Beischlaf
Was steckt hinter dem Begriff?
Die Wörter Koitus und Beischlaf hast Du vielleicht schon einmal gehört und verbindest sie bestimmt, vollkommen korrekt, mit Sex. Doch wieso diese seltsamen Begriffe? Und welche Synonyme gibt es heute dafür?
Koitus und Beischlaf – zwei alte Begrifflichkeiten für etwas Zeitloses!
Das Wort Koitus oder Coitus ist aus dem Lateinischen entlehnt. Gemeint ist damit ganz einfach Geschlechtsverkehr, ursprünglich bedeutete es jedoch „Zusammengehen“ oder „Zusammenkommen“. Nun ja, zusammen kommen kann man beim Sex zumindest immer noch…
Und wie sieht’s beim Beischlaf aus? Um es kurz zu machen: Der Begriff „beischlafen“ ist schlichtweg veraltet und stammt noch aus der Zeit, als Sexualität nur hinter vorgehaltener Hand praktiziert oder besprochen wurde. Im traditionellen Verständnis ist mit Beischlaf lediglich der Sexualverkehr zwischen heterosexuellen Paaren gemeint, während Sex sämtliche Formen der Begierde, unabhängig vom Geschlecht, beschreibt.
Grundsätzlich dient der Beischlaf der Fortpflanzung, jedenfalls ist das seine biologische Funktion. Allerdings haben Menschen auch Sex, um Spaß zu haben, die Fortpflanzung spielt längst nicht bei jedem Paar eine Rolle.
Bis vor rund 30 Jahren galt der eheliche Beischlaf übrigens als Pflicht und die Schuld für eine mögliche Scheidung wurde regelmäßig der Ehepartnerin zugeschoben, wenn diese dieser Pflicht nicht nachkam. Heute ist das zum Glück anders, der eheliche Koitus kann nicht eingeklagt werden und Paare haben miteinander Sex, wenn sie es beide wollen.
6 lustige und vulgäre Synonyme für den Beischlaf
#1: Vögeln kommt noch aus dem Mittelalter
„Lust zu vögeln?“ wird heute von jedem verstanden, dabei kommt der Begriff Vögeln eigentlich aus lange vergangenen Zeiten. Früher wurde die Paarung von Vögeln als solches bezeichnet. Und wenn eine Frau ihren Liebhaber anlocken wollte, stellte sie den Käfig mit ihrem Vogel ins geöffnete Fenster.
#2: Ficken hat mehr Bedeutungen als nur Sex
Etwa seit dem 16. Jahrhundert wird der Begriff ficken für den Koitus verwendet und leitet sich wohl vom ursprünglichen Begriff „Fick-Fack“ (schnell hin- und herbewegen) ab. Noch früher war eine Ficke nichts anderes als eine Jacke und der Begriff „jemanden ficken“ bedeutete, ihn mit der Rute zu züchtigen.
#3: Schnackseln: So geht der Beischlaf in Österreich!
In Österreich und weiten Teilen Süddeutschlands wird geschnackselt. Das Wort selbst leitet sich von Schnackeln ab, einer Bezeichnung für ein schmatzendes, schnalzendes Geräusch, was wohl mit den typischen Geräuschen beim Sex assoziiert wird.
#4: Bangen ist aus dem Englischen entnommen
„Bangen“ stammt vom englischen „to bang“ = knallen und wird seit einigen Jahren gern als Synonym für den Beischlaf verwendet. Und auch das Wort „knallen“ ist als derbes Synonym für den Koitus gebräuchlich.
#5: Bumsen ist ein Dauerbrenner
Bumsen ist eigentlich ein Wort, was die Geräuschentstehung beim Sex vertonen soll. Ähnlich wie knallen, hämmern, nageln, knattern wird mit Bumsen (früher Rumsen) festgehalten, welche lautmalerischen Geräusch entstehen können.
#6: Eine Nummer schieben kommt aus dem 19. Jahrhundert
Der Begriff „eine Nummer schieben“, stammt aus der Bordellszene. Hier erhielten Männer im 19. Jahrhundert eine Nummer, so wie sie heute von Ämtern bekannt sind. Wenn ihre Nummer an der Reihe war, durften sie Sex mit der Prostituierten haben. „Eine Nummer schieben“ war der umgangssprachliche Ausdruck dafür, dass ein Mann ins Bordell ging. Bis heute wird dieser Tenor noch als Synonym für den Geschlechtsverkehr verwendet.