Horny Hangover

Ein horny Hangover beschreibt das Phänomen, dass Du an einem verkaterten Morgen – trotz Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit – plötzlich ungewohnt viel Lust auf Sex oder Selbstbefriedigung verspürst. 

Während Dein Körper noch mit den Nachwirkungen des Alkohols kämpft, meldet sich Dein Verlangen stärker denn je. Viele Betroffene berichten, dass sie an solchen Tagen fast ständig an Sex denken oder gar nicht anders können, als sich der Sinnlichkeit hinzugeben.

Dabei wirkt diese Mischung aus Erschöpfung und Lust oft überraschend: Eigentlich fühlst Du Dich körperlich ausgelaugt, Dein Kopf ist schwer und der Gedanke an Bewegung jeglicher Art scheint unvorstellbar – und doch ist da diese unverkennbar starke Libido. Ob morgens im Bett, während Du Deinen verkaterten Serienmarathon startest oder beim Versuch, Dich in der Dusche wieder wie ein Mensch zu fühlen – das Kribbeln bleibt.

Der horny Hangover ist für viele nicht nur eine merkwürdige Erfahrung, sondern auch ein oft wiederkehrendes Phänomen, das regelmäßige Partygänger:innen immer wieder überrascht. Es ist fast so, als bräuchte Dein Körper neben Wasser und Elektrolyten auch noch eine ordentliche Dosis Sex. Doch woran liegt das?

Wissenschaftliche Gründe für den horny Hangover

Der horny Hangover hat tatsächlich biologische Ursachen, die je nach Geschlecht unterschiedlich ausfallen. Bei Frauen sorgt übermäßiger Alkoholkonsum für einen deutlichen Anstieg des Testosteronspiegels. Dieses Hormon ist eng mit der sexuellen Erregung verbunden, weshalb Frauen nach einer durchzechten Nacht oft schneller Lust empfinden. Dazu kommt, dass Restalkohol im Körper die Hemmschwelle senkt und das Verlangen nach Zweisamkeit weiter anheizt – selbst wenn die Party längst vorbei ist.

Bei Männern hingegen führt der erhöhte Alkoholspiegel zu einer gesteigerten Produktion von Östrogenen, was das Lustempfinden zwar nicht mindert, aber die Standfestigkeit des Penis beeinträchtigen kann. Das Resultat: Die Lust ist da, die Umsetzung jedoch oft wegen der temporären Erektionsstörung eine Herausforderung.

Ein weiterer Faktor ist die veränderte Wahrnehmung der Sinne. Während Licht und Geräusche mit einem Kater oft unangenehm intensiv wirken, fühlen sich Berührungen und Liebesspiel besonders sinnlich und aufregend an. Der Körper ist auf der Suche nach Wohlfühlhormonen wie Serotonin und Endorphinen, die beim Sex freigesetzt werden – ein natürlicher Ausgleich zu den Strapazen des Alkoholkonsums.

Hilft Sex gegen Kater?

Interessanterweise kann Sex tatsächlich dabei helfen, einige der unangenehmen Kater-Symptome zu lindern. Orgasmen setzen eine Vielzahl von Hormonen frei, darunter Serotonin und Endorphine, die schmerzlindernd wirken und die Laune heben. Das erklärt, warum Kopfschmerzen nach dem Höhepunkt oft nachlassen.

Auch die körperliche Entspannung spielt eine große Rolle: Muskeln entspannen sich nach dem Liebesspiel, Verspannungen können abklingen. Zusätzlich regt Sex die Blutzirkulation an, wodurch Nährstoffe und Sauerstoff wieder besser im Körper verteilt werden – eine willkommene Unterstützung beim Alkoholabbau. Sex gegen Kater: Das geht also tatsächlich! 

Verkaterte Sonntage haben außerdem einen sozialen Vorteil: Paare, die im Alltag wenig Zeit füreinander finden, können den Tag im Bett genießen und kuscheln, sich aufeinander einlassen und die gemeinsame Zeit voll auskosten. Der horny Hangover ist also nicht nur ein lustiges Phänomen, sondern birgt auch echte Chancen, dem Kater etwas Positives abzugewinnen.

Ein horny Hangover kann aufregend sein, aber mit einem Kater fühlt sich nicht alles gleich gut an. Damit Du die Lust genießen kannst, ohne den Körper zu überfordern, haben wir hier ein paar praktische Kater Sex Tipps für Dich:

#1 Langsam angehen lassen

Zu harter oder schneller Sex kann bei einem Kater Schwindel oder Übelkeit auslösen. Besser: Genießt Slow Sex oder startet mit einer sinnlichen erotischen Massage, um Euch gegenseitig in Stimmung zu bringen, ohne den Kreislauf zu überfordern.

#2 Bequeme Stellungen wählen

Haltet es entspannt mit Stellungen, die wenig Anstrengung erfordern – wie zum Beispiel die Löffelchenstellung. So könnt Ihr die Nähe genießen, ohne unnötig Energie für harte Sexstellungen zu verbrauchen.

#3 Petting und gegenseitige Masturbation

Wenn Sex zu anstrengend klingt, könnt Ihr Euch auch gegenseitig beim Petting mit den Händen verwöhnen oder einfach nebeneinander liegen und gemeinsam masturbieren. Das ist intimer, als es klingt und nicht zu anstrengend.

#4 An Verhütung denken

Auch wenn der Schädel dröhnt, sollte Verhütung nicht vergessen werden. Kondome und Lecktücher schützen nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor STIs – besonders, wenn Ihr keinen aktuellen Geschlechtskrankheiten Test vorliegen habt.

#5 Keine unüberlegten Booty Calls

An einem Katertag erscheint die Idee, Ex-Partner:innen oder alte Situationships zu kontaktieren, oft verlockend – ist sie aber selten eine gute Idee. Besser: Das Handy weglegen und spontane Nachrichten vermeiden.

#6 Self-Love statt Drama

Wenn Menschen an einem Katertag zu anstrengend sind, dann feiere Deine Lust mit Deinem liebsten Sexspielzeug! Vibratoren, Dildos oder Masturbatoren machen keinen Unterschied, ob Du nüchtern bist oder nicht – sie stehen Dir immer treu zur Seite und verlangen keine Erklärungen.

Fazit: Horny Hangover als kurioses Katerphänomen

Wenn Du nach einer Partynacht mit einer ungewöhnlich starken Libido aufwachst, bist Du damit nicht alleine. Den horny Hangover und die Lust auf Kater Sex kennen viele! Selbst die Wissenschaft pflichtet bei, dass Sex gegen den Kater durchaus sinnvoll sein kann. Vorausgesetzt Ihr übernehmt Euch nicht und achtet auf richtigen Schutz. Behaltet trotzdem immer im Hinterkopf, Alkohol genussvoll und bedacht zu trinken, sodass es im Idealfall gar nicht erst zum Kater kommt!