Kuscheln
Warum Zweisamkeit glücklich macht
Es gibt doch nichts Schöneres als die Umarmung eines lieben Menschen. Egal, ob nach einem langen Tag, zur Begrüßung oder einfach nur so, viele Leute nehmen diese Berührung als sehr angenehm war. Kein Wunder, denn Umarmungen sind quasi das Petting des Kuschelns und Kuscheln ist nicht nur eine der schönsten Formen der körperlichen Zweisamkeit, sondern streng genommen sogar überlebenswichtig. Wer kuschelt, bekommt nachweislich auch richtig gute Laune, dennoch gönnen wir uns meist noch viel zu wenig Streicheleinheiten.
Warum Du nun am besten zu Deinem Schatz unter die Decke krabbelst, um ein bisschen zu kuscheln, erzählen wir Dir jetzt.
Kuscheln: Für Gesundheit und Wohlbefinden
Der Psychologe Martin Grunwald hat in einer Studie individuelle Berührungen zwischen Menschen untersucht und erforscht, was diese im Körper auslösen. Rein äußerlich betrachtet, passiert erstmal nicht viel aber ein Blick ins Innere des menschlichen Körpers verrät: sanfte Berührungen stimulieren die Rezeptoren des Tastsinnes. Tatsächlich hat der Mensch deutlich mehr Rezeptoren, als lange Zeit angenommen wurde. Geschätzt sind es Billionen verschiedener Rezeptoren, die auf die kleinsten Berührungen reagieren und physiologische Prozesse wie Hormonausschüttungen anregen können. Beim Kuscheln schüttet Ihr also Unmengen an Glückshormonen aus, einfacher geht’s nicht, oder?
Außerdem stößt der Körper bei einer positiv empfundenen Berührung das Hormon Oxytocin aus. Dieses Hormon festigt den Zusammenhalt und dämpft Angst und Stress. Deshalb trägt es den vielsagenden Namen Kuschelhormon.
Bei Kuscheleinheiten kommen zudem Botenstoffe wie Serotonin zum Einsatz. Dieses beeinflusst zum Beispiel die Kontraktion von Blutgefäßen. Für das Gehirn ist Serotonin ein Glücksgefühl auslösendes Hormon, weshalb sich für Serotonin auch die Bezeichnung Glückshormon durchgesetzt hat.
Wissenschaftlich bewiesen ist, dass jedem Menschen körperliche Nähe guttut, denn: beim Kuscheln sinkt die Herzfrequenz und es geht dem gesamten Organismus besser, er wird ruhiger. Die Atmung flacht ebenso ab, was für eine angenehme Ruhe sorgt. Gleichzeitig entstehen positive Gedanken und Emotionen. Kuscheln kann ausgiebig über Minuten und Stunden erfolgen oder nur eine kurze Umarmung sein, die ein Gefühl von Nähe und Liebe vermittelt.
# Ein Leben ohne Kuscheln?
Muss ein Mensch über längere Zeit ohne Körperkontakt auskommen, beeinträchtigt das sein seelisches und körperliches Wohlbefinden. Kein Ersatz ist die Selbstberührung, das haben Haptik-Forscher herausgefunden.
Was kuscheln über Eure Beziehung verrät!
Ob beim Fernsehen auf der Couch oder vor dem Einschlafen: Schmusen und Kuscheln ist in einer Beziehung genauso wichtig wie Sex. Doch hättet Ihr geahnt, dass die Kuschelstellung einiges über Eure Beziehung und Eure Gefühle füreinander verrät?
Spooning
Spooning ist ein anderer Begriff für die Löffelchenstellung, die beim Kuscheln ebenso angesagt ist wie beim Sex. Sie gehört zu den beliebtesten Positionen und beschreibt, wenn beide hintereinander auf der Seite liegen. Zumeist liegt der Mann hinter der Frau, während ihre Beine und ihr Po sich in seinen Schoß kuscheln. Pärchen, die in dieser Löffelchenstellung miteinander kuscheln, bewegen sich der Theorie nach auf Augenhöhe. Sie haben viele Gemeinsamkeiten und teilen gemeinsame Interessen. So verschmelzen die Körper beim Spooning miteinander.
Sweetheart’s Cradle
In dieser Position liegt die Partnerin seitlich neben dem Partner. Dabei legt sie den Kopf auf seine Brust. Er legt zärtlich seine Arme um ihre Schultern. Diese Kuschelstellung steht für Vertrauen und Schutz in der Beziehung. Die Frau fühlt sich in den Armen des Partners geborgen. Durch seine Umarmung signalisiert er Unterstützung. Gerade frisch Verliebte umarmen sich häufig und signalisieren so Intimität und Nähe.
Bein-Kuss
In dieser Stellung berühren sich nur die Beine und sie kuscheln miteinander. Die Gliedmaßen sind eng verschlungen, als würden sie sich umarmen. Viele Paare schlafen so ein und behalten immer Kontakt zueinander. Diese Stellung signalisiert, dass beide Partner in der Beziehung ihre Freiheiten brauchen, aber den Kontakt des anderen oder der anderen suchen. Die Berührungen variieren zwischen einem zaghaften Versuch bis hin zu innigen und umschlungenen Kuscheleinheiten.
Honeymoon Hug
In dieser Stellung liegen die beiden Partner Face-to-Face auf der Seite. Dabei umarmen sie sich liebevoll. Zumeist sieht man diese Kuschelstellung bei frisch verliebten und verheirateten Pärchen. Bei dieser Stellung empfinden beide sehr innige Gefühle. Sie können nicht mehr voneinander lassen und sind vernarrt ineinander.
Arm-über-Rücken-Stellung
Der Name verrät es, ein Partner liegt seitlich oder auf dem Bauch, sodass der andere ihm oder ihr seinen Arm auf den Rücken legen kann**.** So umarmt der Partner den anderen von hinten. Dieses Kuscheln steht für gegenseitige Unterstützung und Akzeptanz.
Händchen halten
Beide Partner liegen so nah beieinander, dass sie ganz gelassen ihre Hände halten. Dieser Kontakt mit den Händen zeigt innere Verbundenheit. Die beiden bleiben auf Distanz, spüren aber eine tiefe Zuneigung zueinander. Dabei reichen die Kuscheleinheiten von einer einfachen Berührung bis zu erregenden Streicheleinheiten, die sich von der Hand über den Arm bis auf den ganzen Körper ausbreiten.
Kuscheln und Sex
Männer und Frauen kuscheln gleichermaßen gern. Viele schmusen erstmal ganz ohne „Hintergedanken“, ab und an führt aber auch eins zum anderen, und durch Kuscheln kommt es zum Sex. Ein besonders liebevoller und ausgedehnter Sex basiert meist auf einem guten Vorspiel, das mit Kuscheln anfangen kann. Beim Kuscheln lernt Ihr die Körperpartien und Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin besser kennen und könnt beobachten, wie er oder sie auf Berührungen reagiert. Allerdings muss Kuscheln auch nicht immer zum Sex führen, häufig ist es auch einfach nur schön neben seinem Partner zu liegen und die Nähe zu genießen, oder?
Kuscheleinheiten sind immer etwas tolles. Streicheln, Küssen, zarte Berührungen an sensiblen Stellen: Beim Kuscheln müsst Ihr nicht zwangsläufig auf Erregung aus sein, sondern könnt vor allem die wohlig-warmen Gefühle genießen. Außerdem macht es glücklich und entspannt, egal ob auf der Couch oder im Bett. Glaub uns, Ihr könnt nicht genug gemeinsame Nachmittage oder Abende mit Schmusen verbringen. Worauf wartet Ihr also noch, kuschelt um Euer Leben.