Das verrät Dir Zervixschleim über die Fruchtbarkeit
Zervixschleim, ein Sekret, das vom Gebärmutterhals produziert wird, ist ein erstaunliches und zugleich sensibles Thema. Er ist ein klarer Indikator für den Hormonstatus und die Fruchtbarkeit. Wir zeigen Dir alles, was Du zum Thema Zervixschleim wissen musst - inklusive wie der Schleim Dir helfen kann, Deine Fruchtbarkeit zu bestimmen.
Was ist Zervixschleim?
Zervixschleim ist das Sekret, das von Drüsen im Gebärmutterhals (Cervix uteri = Gebärmutterhals) gebildet wird und sich während des weiblichen Zyklus in seiner Konsistenz und Farbe verändert. Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert und geben wertvolle Hinweise auf die Fruchtbarkeit einer Frau, weshalb der Zervixschleim oft zur Bestimmung fruchtbarer Tage herangezogen wird.
Für die einen mag der Zervixschleim vielleicht ekelig klingen, aber wenn man sich einmal damit beschäftigt, ist er sogar ganz spannend und aufschlussreich. Der Zervixschleim ist von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt. Außerdem spielen das Alter, die Ernährung, die Lebensweise und viele andere Faktoren eine Rolle – er ist also so individuell wie jeder Körper selbst.
Woraus besteht Zervixschleim?
Der Zervixschleim setzt sich primär aus Wasser, Elektrolyten und speziellen Proteinen zusammen, die durch hormonelle Veränderungen beeinflusst werden. Während des Zyklus erhöht sich der Wasseranteil in der fruchtbaren Phase, was zu einem dünnflüssigeren Schleim führt, der ideal für die Fortbewegung der Spermien ist. Außerdem enthält der Zervixschleim Nährstoffe, die die Spermien länger am Leben erhalten und den pH-Wert des vaginalen Milieus ausgleichen.
Funktion vom Zervixschleim
Zervixschleim erfüllt zwei wichtige Funktionen im weiblichen Körper:
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Kann man anhand des Zervixschleims verhüten?
Vorweg sei eins gesagt: Frauen, die hormonell verhüten (z. B. mit der Pille) werden kaum Veränderungen feststellen, denn diese hängen mit den natürlichen Schwankungen des Hormonspiegels zusammen. Außerdem ist die Einschätzung immer subjektiv, deswegen solltest Du vor allem auf Änderungen in der Mitte des Zyklus achten.
Auch wenn der Zervixschleim Dir deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage anzeigen kann, sollte man ihn nicht allein als Verhütungsmittel benutzen – der Pearl-Index bei dieser Methode liegt nämlich bei 15. Sicherer ist es, die Zervixschleim-Beobachtung mit der Basalttemperatur-Methode zu kombinieren. Das ist zum Beispiel bei der Natürlichen Familienplanung (kurz NFP) nach Sensiplan der Fall.
Wie verändert sich der Zervixschleim im Zyklus?
Der Zervixschleim verändert sich kontinuierlich während des gesamten Zyklus. Diese Phasenveränderungen sind eng mit den Hormonspiegeln von Östrogen und Progesteron verbunden, die jeweils einen spezifischen Einfluss auf die Schleimproduktion haben.
Zervixschleim nach der Menstruation
Nach der Menstruation ist der Zervixschleim in der Regel eher dickflüssig, zäh und spärlich. In dieser Phase dominiert das Hormon Progesteron, das die Sekretbildung reduziert. Der zähflüssige Schleim verschließt die Zervix wie ein Pfropfen und schützt den Körper vor Keimen und Bakterien. Die Fruchtbarkeit ist zu diesem Zeitpunkt gering.
Zervixschleim vor dem Eisprung
Kurz vor dem Eisprung beginnt der Zervixschleim, unter dem Einfluss steigender Östrogenspiegel, dünnflüssiger und klarer zu werden. Er ähnelt nun oft rohem Eiweiß und ist leicht dehnbar. Diese Veränderungen signalisieren, dass der Eisprung bald bevorsteht und die Spermien beste Chancen haben, zur Eizelle zu gelangen. Dieser „Eiweiß-Zervixschleim“ ist der beste Indikator für deine fruchtbaren Tage.
Zervixschleim nach dem Eisprung
Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder dicker und undurchsichtiger, da das Progesteron nun die Hormonspiegel bestimmt. Er verliert seine dehnbare, durchsichtige Konsistenz und stellt für Spermien eine weniger durchlässige Barriere dar. Dieser Zeitpunkt markiert das Ende der fruchtbaren Phase, und die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung sinkt rapide.
Zervixschleim vor der Periode
In der Zeit vor der Periode ist der Zervixschleim oft nur noch in geringen Mengen vorhanden und kann etwas klumpig oder cremig sein. Das bedeutet, dass die Gebärmutterschleimhaut in den nächsten Tagen abgestoßen wird und der Zyklus von Neuem beginnt.
Was kann den Zervixschleim verändern?
Mehrere Faktoren können die Qualität und Menge des Zervixschleims beeinflussen. Dazu gehören:
Häufige Fragen und Antworten rund um den Zervixschleim
Was ist der Unterschied zwischen Zervixschleim und Erregungssekret?
Zervixschleim und Erregungssekret sind beide Flüssigkeiten, die die Vagina befeuchten, aber sie haben unterschiedliche Funktionen. Erregungssekret wird bei sexueller Stimulation freigesetzt und ist vorübergehend, während Zervixschleim konstant im Zyklus produziert wird und eine dickere Konsistenz hat.
Welcher Zervixschleim bedeutet was?
Der Schleim gibt genaue Hinweise auf die Fruchtbarkeit. Dünnflüssiger, dehnbarer Schleim deutet auf fruchtbare Tage hin, während dicker, klumpiger Schleim weniger fruchtbare Tage markiert.
Wie viele Tage hat man Zervixschleim?
Die meisten Frauen bemerken Zervixschleim fast jeden Tag des Zyklus, aber die Menge und Konsistenz variieren. Der fruchtbare Schleim tritt meist 2-6 Tage vor dem Eisprung auf und kann bis zu drei Tage nach dem Eisprung andauern.
Wie sieht Zervixschleim aus, wenn man fruchtbar ist?
Während der fruchtbaren Phase ist der Schleim durchsichtig, dünnflüssig und stark dehnbar – ähnlich wie rohes Eiweiß.
Wie kann ich Zervixschleim entnehmen?
Zervixschleim kann leicht entnommen werden, indem ein Finger in die Vagina eingeführt wird. Achte darauf, saubere Hände zu verwenden. Alternativ kannst du Schleim direkt von der Vulva entnehmen.
Fazit: Der Zervixschleim und was er aussagt
Du siehst also: Man kann vom Zervixschleim einiges erfahren! Die Beobachtung des Zervixschleims ist ein wertvolles Werkzeug, um den weiblichen Zyklus besser zu verstehen und den Zeitpunkt des Eisprungs zu ermitteln. Es lohnt sich Sherlock Holmes zu spielen und sich auf die Spurensuche zu begeben, um den eigenen Körper besser kennen zu lernen und zu verstehen.