Was ist ein Macho?
Klischees im Faktencheck
Den Begriff “Macho” haben die meisten von uns schonmal gehört. Häufig ist das umgangssprachlich eine Bezeichnung für dominante Männer. Wenn man das Wort Macho hört, haben viele das typische Klischee dazu im Kopf. Also haben wir uns daran gemacht herauszufinden, was ein solcher Macho eigentlich sein soll und wie der Begriff entstanden ist.
Was ist ein typischer Macho überhaupt?
Der Begriff „Macho“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet “männlich”. Doch natürlich ist nicht jeder Mann ein Macho. Machos sind Männer, die ihre Männlichkeit übertrieben zur Schau stellen und sich stark an traditionellen Geschlechterrollen orientieren. Sie glauben, dass es besser ist, wenn sie in einer Beziehung das Sagen haben und halten Männer generell für das “starke Geschlecht”.
Es kommt also vor allem auf die Attitüde und den Charakter an, die einen Mann nach Definition zum Macho machen. Verhaltensweisen lassen sich dabei allerdings keinem Geschlecht eindeutig zuordnen. Es gibt auch Frauen, die zum Klischee des Machos passen würden. Da der Begriff aber eindeutig männlich assoziiert ist, redet man in der Regel von männlichen Machos.
Häufig werden auch trainierte Männer im Fitnessstudio als Macho bezeichnet, einfach weil sie ihre körperliche Maskulinität hervorheben. Ein Hobby oder eine Leidenschaft, wie das Fitnesstraining, sagt allerdings noch nichts über den Charakter eines Mannes aus.
Wir fassen zusammen: Die Gesellschaft versteht unter einem Macho einen Mann, der sich seines Geschlechts voll bewusst ist. Der Begriff wird mit typisch „maskulinen“ Attitüden assoziiert, so zum Beispiel Dominanz gegenüber Frauen, hohe körperliche Kraft und einem lauteren Tonfall. Aber auch frauenverachtendes Verhalten wird oft einem Macho zugeschrieben. Auch hier müssen wieder zwischen Klischees und Wahrheit unterscheiden werden. Nicht jeder dominante Mann ist ein Macho und nicht jeder Macho ist dominant.
# Aber
Es gibt auch Machos, die ein altes Rollenbild leben. So wollen sie die Frau unterdrücken – manchmal sogar mit Gewalt. Das ist natürlich nicht in Ordnung! Solche Kerle solltest du ganz schnell wieder laufen lassen.
Lieber Bad Boy oder Nice Guy?
Auch der Nice Guy und der Bad Boy sind weitere Klischee-Männer, die es so nicht unbedingt gibt. Ein Mensch hat viele Charaktereigenschaften. So gibt es auch muskelbepackte und immer coole Typen, die beim Liebesfilm ein Tränchen kullern lassen. Genauso gibt es dominante Frauen, verallgemeinern lässt sich sowas nie.
Der Nice Guy ist auch als Softie bekannt und gilt als das Gegenteil des Machos. Der Softie zeigt seine Gefühle offen und lässt auch seine weiche Seite raus. Ob er nach außen hin als besonders männlich wahrgenommen wird, ist ihm egal. Das Wort Softie wird oft abwertend verwendet, um Männer vorzuwerfen, sie wären zu weich. Doch wir finden: Gefühle zeigen und offen kommunizieren ist einfach nur hot!
Der Bad Guy passt schon besser zum Macho-Image: Er steht nicht auf Verbindlichkeit, hat One-Night-Stands und Seitensprünge. Im Rollenspiel beim Sex kann die Idee des Bad Guys durchaus sehr prickelnd sein – in echten Beziehungen hat man es mit ihm aber oft nicht leicht. Ein Bad Guy versucht beispielsweise seine Partnerin zum Sex ohne Kondom zu überreden - ohne Rücksicht auf Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien und Co zu nehmen. Das geht gar nicht. Das heimliche Abstreifen des Kondoms vor dem Geschlechtsverkehr trägt sogar einen eigenen Namen: Stealthing. Gut zu wissen: Stealthing ist strafbar!
Was macht Machos so anziehend?
Obwohl der Begriff Macho eher als „Schimpfwort“ genutzt wird, stehen einige Frauen und Männer genau auf diesen Typ Mann. Dafür gibt es viele Gründe. Gehen wir von Folgendem aus: Der Macho ist ein Mann mit veraltetem Rollenbild, lebt als Alpha-Tier und nimmt eine dominante Rolle ein. Dann ist sein Gegenstück ein anderer Mann oder eine Frau, die diese Attribute attraktiv findet. Auch, wenn die Gesellschaft sich gewandelt hat, kommt es auch heute noch vor, dass die Frau sich um Haus und Kinder kümmert und auf einen Mann steht, der die Führungsrolle übernimmt.
Der Wunsch nach Führung kann daher hinter der Wahl eines Machos als Partner stecken. Der Macho wird als starker Mann angesehen, der zwar schwierig im Umgang, aber auch beschützend sein soll. Dass auch hier zu großen Teilen nur Klischees dahinterstecken, wird bei der Suche nach einem solchen Mann gern vergessen. Grundsätzlich ist die Partnersuche einfacher, wenn Männer nicht in Schubladen eingeteilt werden. Die Charaktereigenschaften eines Menschen sind so vielfältig, dass selbst der „Mr. Nice Guy“ im Alltag zu einem Macho mutieren kann.
Macho-Verhalten: Wie damit umgehen?
Wie geht man mit einem Macho um? Wir verraten Dir einige Tipps!
#1 Lass dich nicht verunsichern
Der Macho gibt Dir vielleicht das Gefühl, weniger wert zu sein als er oder dass Deine Meinung nicht wichtig sei. Lass Dich davon jedoch nicht unterkriegen. Wenn er nicht sieht, wie toll Du bist, dann hat er dich nicht verdient!
#2 Mache ihm klar, dass es das Macho-Gehabe nicht braucht
Machos wirken zwar selbstbewusst, handeln jedoch oft aus Unsicherheit heraus. Sage ihm klar und deutlich, dass er sich das Männlichkeit-Gehabe in Deiner Gegenwart sparen kann. Ermutige ihn stattdessen, über seine Gefühle zu sprechen und auch seiner weichen Seite Platz einzuräumen. Auch Du kannst Dich öffnen und mit ihm teilen, was sein Macho Verhalten in Dir auslöst.
#3 Grenzen setzen
Ein Spruch hier und da kann ja durchaus ganz lustig sein – doch wenn das Macho Verhalten die Überhand gewinnt, wird es schnell nervig. Egal ob anzügliche Sprüche oder ungefragte Berührungen - setze Deine Grenzen! Ziehe vor allem auch Konsequenzen, wenn diese Grenzen immer wieder überschritten werden. Wenn es gar nicht mehr geht: Kontakt abbrechen oder die Beziehung beenden.
Machos – die häufigsten Klischees
Der Begriff Macho steht eigentlich für nichts anderes als Männlichkeit. Das, was heute gesellschaftlich damit assoziiert wird, basiert zum größten Teil auf Klischees und Irrtümern. Mach es Dir einfacher und lerne den Menschen als solches kennen, ohne sie direkt in Schubladen wie Mr. Nice Guy, Macho oder Bad Guy zu stecken.