Woher kommt das Wort Puff?
Oleee, wir fahr’n in Puff nach Barcelona… Mmh, habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, woher genau dieses Wort kommt – „Puff“? Wir klären Euch auf!
Puff: Die Bedeutung
Mit dem Begriff Puff beschreibt man in der Umgangssprache ein Bordell – also einen Ort, in dem man sich Sex kaufen kann. Doch warum verwendet man dafür ein so absurd klingendes Wort?
Tatsächlich ist das Wort Puff schon mehrere hundert Jahre alt und wurde bereits im Mittelalter für ein Würfelbrettspiel verwendet. „Puff“ soll dabei den Sound verdeutlichen, den die Würfel beim Aufschlagen auf dem Brett verursachen. Das Spiel wird übrigens heute noch – in leicht abgewandelter Form – gespielt, ist aber mittlerweile eher unter seinem englischen Namen „Backgammon“ bekannt.
Komm, wir gehen Puff spielen!
Was hat denn nun ein Brettspiel mit Sexarbeit zu tun? Nun ja, vor der Erfindung der Spielkonsolen haben die Leute sich gern mit einfacheren Dingen wie Würfelspielen unterhalten – und das oft in Gasthäusern, in denen auch manche Damen ihre körperlichen Dienste angeboten haben.
Um nicht direkt vor den Nachbarn oder der eigenen Frau aufzufliegen, hat man im 18. Jahrhundert also gern mal gesagt, man ginge Puff spielen – während man sich in Wirklichkeit einem ganz anderen Vergnügen hingab. Und wie es halt so ist: Wenn alle es verwenden, ist es irgendwann kein Geheimnis mehr und so wurde Puff zum Synonym für Bordell.
# Schon gewusst?
Das Wort „Bordell“ stammt vom französischen Wort „bordel“ ab und bedeutet „kleine Hütte“.
Puffs und Bordelle: Die Gesetze in Europa
Mittlerweile werden im allgemeinen Sprachgebrauch die verschiedensten Orte, an denen man sexuelle Dienstleistungen erwerben kann, als Puff bezeichnet: Von Laufhäusern über Dominastudios bis hin zu Nacht- und Stripclubs. Backgammon gespielt wird in diesen wahrscheinlich weniger…
Je nach Land gibt es unterschiedliche Gesetze in Bezug auf die Arbeit und den Betrieb von Puffs: Deutschland hat tatsächlich eines der liberalsten Prostitutionsgesetze in der EU – und wurde deshalb schon häufiger als „Puff Europas“ bezeichnet. Auch Österreich, die Niederlande oder Dänemark erlauben Prostitution, während manche Länder das sogenannte „schwedische Modell“ übernommen haben, bei dem nur der Konsum sexueller Dienstleistungen verboten ist und die Freier bestraft werden. Darüber hinaus wird man keinen Puff in Kroatien, Rumänien oder Serbien finden – dort werden sowohl Sexarbeiter*innen als auch Freier bestraft.
Und eine etwas andere Art des Puffs hat sich zudem in den letzten Jahren entwickelt: Nämlich Sexpuppen-Bordelle, in denen Männer für Sex mit künstlichen Frauen bezahlen können.
So sieht’s aus im Freudenhaus – damit habt Ihr jetzt einige Hintergrundinformationen und etwas random Wissen zum Thema Puff, mit denen Ihr Freunde und Verwandte bei der nächsten Runde Backgammon beeindrucken könnt.