Sinnesentzug: Veränderte Wahrnehmung als besonderer Kick
Jeder Mensch nutzt die fünf Sinne Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören zur Orientierung im Alltag. Sollte nur einer davon nicht funktionieren, kann dies das Leben komplett auf den Kopf stellen. In diesem Fall muss man sich mehr auf seine anderen Sine verlassen, sodass einer oder mehrere zusätzlich geschärft werden können. In der Welt des BDSM zieht man sogar einen Nutzen aus dieser Tatsache und setzt bewusst auf einen sogenannten Sinnesentzug. Falls Du schon mal mit verbundenen Augen Sex hattest, kennst Du diese Spielart sogar schon.
Was ist der Sinnesentzug?
Was ist Sinnesentzug oder Deprivation? Wenn Du schon einmal Erfahrung mit dem Sinnesentzug gemacht hast, hast Du vielleicht festgestellt, wie reizvoll diese Einschränkung der Wahrnehmungsfähigkeit sein kann. In solchen Momenten bist Du ganz auf Geräusche, Gerüche und Berührungen fokussiert. Im BDSM wird diese Sexualpraktik auch als Sensory Deprivation bezeichnet, was nicht anderes bedeutet als „Sinnesentzug“.
Es hängt immer von den Vorlieben der Beteiligten und von der Art des Sinnesentzugs ab, ob dieser als Bestrafung oder Belohnung angesehen werden kann. Die Manipulation oder Ausschaltung der Sinne erfolgt meistens mit Hilfe von speziellem Equipment. Manchmal werden die Sinne des Bottoms auch eingeschränkt, um die Person vollkommen hilflos und damit abhängig von der dominanten Person zu machen.
Sinnesentzug: Sanfte Foltermethoden gehen häufig noch weiter
Ein Sinnesentzug kann auch als Foltermethode eingesetzt werden. Da diese Praktik nicht frei von Risiken und Gefahren ist, sollte eine entsprechende Session nie zu weit in die Länge gezogen werden. Ansonsten drohen unter anderem Angstzustände und Halluzinationen. Eine kurze Phase des Sinnesentzugs wird hingegen häufig als äußerst entspannend beschrieben. Es ist auf jeden Fall notwendig, dass Ihr im Vorfeld ein Signalwort oder eine Geste vereinbart, die den sofortigen Abbruch der Sitzung anzeigt.
Nicht selten geht der Sinnesentzug beim BDSM noch über die eigentlichen fünf Sinne hinaus. Manchmal werden auch der Gleichgewichtssinn, der Temperatursinn oder das Schmerzempfinden manipuliert.
Unzählige Hilfsmittel unterstützen den Sinnesentzug
Um die Sinne beeinflussen zu können, muss man sich bestimmter Utensilien und Hilfsmittel bedienen. Es gibt schier unendliche Möglichkeiten, so dass für alle Präferenzen und Neigungen etwas dabei ist. Am populärsten sind sicher BDSM Fesseln, mit welchen der Tastsinn deutlich eingeschränkt wird. Eine Person wird mit Hilfe von Seilen, Fesseln oder ähnlichem bewegungsunfähig gemacht, was einen kompletten Kontrollverlust nach sich zieht. Die Nase lässt sich manipulieren, indem man eine Gasmaske aufsetzt, doch so krass muss es noch nicht einmal sein. Es können als Alternative auch ein Parfum oder andere Duftstoffe, wie zum Beispiel Pfefferminzöl, eingesetzt werden.
Möglichkeiten zur Veränderung des Geschmackssinns wären außergewöhnliche Lebensmittel oder Stoffstücke, die mit bestimmten Substanzen getränkt wurden. Das Sehen lässt sich sicher auf einfachste Art und Weise entziehen, nämlich durch das Umbinden eines Tuchs oder einer Augenmaske. Das Hören verhindert man durch das Tragen von Ohrstöpseln oder eines anderen Gehörschutzes. Es ist ganz wichtig, dass Ihr das Equipment vor der eigentlichen Session ausprobiert, um Euch über dessen Effekte im Klaren zu sein.
Das Schöne am Sinnesentzug: Es ist eine Spielart, an die man sich auch ganz langsam und problemlos herantasten kann. Eine Augenbinde ist beispielsweise schnell angelegt – und dann könnt Ihr schauen, ob der Sex mit eingeschränkten Sinnen für Euch reizvoll ist.