Das Präservativ
Schutz vor Krankheiten und Schwangerschaft
Präser-was? Was genau steckt hinter dem sperrigen Wort Präservativ? Oder besser – was steckt darin? Fragen über Fragen, die wir Euch jetzt beantworten werden!
Was ist ein Präservativ?
Das Wort Präservativ kommt vom französischen Wort préservatif, das „vorbeugend“ bedeutet oder eben: Kondom. Präservative haben noch viele weitere Namen: Lümmeltüte, Pariser, Präser, Gummi sind nur einige davon. Doch egal, wie viele Namen ein Präservativ hat, es hat eine essenzielle Funktion beim Sex: Es schützt wirksam vor sexuell übertragbaren Infektionen und Schwangerschaften. Damit steht es recht allein da, denn es gibt keine anderen Verhütungsmittel, die dies ebenfalls können.
Wenn Du das Präservativ richtig verwendest, dann schützt es absolut sicher. Insgesamt hat ein Präservativ einen Pearl-Index von 2 bis 12. Das heißt, dass von 100 Frauen, die über ein Jahr mit Präservativen verhüten, zwischen 2 und 12 Frauen schwanger werden. Aber: Vor allem Anwendungsfehler führen dazu, dass der Index verhältnismäßig schlecht ist. Wenn Ihr eine Schwangerschaft ganz sicher vermeiden möchtet, könnt Ihr zusätzlich auf andere Verhütungsmittel setzen.
Das Präservativ ist außerdem das einzige Verhütungsmittel, das der Mann selbst anwenden kann. Alle anderen Mittel sind so konzipiert, dass die Frau sie verwenden muss. Ob Pille, Spirale oder Kupferkette – alles sind „weibliche“ Verhütungsmittel.
# Fun Fact
Es gibt tatsächlich auch Kondome für Frauen! Das sogenannte Femidom sieht ähnlich aus wie das Kondom und wird in die Vagina eingesetzt.
5 wichtige Fakten rund um Präservative
#1 - Die richtige Größe
Präservative gibt es in unterschiedlichen Größen. Im Normalfall wird die Kondomgröße in Millimetern angegeben und steht auf der jeweiligen Packung. Manchmal finden sich auch Größen wie XL oder XXL für extragroße Kondome auf der Verpackung. Wichtig ist, dass Du die richtige Größe auswählst, damit das Kondom am Ende richtig sitzt. Zu kleine Kondome können schnell reißen, zu große dagegen leichter abrutschen.
#2 - Farben, Geschmack & Co
Die Auswahl an Präservativen ist sehr groß: Es gibt sie in verschiedenen Farben, mit Geschmack oder mit spezieller Struktur. Präservative mit Geschmack sind vor allem für Blowjobs beliebt. Außerdem könnt Ihr auf genoppte, gerippte oder besonders feuchte Präservative zurückgreifen, um für noch mehr Spaß und intensivere Empfindungen beim Liebesspiel zu sorgen.
#3 - Geprüft und haltbar
Achte beim Kauf der Präservative auf jeden Fall auf das CE-Siegel und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Denn ja, auch Kondome können abzulaufen. Beides ist auf der Kondomverpackung aufgedruckt.
#4 - Das richtige Material
In 95 Prozent der Fälle sind Präservative aus Latex. Manche Menschen haben allerdings eine Allergie dagegen, weshalb es allergikerfreundliche Präservative aus Polyurethan gibt. Das Material ist ebenfalls reißfest und sicher, löst aber keine Allergie aus – „Ich bin allergisch gegen Kondome“ zählt also als Ausrede nicht!
#5 - Vorsicht mit Gleitgel
Wenn Ihr Präservative verwendet, solltet Ihr darauf achten, nur Gleitgel auf Wasserbasis dazu zu benutzen. Nicht geeignete Hilfsmittelchen auf Fettbasis wie Vaseline oder Massageöle können das Latex angreifen, sodass das Präservativ schneller platzt oder reißt.
#6 - Die richtige Lagerung
Grundsätzlich solltet Ihr nur Präservative benutzen, deren Verpackung unbeschädigt ist. Denn Hitze, Sonneneinstrahlung, Druck und Co. können das Material porös machen, sodass es reißen kann. Genau aus diesem Grund sind die Hosentasche und das Portemonnaie übrigens keine guten Aufbewahrungsorte für Präservative.
So benutzt Du Präservative richtig
Bei Präservativen kommt es vor allem auf die richtige Anwendung an, damit Ihr keine böse Überraschung erlebt. Es kann sinnvoll sein, wenn Ihr das Überziehen des Präservativs übt, bevor es wirklich zur Sache geht. So wisst Ihr Bescheid und könnt Fehler besser vermeiden.
Damit das Präservativ richtig sitzt, solltet Ihr es ausschließlich über den steifen Penis ziehen. Auch wichtig: Benutzt immer nur ein Präservativ gleichzeitig! Die Reibung mehrere Kondome übereinander macht das Material wiederum porös. Haltet das kleine Reservoir oben am Präservativ zu, damit sich dort keine Luft sammelt. Dann rollt Ihr das Präservativ einfach bis zur Peniswurzel ab und schon könnt Ihr loslegen.
Nach der Ejakulation gilt es, den Penis zügig herauszuziehen und das Kondom abzurollen. Denn wenn der Penis erschlafft, könnte Sperma herauslaufen, womit die Schutzwirkung dahin wäre.