Wie viel Sperma ist nötig für eine Schwangerschaft?
Mit ihrer Spermamenge beschäftigen sich viele Männer. Es gibt zahlreiche Tipps und Anregungen, wie das Sperma vermehrt oder gesünder werden kann. Doch spielt die Menge überhaupt eine Rolle für die Schwangerschaft oder ist eher relevant, wie es um die Gesundheit der einzelnen Spermien bestellt ist? Fakt ist: Bei einer durchschnittlichen Ejakulation produziert ein Mann zwischen 2 und 6 ml Sperma. Reichen 2 ml bereits aus, um eine reife Eizelle zu befruchten? Wir verraten Dir, worauf es bei Deinem Sperma wirklich ankommt.
Wie viel Sperma für eine Schwangerschaft nötig ist, wird diskutiert!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits fünf Handbücher zum Thema Sperma und Schwangerschaft veröffentlicht, um einen Standard zu definieren, an dem sich Ärzt:innen orientieren können. Aber auch in Studien wurde noch nicht abschließend herausgefunden, wo die absolute Untergrenze der Spermienproduktion liegt. Aktuell hat die WHO einen Richtwert von 17 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat festgelegt.
Kommt es also gar nicht auf das Ejakulat, sondern die darin enthaltenen Spermien an? Einerseits ja, andererseits aber auch nicht. Einfache Mathematik macht klar, dass in 2 ml Sperma natürlich weniger Samenzellen enthalten sind als in 6 ml Sperma, auch wenn die Dichte der WHO-Vorgabe entspricht. Ganz so einfach lässt sich allerdings nicht festlegen, wie gut die Chancen für eine Schwangerschaft stehen, dafür braucht es ein Spermiogramm.
Es gibt nämlich weitere Aspekte, die für die Chance einer Befruchtung relevant sind. Vier Klassen (A,B,C,D) stehen zur Einteilung der Spermien zur Verfügung. Klasse A beschreibt Spermien, die sich schnell fortbewegen wohingegen Klasse B Spermien beschreibt, die sich fortbewegen, dabei aber nicht schnell sind. Klasse C beschreibt Spermien, die sich zwar bewegen, aber nicht fortbewegen und Klasse D umschreibt Spermien, die sich überhaupt nicht bewegen. Je mehr Klasse A Spermien vorhanden sind, desto höher die Chancen auf eine Befruchtung.
Wie kannst Du die Spermamenge für die Befruchtung erhöhen?
Gesunde Ernährung für gesundes Sperma
Es ist nicht nur eine nervige Mahnung der Gesundheitswächter dieser Welt, sondern tatsächlich ein Fakt, dass gesunde Ernährung viel beeinflussen kann. Auch die Menge, aber insbesondere die Qualität des Spermas profitiert von einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung. Je gesünder Du lebst, desto gesünder sind auch Deine Spermien. Mehr Gesundheit = mehr Beweglichkeit = bessere Chancen auf eine Befruchtung.
Verzicht auf Alkohol und Zigaretten
Alkohol und Nikotin sind die beiden Todsünden für gesundes Sperma, wobei Nikotin deutlich negativere Effekte hat als der gelegentliche Konsum einer kleinen Menge Alkohol. Ein Rauchstopp, aber auch der weitgehende Verzicht auf Alkohol kann nicht nur die Spermamenge, sondern auch die Beweglichkeit der Spermien erhöhen.
Abbau von Übergewicht und Bewegung
Übergewichtige Männer haben statistisch gesehen schlechtere Spermien als normalgewichtige Männer. Es spielt hierbei jedoch keine Rolle, ob Du einen Waschbrettbauch hast oder ob Dein Bauch schlichtweg untrainiert, aber schlank ist. Bei starkem Übergewicht ändert sich der Stoffwechsel, was einen negativen Einfluss auf die Qualität Deines Spermas haben kann. Regelmäßige Bewegung hingegen wird mit einer höheren Spermamenge und besserer Qualität assoziiert.
Keine lange Abstinenz
Die No-Fap Bewegung sieht einen positiven Nutzen darin, auf Masturbation zu verzichten. Fakt ist allerdings, dass die Qualität des Spermas schon sieben Tage nach der letzten Ejakulation abnimmt. Hast Du hingegen häufige Samenergüsse, wird frisches Sperma produziert und Du kannst mit mehr Chancen bei der Befruchtung rechnen.
Keine Hitze für die Hoden
Es hat einen Grund, warum ausgerechnet die empfindlichen Hoden außerhalb des Körpers platziert sind. Sie mögen es nicht warm! Daher achte auch Du darauf, Deine Hoden nicht zu starker Hitze auszusetzen. Die Autositzheizung ist Gift fürs gesunde Sperma, auch eng anliegende und schweißtreibende Unterwäsche sollte vermieden werden.
Ob und in welchem Ausmaß Dein Sperma schuld an einer ausbleibenden Befruchtung Deiner Partnerin ist, kann nur ein Spermiogramm klären. Hier wird nicht nur die Qualität der einzelnen Spermien unter die Lupe genommen, sondern auch die Dichte, die pro Milliliter bei Dir produziert wird. Ein Urologe ist der richtige Ansprechpartner für diese Untersuchung.