Was ist Kink-Sex?
Wenn Sexualität alles andere als “normal” ist
Wer definiert eigentlich, was unter einer “normalen” Sexualität zu verstehen ist? Da jeder Mensch ein anderes Verständnis von Normalität hat, gibt es keine klaren Vorgaben. Natürlich gibt es außergewöhnliche Sexualpraktiken und Vorlieben, die eher eine Minderheit ansprechen, doch für diese Leute sind sie absolut normal. All das, was die meisten nicht als gewöhnlich ansehen würden, wird unter der Bezeichnung Kink-Sex zusammengefasst.
Eine exakte Definition gibt es allerdings nicht, denn für einige fängt Kinky Sex bereits bei der Benutzung von Sexspielzeug an. Andere wiederum würden eher Sexualpraktiken aus dem Bereich des BDSM als Kink-Sex einordnen. Solltest Du also grundsätzlich eher soften Blümchensex bevorzugen, dann wird alles andere für Dich wahrscheinlich unter Kink-Sex laufen.
Was bedeutet Kink Sex eigentlich?
Kurz und knapp ausgedrückt, werden damit alle sexuellen Neigungen bezeichnet, die von der (vermeintlichen) Norm in puncto Sexuallität abweichen. In der deutschen Sprache gibt es eigentlich kein Wort, welches diesem Spektrum entsprechen würde, ohne wertend zu sein.
Deshalb wurde auf das Wort „Kinky“ aus der SM-Szene zurückgegriffen, um einen positiven Begriff dafür zu erschaffen. Das Wort bedeutet so viel wie „irre“ oder „ausgefallen“ und passt somit perfekt zum Sex der etwas anderen Art. Wörtlich lässt sich „kink“ mit „Macke“ oder „Knick“ übersetzen. Früher war eher von Paraphilie die Rede, was doch sehr negativ besetzt war.
Kink-Sex ist eher etwas für Leute, die gerne experimentieren und auch offen für ausgefallenere Praktiken sind. Der Gegenpol zum Kinky Sex ist der so genannte Vanillasex, ein anderes Wort für den besonders liebevollen Blümchensex. Kink-Sex ist heiß und „schmutzig“, oftmals werden auch Locations fernab der eigenen vier Wände präferiert.
Es könnte sich demnach auch um Sex in der Öffentlichkeit handeln, beispielsweise auf einem Parkplatz oder im Wald. Zum Kink-Sex gehören außerdem alle erdenklichen Fetische, eine äußerst farbenfrohe und vielfältige Mischung also.
Kink ist kein Synomym für Fetisch
Natürlich fallen alle Fetische auch unter die Bezeichnung Kink-Sex, da sie definitiv eine außergewöhnliche Form der Sexualität darstellen. Sicher gibt es gewisse Überschneidungen, wenn es um diese beiden Begriffe geht, doch sind auch einige wesentliche Unterschiede auszumachen. Bei einem Fetisch geht es im Prinzip darum, dass sich eine Person komplett auf Objekte oder Handlungen fixiert.
Das ist für denjenigen absolut notwendig, um überhaupt sexuelle Erregung und Befriedigung zu erfahren. In der Regel handelt sich auch um Dinge, die eigentlich gar nicht primär etwas mit Sexualität zu tun haben. Der Fokus kann beispielsweise auf einem bestimmten Körperteil liegen wie den Füßen, den Brüsten oder dem Po. In diesem Fall ist dann vom so genannten Partialismus die Rede. Eine Leidenschaft für Korsetts wäre demnach ein Fetisch, wird man jedoch auch von der schlanken Taille erregt, hat man es mit Partialisierung zu tun.
Beim Fetisch besteht immer auch ein psychologisches Bedürfnis, es spielt sich demnach sehr viel im Kopf ab. Ein Kink stellt eher eine sexuelle Abwechslung und Erfahrung dar. Es kann auch ohne diesen sexuelle Befriedigung entstehen, während beim Fetisch gewisse Dinge unabdingbar sind, um überhaupt einen Orgasmus bekommen zu können.
Man könnte folglich sagen, dass jeder Fetisch auch ein Kink ist, doch ein Kink muss nicht zwangsläufig auch ein Fetisch sein. Es ist immer schwierig, eine eindeutige Zuordnung vorzunehmen, da es viele Übereinstimmungen gibt, die Anzahl der Grauzonen ist entsprechend hoch.
Kink-Sex ist weit verbreitet, da er ja prinzipiell fast alles außer Vanillasex umfasst. Und wie sieht’s bei Euch aus, seid Ihr vielleicht auch manchmal ein wenig kinky?