Tantra Sex

Tantra ist eine spirituelle und philosophische Tradition, die ihren Ursprung in den frühen hinduistischen und buddhistischen Traditionen Indiens hat. Es ist eine ganzheitliche Lehre, die verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens und der Spiritualität umfasst. Der Begriff "Tantra" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie "Gewebe" oder "Struktur". Es symbolisiert die Idee, dass alles im Universum miteinander verknüpft ist.

Auch wenn Tantra Sex ebenfalls aus Indien stammt, hat diese Praktik wenig mit dem Kamasutra zu tun. Es geht dabei viel mehr um ein ganzheitliches Erlebnis, denn Tantra möchte Körper und Geist vereinen und die Menschen so zu einem glücklicheren Leben führen. Im Kontext der Sexualität und Beziehungen ist Tantra am bekanntesten für seine tantrische Sexualpraktiken. Tantrische Sexualität betont eine langsame, bewusste und achtsame Annäherung an den Sex. Sie zielt darauf ab, die sexuelle Energie zu kanalisieren und zu erwecken, um spirituelle Erfahrungen und tiefere Verbindungen zwischen den Partnern zu ermöglichen. Einige Schlüsselkonzepte und Praktiken des tantrischen Sex umfassen:

Achtsamkeit

Die tantrische Sexualität ermutigt zur Achtsamkeit und bewussten Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Empfindungen während des Liebesakts.

Verzögerung der Ejakulation

Männer, die tantrische Sexualität praktizieren, lernen oft Techniken, um die Ejakulation zu verzögern und die sexuelle Energie länger aufrechtzuerhalten.

Energieübertragung

Tantra glaubt an die Übertragung von Energie zwischen den Partnern. Diese Energie kann durch verschiedene Praktiken wie Augenkontakt, Atemübungen und Berührung intensiviert werden.

Spirituelle Verbindung

Tantra sieht die sexuelle Energie als eine Quelle spiritueller Erleuchtung und betont die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele.

Beim Tantra Sex geht es also vor allem darum, sich Zeit zu nehmen. Ihr müsst keine akrobatischen Meisterleistungen vollbringen oder kunstvolle Stellungen probieren. Vielmehr genießt Ihr die Nähe und Intimität mit Eurem Partner oder Eurer Partnerin und zelebriert Eure Liebe auf einer völlig neuen Ebene.

Beim Tantra Sex handelt es sich um eine Möglichkeit, den Energiefluss des Körpers wieder in Einklang zu bringen. Im Fokus steht die sexuelle Energie, die zwischen Becken, Genitalien und Kopf fließt und auf diesem Weg oft blockiert ist. Ein wenig Neigung zur Spiritualität ist durchaus nötig, um mit der Lehre des Tantra etwas anfangen zu können. 

Die sexuelle Energie wird als eine Art universale Kraft angesehen, die jedes Lebewesen besitzt. Sie gilt als die Ur-Energie des Menschen, die von innen entspringt. Die Tantra-Lehre besagt, dass jede Lebensform, bei der diese Ur-Energie nicht mehr fließt, in den Prozess des Sterbens eintritt. Was aber heißt das nun in der Praxis? Kein Sex = Kein Leben? Ganz so einfach ist es nicht. 

Philosoph:innen der Tantra Lehre sind sich sicher, dass ein unterdrückter Fluss in zahlreiche Symptome münden kann. Aggression, Gewalttätigkeit, Gier, Machtbewusstsein und unsoziales Verhalten werden mit unterdrückter sexueller Energie in Verbindung gebracht. Die Wissenschaft kann das zwar bislang nicht bestätigen, doch dass Sex glücklich machen kann, ist schon seit vielen Jahren bekannt.

1. Tantra Sex: Die Yoni-Massage

Die Yoni-Massage ist eine der wichtigsten praktischen Übungen im Tantra, mit der bei Frauen die sexuelle Energie wieder in den Fluss gebracht werden soll. Es handelt sich um eine Massage, die am Körper beginnt, sich dann aber primär auf die weiblichen Geschlechtsorgane konzentriert. Bei dieser Massage werden Vulva, Schamlippen, Klitoris und auch innere Scheide ausdauernd massiert. Ein Orgasmus ist zwar nicht das erklärte Ziel, kommen bei der Yoni-Massage aber häufig vor.  

2. Tantra Sex: Die Lingam-Massage

Die Lingam-Massage ist das Pendant zur Yoni-Massage und steht für die Massage des Penis. Auch hier beginnt die Technik mit einer Ganzkörpermassage und später wird der Fokus auf den Penis gelegt. Es geht auch hierbei nicht darum, einen Samenerguss herbeizuführen, es kann aber durchaus passieren.  

3. Tantra Sex: Tantrische Einzel- und Paartherapien

Gestörte sexuelle Energien können laut tantrischer Lehre auch in Form von Tantra Einzel- oder Paartherapien behandelt werden. Diese Therapien sind zum Teil sehr unterschiedlich, es wird getanzt, gesprochen, aber auch berührt und gespürt. In Gruppensitzungen kann auch angeleitete Masturbation stattfinden, durch die der Fluss der sexuellen Energie neu gestartet werden soll. Es gibt allerdings auch tantrische Sitzungen, bei denen keinerlei körperliche Berührungen stattfinden.  

4. Tantra Sex: Stellungen für einen intensiven Energiefluss

Nicht immer ist im Tantra eine dritte, lehrende Person erforderlich, um den Energiefluss positiv zu beeinflussen. Es gibt spezielle Sexstellungen für Paare, die laut Tantra-Lehre besonders geeignet sind. Mit Hilfe spezieller Möbel, zu denen beispielsweise das Tantra-Sofa oder der Tantra-Sessel gehören, soll es möglich werden, diese Stellungen auszuführen und dabei die Energiebahnen in die optimale Position zu bringen. Beim Tantra Sex geht es nicht primär um die sexuelle Lust, sondern um die Vereinigung auf einer spirituellen Ebene.  

5. Tantra Sex: Tänze als Vorbereitung

Tanzen spielt beim Tantra eine große Rolle und wird meist vor einer Tantra-Sitzung oder einer tantrischen Massage praktiziert. Das Tanzen erfolgt ohne bestimmte Vorschriften, gilt als Befreiung von inneren Fesseln und Hemmungen, soll den Energiefluss vorbereiten und die Bereitschaft für den Kontakt mit anderen erhöhen.

Beim Tantra Sex geht es vor allem darum, sich Zeit füreinander zu nehmen. Haltet vor dem Beginn der Session einen Moment inne, legt Eure Hände ineinander und seht Euch tief in die Augen. So schafft Ihr eine Verbindung, die Ihr während des Sex nicht mehr verlieren werdet. Mit verschiedenen Atemübungen könnt Ihr Euren Atem in Einklang bringen. 

Ein wichtiger Tipp beim Tantra Sex ist Körperkontakt. Ihr solltet ihn möglichst die ganze Zeit halten. Lasst Euch nicht los! Berührt Euch am ganzen Körper, küsst Euch, massiert Euch und verbindet Euch so auch körperlich. Wenn Ihr erste Berührungen ausgetauscht habt, ist es Zeit für eine Tantra Massage. Widmet Euch dabei in aller Ruhe dem jeweils anderen Körper und genießt es, die Lust und Liebe zu zelebrieren. 

Beim eigentlichen Sex gilt es, sich nicht so viel zu bewegen wie üblich. Ihr sollt eher miteinander verschmelzen und die Nähe und Intimität genießen. Bevor es zum Orgasmus kommt, könnt Ihr voneinander ablassen, etwas kuscheln und Euch abkühlen. Dann geht es mit der zweiten Runde weiter. So steigert Ihr die Erregung ins Unermessliche, bis Ihr Euch vielleicht irgendwann gegenseitig erlöst. 

Beim Tantra Sex geht es um so viel mehr als schnelle, sexuelle Befriedigung. Genießt die Nähe zu Eurem Tantra Partner oder Eurer Partnerin und taucht so ein in ganz neue Welten des Sex.

Jetzt weiterlesen: Wir zeigen Dir, wie Du richtig Tantra lernen kannst

#1 - Kein Samenerguss

Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren beim Tantra. Wenn Ihr also tantrischen Sex habt, müsst Ihr die Erektion des Mannes so lange wie möglich aufrechterhalten. Der Orgasmus ist ausdrücklich nicht das erklärte Ziel des Tantra Sex. Ganz im Gegenteil: Oft kommt der tantrische Sex ganz ohne Orgasmus oder Samenerguss aus. 

#2 - Sexy Massage

Eine klassische Massage kennen die meisten Menschen. Doch im Rahmen des Tantra geht Ihr noch ein Stück weiter. Bei der Yoni- oder Lingam-Massage konzentriert Ihr Euch für eine ganze Weile auf die Vagina (Yoni) oder den Penis (Lingam) und verwöhnt die Genitalien Eures Schatzes ausgiebig und umfangreich. 

#3 - Schaut Euch in die Augen

Sexstellungen, bei denen Ihr Euch intensiv ansehen könnt, sind besonders geeignet für Tantra Sex. Auch, wenn Euch die Missionarsstellung im Alltag etwas langweilig vorkommt – für tantrische Erlebnisse ist sie genau richtig. Auch andere Stellungen, die Euch engen Körper- und Augenkontakt ermöglichen, eignen sich gut. 

#4 - Herz an Herz

Die Tantra Lehre sieht auch das Herz als sexuelles Organ an – beim Tantra Sex sollen Ihr und Eure Herzen quasi miteinander verschmelzen. Hört also beim engen Körperkontakt auf das Herz des jeweils anderen und lernt, wie Eure Herzen im Gleichklang schlagen, je länger Ihr auf diese Weise Sex miteinander habt. 

#5 - Gestaltet Eure Umgebung

Um Euch ganz auf Euer Erlebnis und einander einlassen zu können, solltet Ihr den Ort für den Sex entsprechend vorbereiten. Technische Geräte wie Handys und Co. Sollten beim Tantra Sex nicht im Raum sein. Gestaltet Euer Schlafzimmer so, dass Ihr Euch wohlfühlt und sofort in eine tantrische Stimmung kommt, wenn Ihr den Raum betretet. Gedimmtes Licht, erotisierende Düfte und viel Ruhe sind die Schlüssel. 

#6 - Liebe hat Priorität

Im stressigen Alltag fällt es uns oft schwer, uns auf unser Liebesleben zu konzentrieren. Für Tantra Sex ist es umso wichtiger, unserem Liebesleben eine hohe Priorität einzuräumen. Nehmt Euch Zeit, um in Eure Beziehung zu investieren. Und dann nutzt diese Zeit, um wirklich tantrische Erlebnisse zu haben.

Spezielle Tantra Liegen sollen dafür sorgen, dass Euch die verschiedenen Positionen einfacher gelingen und dass beim Sex der Fluss der Energie durch nichts unterbrochen wird. Doch was ist eigentlich das Besondere an einer Tantra Liege? Diese hat vor allem eine ganz besondere Form. Sie ist geschwungen und besteht aus einer höheren und einer flacheren Seite. Entfernt erinnert die Form der Tantra Liege an den Buchstaben „M“: eine Spitze ist eher flach, die andere stärker ausgeprägt. Bestimmte Vorschriften, in welcher Position die Liege genutzt werden darf, gibt es nicht. Zwar handelt es sich im klassischen Sinn um ein Erotikmöbel, doch die Liege kann auch wie eine ganz normale Liege genutzt werden.  

Ob Du nun entspannt ein Buch lesen möchtest oder Dich einfach in der Mittagspause angenehm ausruhen willst, die Tantra Liege ist nicht nur für Sex gut geeignet. Als festes Möbelstück lässt sie sich in beinahe jedes Ambiente integrieren und muss nicht nur im Schlafzimmer stehen. Wenn Deine Tantra Liege ins Wohnzimmer passt, spricht nichts dagegen, sie dort aufzustellen. Besucher sehen darin dann ein modernes Liegesofa und kein spezielles Sexmobiliar.  

Wenn Du keinen Platz für eine Tantra Liege hast, kannst Du ein aufblasbares Modell wählen. Es ist zwar bei weitem nicht so stabil und belastbar wie ein fest montiertes Möbelstück doch für spannende Liebesstunden reicht es aus. Der große Vorteil ist, dass Du die Luft wieder ablassen und Deine Tantra Liege im Schrank verstauen kannst.

#1: Der liegende Schmetterling

Die Tantra Liege ist perfekt für das komplette Kamasutra geeignet, denn sie ist so flexibel, dass Ihr beinahe jede Position einnehmen könnt. Beim liegenden Schmetterling nimmt der aktive Part in der Mitte der Liege Platz und beugt seinen Oberkörper über den flachen Teil nach hinten. Der passive Part setzt sich auf seinen Schoß und lehnt seinen Oberkörper über den höheren Teil nach hinten. Nun könnt Ihr Euch sanft und relaxt bewegen und Euren Energiefluss miteinander vereinen.  

#2: Der sitzende Doggy Style

Doggy gehört zu den beliebtesten Sexstellungen überhaupt und mit der Tantra Liege ist die Stellung auch im Sitzen möglich. Hierfür setzt Ihr Euch beide breitbeinig auf den mittleren Teil der Liege. Der passive Part beugt sich nun nach vorn über die höhere Lehne, der aktive Part rutscht ganz an den Po des anderen heran. Nun kann der aktive Part von hinten in Vagina oder Anus eindringen und sich im Sitzen bewegen. Der Po des:der Partners:Partnerin kann dabei auch auf den Schoß gezogen werden.

#3: Oralsex auf der Tantra Liege

Für Oralverkehr ist die Tantra Liege beinahe prädestiniert, denn sie bietet besonders viel Flexibilität. Du kannst Dich über die hohe oder flache Seite beugen und Deinem:Deiner Partner:in von hinten die Möglichkeit geben, Dich oral zu stimulieren. Du kannst Dich allerdings auch auf die erhöhte Seite setzen und Deine Schenkel öffnen. Hier könnt Ihr flexibel herausfinden, welche Stellung Euch in den siebten Oralsexhimmel katapultiert.  

#4: Varianten der Reiterstellung

Für die Reiterstellung ist die Tantra Liege sehr gut geeignet und bietet Euch hier sehr viel Abwechslung. Wenn der Mann eine liegende Position einnimmt, befindet sich der Oberkörper auf dem erhöhten Teil der Liege. Als Frau kannst Du nun wählen, wie Du in den Sattel steigen möchtest. Sitzt Du mit dem Gesicht zu ihm, kann er sich zu Dir beugen und Dich umarmen. Sitzt Du mit dem Rücken zu ihm, kannst Du Dich nach hinten legen und so eine besonders innige G-Punkt Stimulation erzielen.  

#5: Die haltenden Stellungen

Auch die Seitenteile der Tantra Liege sind gut geeignet, um ein wenig zu experimentieren. Wenn Du Dich auf die Seitenteile setzt oder darüber beugst, kann Dein Partner Deine Hüfte halten und in Dich eindringen. Dein Körper wird zwar auf der einen Seite von der Liege gestützt, auf der anderen Seite überlässt Du Dich aber seiner Kraft. Hier gibt es sehr viel Spielraum, so dass Ihr Euch in aller Ruhe einmal durch die verschiedenen Stellungen probieren könnt.