting umfasst eben nicht nur das reine Streicheln und Kuscheln, es erlaubt auch weitaus mehr, den:die Partner:in und seine:ihre erogenen Zonen zu küssen, sie:ihn ausgiebig mit den Händen verwöhnen. Auch Sextoys wie Auflegevibratoren können beim Petting eingesetzt werden.
# Wichtig
Petting schließt den eigentlichen Geschlechtsverkehr zwar aus, dies bedeutet jedoch nicht, dass Hygiene und Vorsicht zu vernachlässigen sind! Je intensiver Euer Petting ausfällt, desto mehr Körperflüssigkeiten werden ausgeschieden und berührt. Insbesondere wenn Ihr beim Petting nackt sein solltet, könnten unter Umständen Geschlechtskrankheiten übertragen werden. Wenn Ihr also auf Nummer sicher gehen wollt, solltet Ihr Euch schützen.
Ist Petting Sex?
Das kommt ein bisschen darauf an, was man unter dem Begriff „Sex“ versteht. In der Umgangssprache meinen wir mit Sex oft den penetrativen Sex zwischen cis Mann und cis Frau, oder anders ausgedrückt: Für viele ist es erst „richtiger“ Sex, wenn ein Penis in einer Vagina steckt.
Mit dieser Definition macht man es sich aber etwas zu einfach, denn nicht jedes Mal, wenn zwei Leute Sex haben, ist ein Penis mit im Liebesspiel. Bist du mit einem anderen Menschen intim, stimuliert Ihr Eure erogenen Zonen und bringt Euch gegenseitig zum Orgasmus? Dann habt auch Ihr eine Art Sex.
Also: Petting gehört auch zum Oberbegriff Sex, ist aber eben kein penetrativer Sex.
# Schon gewusst?
In vielen europäischen Ländern ist Petting gesetzlich ab zwölf Jahren erlaubt, sofern der Altersunterschied der Beteiligten nicht mehr als vier Jahre beträgt. Penetrativer Sex hingegen ist erst für Jugendliche ab 14 Jahren hesetzlich erlaubt.
Was ist der Unterschied zwischen Soft Petting und Heavy Petting?
Beim Petting unterscheidet man grundlegend in zwei Varianten: Das Soft- und das Heavy-Petting. Die Unterschiede sind wie folgt zu erklären:
Soft Petting
Heavy Petting
Es gibt beim Petting übrigens auch noch eine dritte Variante: Das Necking. Dieses Beschreibt den Austausch an Zärtlichkeiten im oberen Körperbereich. Küsse oder sanftes Lecken des Nackens, der Arme, der Brüste oder auch des Bauches sind hier erlaubt - unter der Gürtelregion ist jedoch Schluss!
Die Vorteile vom Petting
Auch wenn viele Menschen Petting als eine Variante vom Blümchensex ansehen, so hat diese Art des Liebesspiel doch zahlreiche Vorteile. Zu diesen gehören:
Die besten Tipps zum Petting
Petting schließt zwar normalerweise jede Form der Penetration aus, aber das heißt natürlich nicht, dass man auf Orgasmen verzichten muss. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Euch, ganz ohne Geschlechtsverkehr im technischen Sinne ein kleines, sexy Abenteuer zu erleben.
Tipp 1: Langsam arbeiten
Arbeite Dich zum Beispiel langsam mit Deinen Händen und Deinem Mund über den Körper vor – starte dabei nicht direkt bei den Genitalien. Es gibt so viele erogene Zonen am Körper Deines:Deiner Partners:Partnerin, die Du vielleicht gar nicht so sehr auf dem Schirm hast. Sensible, erogene Bereiche finden sich auch fernab von Vulva und Penis!
Auch am Hals, dem Ohrläppchen und in der Leistengegend sind viele Menschen sehr empfindlich, reagieren sensibel auf zärtliche Berührungen und fühlen sich durch Küsse und Streicheleinheiten schnell mehr als nur ein wenig erregt.
Tipp 2: Eine Massage macht's
Wie wäre es zusätzlich mit dem Einsatz eines Massageöls beim Petting? Hier gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten, vor allem wenn beide offen für Neues sind und sich füreinander Zeit nehmen.
Tipp 3: Immer auf die Hygiene achten
Egal ob ihr euch nur intensiv küsst oder euch bis zum Blowjob und Cunnilingus heranarbeitet - beim Petting sollte auch die Hygiene nicht zu kurz kommen. Hände sollten gewaschen werden um mögliche Infektionen vorzubeugen.
Wichtig: Bei jeglichen Infektionen, Entzündungen oder auch Krankheiten (wie beispielsweise ein Mandelentzündung) solltet ihr lieber auf den Oralverkehr beim Petting verzichten.
Tipp 4: Mit Gleitgel wird's besser
Egal für welche Petting-Variante ihr euch auch entscheidet - Gleitmittel macht (fast) alles besser. Es erregt nicht nur, sondern spendet auch wichtige Feuchtigkeit die unnötige Reibungen oder auch Verletzungen der internen Geschlechtsorgane verringert.
Tipp 5: Sextoys sind gerne gesehen
Sexspielzeuge wie Vibratoren oder Masturbatoren können beim Petting eine gewollte Abwechslung bringen. Dabei müssen die Toys übrigens auch nicht in Körperregionen eingeführt werden. Oftmals reicht beispielsweise die Vibration des Spielzeugs schon, um die erogenen Zonen zu stimulieren und die körperliche Lust zu steigern.
Tipp 6: Stellungswechsel
Beim Petting geht es im so viel mehr als nur Sex. Warum also nicht mal kreativ werden, und die Körperregionen des:r Anderen durch verschiedene Stellungen erkunden? Egal ob ein Blowjob im stehen, Lecken durchs Facesitting oder eine gemeinsame Stimulation durch die Stellung 69. Probiert es aus und findet heraus, was Euch am besten gefällt!
Kann man beim Petting schwanger werden?
Ja, beim Petting kannst Du unter gewissen Umständen schwanger werden. Wie? Nun ja, eine Schwangerschaft tritt normalerweise auf, wenn Spermien in die Vagina gelangen und hier eine Eizelle befruchten. So kann es beim Petting schonmal vorkommen, dass Samenflüssigkeiten über die Hände oder andere Körperteile in die Scheide gelangen. Besonders wenn beide Partner komplett Nackt sind und sich der Penis und dessen Sekret (ob Lusttropfen oder Sperma) auf dem Körper der Frau verteilt, wird das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft höher.
Aber: Grundsätzlich ist das Risiko durch Petting schwanger zu werden sehr niedrig. Dennoch, willst Du auf Nummer sicher gehen, dann sollten beim Petting entweder die Hosen angelassen bleiben oder ein Kondom (oder ein anderes Verhütungsmittel) genutzt werden.
Kann ich beim Petting Geschlechtskranheiten kriegen?
Egal ob HPV, Chlamydien, Syphilis, Herpes oder auch Gonorrhoe - sexuell übertragbare Krankheiten können auch beim Petting weitergegeben werden. Natürlich wissen wir, dass auch hier vor allem bei ungeschützten Anal- und Vaginalverkehr das Infektionsrisiko deutlich höher ist. Dennoch, wenn Sperma, Darmsekrete oder auch Blut auf dem Penis, die Vagina oder offene Wunden in Mund und Anus gelangen, kann eine Infektion leider nicht ausgeschlossen werden.
Soll ich beim Petting verhüten?
Kurzum - es kommt drauf an, wie weit das Petting geht. Bleibt es beim intensiven Küssen und zarten Streicheleinheiten, dann natürlich nicht. Reibt Ihr Euch jedoch nackt aneinander und entsteht ein Austausch von Körperflüssigkeiten - besonders wenn es sich um die männliche Ejakulation handelt - dann macht es Sinn, ein Kondom zu benutzen. Dies schützt nämlich nicht nur von ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Kann man durch Petting zum Orgasmus kommen?
Absolut! Denn vor allem die langsame Stimulation der erogenen Zone bei sowohl Mann als auch Frau fördern die Lust und Erregung. Arbeitet man sich dann an die Geschlechtsorgane heran und stimuliert Penis und Vagina, kann das schnell zum Höhepunkt führen. Am Ende kommt es eben nur auf die richtige Technik an!
Fazit: Petting: Kitzeln, Prickeln und sogar Orgasmen neu empfinden
Manche Menschen verstehen Petting als Praktik, die allein für Jugendliche und andere sexuell unerfahrene Personen interessant ist. Dabei kann man Petting auch als eine neue und vielversprechende Möglichkeit betrachten, Liebe und Lust auf eine gänzlich andere Art und Weise als nur durch penetrativen Sex zu erleben.
Petting ist etwas für alle Personen, egal wie alt sie sind oder welcher sexuellen Orientierung sie sich zugehörig fühlen. Manchmal ist der liebevolle Umgang mit dem Körper des:der Partners:Partnerin und der Austausch von Zärtlichkeiten wichtiger als der Orgasmus – und manchmal ist der Orgasmus ausgelöst durch Streicheleinheiten auch besonders schön.