Süchtig nach Selbstbefriedigung
Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass das alltägliche Leben durch sie beeinträchtigt wird. Wenn der Konsum einer bestimmten Substanz, oder auch eine Verhaltensweise oder Tätigkeit so intensiv und häufig ausgeübt wird, dass man selbst darunter leidet, sprechen Mediziner von einer Sucht. Wer die typischen Anzeichen kennt, kann bereits früh etwas gegen eine Sucht unternehmen. Aber wann genau ist man eigentlich süchtig nach Selbstbefriedigung?
Was ist Selbstbefriedigung überhaupt?
Bei der Selbstbefriedigung stimuliert der Mann die eigenen erogenen Zonen bis hin zum Orgasmus. Oft werden dazu die Hände oder Sextoys eingesetzt, manche Leute schauen dabei auch Pornos. Mittlerweile gibt es sogar erotische Hörbücher und geführte Masturbationen, die Menschen zur Selbstbefriedigung nutzen.
Mittlerweile weiß man: Selbstbefriedigung tut gut und ist gesund. Wer regelmäßig selbst Hand anlegt, kennt seinen Körper besser und weiß, was ihm:ihr gefällt. Masturbation kann außerdem Stress reduzieren und hilft vielen Menschen dabei, besser einzuschlafen.
# Schon gewusst?
Aktuellen Forschungen zufolge befriedigen sich mehr als 30 Prozent der Männer und fast 10 Prozent der Frauen mehrmals wöchentlich selbst.
Woran merkt man, dass man süchtig nach Selbstbefriedigung ist?
Leidensdruck
Wenn Du selbst das Gefühl hast, zu oft oder zu viel zu onanieren, ohne, dass Du wirklich Spaß oder Lust dabei empfindest, kann das ein Zeichen sein, dass Du süchtig bist. Denn eine Sucht löst bei Betroffenen fast immer einen Leidensdruck aus. Das heißt: Wenn Du selbst unter Deinem Verhalten leidest, solltest Du dringend etwas ändern.
Der alles beherrschende Gedanke
Bei einer Sucht ist es häufig so, dass die süchtige Person an nichts anderes mehr denken kann. Wenn der Gedanke an Masturbation also Deine Gedanken beherrscht und Du Dich auf nichts anderes konzentrieren kannst, kann das das erste Anzeichen sein.
Termine absagen
Wenn Du Verabredungen absagst, um stattdessen zu masturbieren, ist das ebenfalls ein Warnhinweis. Denn wenn Dir die Masturbation wichtiger ist als Deine sozialen Kontakte, Deine Arbeit oder Deine Hobbys, kann das auf eine Abhängigkeit hindeuten.
Immer mehr, immer extremer
Ob Du es dreimal pro Woche oder viermal am Tag tust – die Zahlen selbst sagen erst einmal nicht viel über die Sucht aus. Denn es kann immer Gründe geben, warum Du für einen kurzen Zeitraum häufiger masturbierst als sonst. Erst, wenn die Häufigkeit dauerhaft immer mehr zunimmt, kann es sein, dass Du eine Sucht entwickelst.
Was kann man tun, wenn man süchtig nach Selbstbefriedigung ist?
Natürlich gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, um der Sucht zu entkommen. Merkst Du schon früh, dass Dein Verhalten einen Leidensdruck hervorruft oder Du für Dein eigenes Empfinden zu oft masturbierst, solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen.
Was Dir aber klar sein sollte: Es gibt keine konkrete Zahlen, die festlegen, ab wann man süchtig nach Selbstbefriedigung ist. Auch wenn Du mehrmals in der Woche oder sogar täglich masturbierst, ist das noch kein Anzeichen für eine Sucht.
Wenn Du und/oder Dein alltägliches Leben darunter leiden, solltest Du aktiv etwas dagegen tun. Wenn Du es nicht ohne Hilfe schaffst, den Kreislauf zu durchbrechen, kannst Du einem Arzt oder Sexualtherapeut sprechen. Diese Menschen können Dir Hilfestellung geben und Techniken beibringen, mit denen Du Dein Verhalten nachhaltig verändern kannst.
Süchtig nach Selbstbefriedigung: Alles Wichtige zusammengefasst
Menschen können süchtig nach allem sein, auch nach Selbstbefriedigung. Allerdings bedeutet regelmäßige Masturbation nicht zwingend, dass Du süchtig nach Selbstbefriedigung bist. Wichtig ist hier, dass Du Dir im Zweifelsfall Hilfe suchst, damit Du Deine Sexualität auf gesunde Art und Weise auslebst und Masturbation für Dich vor allem eines bedeutet: Spaß!