Unterschied vaginaler und klitoraler Orgasmus
Eine Klitoris, zwei Orgasmen?
Hast Du schon mal etwas von einem Unterschied zwischen einem vaginalen und einem klitoralen Orgasmus gehört? Während einige behaupten, es gäbe zwei klar voneinander abgegrenzte Arten des Höhepunkts, sehen andere die Unterscheidung vaginaler und klitoraler Orgasmus als Mythos. Doch egal, wie Deine persönlichen Erfahrungen aussehen – das Wichtigste ist: Jeder Orgasmus ist etwas Besonderes. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Anatomie, räumen mit Mythen auf und erkunden, was einen vaginalen und klitoralen Orgasmus unterscheidet.
Unterschied vaginaler und klitoraler Orgasmus: Geschichtliche Einordnung
Die Behauptung, dass ein vaginaler und klitoraler Orgasmus nicht das gleiche sind, kommt nicht aus der Medizin. Denn es war der Psychologe Sigmund Freud, der vor über 100 Jahren über den weiblichen Orgasmus schrieb. Dabei erklärte er den vaginalen Orgasmus als erstrebenswertes Ziel, er nannte ihn auch „erwachsener Orgasmus“. Diese Art des Orgasmus konnte laut Freud natürlich nur beim Vaginalverkehr mit einem Penis erreicht werden.
Der klitorale Orgasmus schnitt bei Freud schlechter ab. Er tat ihn als kindlichen Orgasmus ab, der als minderwertig galt. Orgasmen, die Frauen bei der Selbstbefriedigung erreichen können, konnten laut Freud einfach nicht mit der Freude der Penetration mithalten.
Heute wissen wir zum Glück, dass das totaler Quatsch ist! Zum einen ist Lust ganz unabhängig davon, ob man sich beim Masturbieren selbst vergnügt oder Sex mit Partner:innen erlebt. Und auch der Unterschied zwischen vaginalen und klitoralen Orgasmus ist gar nicht so gravierend, wie man lange dachte. Denn Spoiler: An sowohl am klitoralen als auch am vaginalen Orgasmus ist maßgeblich die Klitoris beteiligt.
Was ist ein klitoraler Orgasmus?
Wenn Menschen von einem klitoralen Orgasmus sprechen, meinen sie in der Regel einen Orgasmus, der durch die Stimulation der Klitorisperle zustande kommt. Was sie sonst meinen sollten? Das wird klarer, wenn wir uns die Anatomie der Klitoris näher ansehen.
Die Klitoris ist das Lustorgan der Frau und ist viel mehr als die kleine von außen sichtbare Perle, die oft auch als Kitzler bezeichnet wird. Im Ganzen ist die Klitoris im Schnitt sogar zwischen 7,5 und 12,5 Zentimeter lang! Sie reicht nämlich ins Körperinnere und umschließt dort den Vaginalkanal.
Der innere Teil der Klitoris besteht vor allem aus den Klitorisschenkeln und den Vorhofschwellkörpern. Genauso wie ein steifer Penis, der bei einer Erektion mit Blut gefüllt wird, nimmt auch in den Schwellgeben der Klitoris bei Erregung die Durchblutung zu. Bei vielen Frauen lässt sich das auch an der anschwellenden Klitorisperle bei Lust erkennen.
Wie kommt man zum klitoralen Orgasmus?
Doch zurück zum klitoralen Orgasmus. Du fragst Dich: Wie kommt man zum klitoralen Orgasmus? Wenn wir weiterhin davon ausgehen, dass jetzt erstmal die Stimulation der Klitoris von Außen gemeint ist, gibt es hier ganz unterschiedliche Wege, klitorale Lust zu empfinden.
Ein einfacher Weg ist es beispielsweise, die Klitoris mit Fingern zu streicheln. Dabei ist es ganz unterschiedlich, ob Frauen eher kreisende, streichende oder pulsierende Fingerbewegungen angenehm finden. Natürlich kann auch die Zunge beim Lecken für Vergnügen sorgen und zum klitoralen Orgasmus führen.
Viele Frauen berichten zudem, dass es für sie sehr lustbringend ist, die Klitoris an etwas zu reiben. Dabei ist es egal, ob es sich um einen anderen Körper handelt wie beispielsweise beim Tribadie oder um einen Gegenstand wie beim Kissenreiten.
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Was ist ein vaginaler Orgasmus?
Als vaginaler Orgasmus werden klassischerweise die Orgasmen bezeichnet, die bei der Penetration der Vagina entstehen. Dabei ist es egal, ob ein Penis, Dildo oder Vibrator als Lustbringer zum Einsatz kommt.
Beim vaginalen Orgasmus ist auch immer wieder die Rede vom G-Punkt und davon, dass die Stimulation des G-Punkts ursächlich für den vaginalen Höhepunkt sein soll. Und das ist an sich auch richtig, doch jetzt kommt’s: Der G-Punkt ist letztendlich auch nur der Punkt, an dem sich die Klitoris von außen um die Vagina schmiegt.
Die Klitoris ist demnach auch beim vaginaler Orgasmus die entscheidende Mitspielerin. Mit dem Unterschied zum (äußeren) klitoralen Orgasmus, dass die Stimulation im Körperinneren durch die Vaginalwand hindurch stattfindet.
Wie kommt man zum vaginalen Orgasmus?
Es gibt ganz unterschiedliche Wege, um einen vaginalen Orgasmus zu erreichen beziehungsweise die innenliegende Teile der Klitoris zu reizen. Allen ist gemeinsam, dass etwas in die Vagina eingeführt wird.
Beim klassischen Vaginalverkehr zum vaginalen Orgasmus zu kommen, ist für viele Frauen gar nicht so einfach. Denn hier ist die richtige Kombination aus Peniskrümmung, Sexstellung und Penetration gefragt. Leichter fällt es vielen beim Fingern. Denn die Finger können genau so gekrümmt werden, dass sie die G-Fläche reizen. Wer intensivere Stimulation mag, kann auch beim Fisting zum vaginalen Orgasmus kommen.
Auch für vaginale Orgasmen ist unser heißer Tipp, Sextoys ins Liebesspiel mit einzubauen. Gerade G-Punkt Vibratoren und G-Punkt Dildos sind so geschwungen, dass sie die Lustzentren im Inneren der Vagina reizen. Der Satisfyer 'Spinning G-Spot' vibriert dabei nicht nur in Deinem Körperinneren, sondern lockt auch mit rotierenden Bewegungen in Richtung Höhepunkt.
Was ist der vaginale und klitorale Orgasmus Unterschied?
Halten wir fest: So groß ist der Unterschied zwischen vaginalem und klitoralen Orgasmus gar nicht – schließlich ist die Klitoris für beide Höhepunkte die Schlüsselfigur. Die Unterscheidung liegt vor allem darin, welche Stelle der Klitoris stimuliert wird. Bei einem (äußeren) klitoralen Orgasmus wird die Klitoriseichel an der Vulva gereizt.
Bei einem (inneren) vaginalen Orgasmus hingegen, findet das Verwöhnen der Klitoris indirekt durch die Vaginalwand statt. Dabei werden Körperteile oder Gegenstände wie Sextoys in die Vagina eingeführt, um den G-Punkt zu stimulieren.
Vaginaler vs klitoraler Orgasmus: Macht die Unterscheidung Sinn?
Die Unterscheidung in vaginaler und klitoraler Orgasmus geht auf eine veraltete Vorstellung von weiblicher Sexualität zurück und ist genau genommen anatomisch nicht korrekt. Daher ist die Frage, ob es überhaupt weiterhin sinnvoll ist, an der Differenzierung festzuhalten, oder ob sie nicht mehr Druck erzeugt?
Denn immer wieder denken Frauen, dass etwas mit ihnen nicht stimmen würde, wenn sie durch reine Penetration nicht kommen können. Dabei ist das ganz normal! Und Orgasmus ist schließlich Orgasmus, ist es da nicht egal, wodurch oder an welcher Körperstelle er ausgelöst wurde?
Gefühle sind ganz individuell, das trifft auch auf Orgasmen zu. Dass eine Orgasmusart generell intensiver wäre als eine andere, ist deshalb auch Quatsch. Natürlich kann es sein, dass eine Frau beim penetrativen Geschlechtsverkehr besonders viel Lust erlebt und daher auch intensiver Orgasmen – aber genau so gut kann es auch sein, dass bei Menschen, die eine Vorliebe für Oralsex haben, (äußere) klitorale Orgasmen zu einem ungeahnten Feuerwerk der Lust führen.
Vergleiche Deine Lust am besten immer nur mit Dir selbst und nicht mit anderen, um herauszufinden, was sich für Dich persönlich am besten anfühlt!
# Schon gewusst?
Die Klitoris ist das anatomische Pendant zum Penis – nicht die Vagina. Klitoris und Penis entstehen aus den gleichen genetischen Anlagen und sind deshalb jeweils auch sehr wichtig für sexuelles Lustempfinden.
Weitere Orgasmus Arten der Frau
Vaginaler vs. klitoraler Orgasmus – das ist Schwarz-Weiß-Denken, dass der Vielfalt weiblicher Lust nicht gerecht wird! Denn Frauen können auf unzählige Art und Weisen zum Höhepunkt kommen, ganz abhängig von Vorliebe und Präferenzen. Hier sind nur einige weitere weibliche Orgasmen-Arten neben vaginalem und klitoralem Orgasmus:
Je nach spezifischen Fetisch und Vorlieben, können Orgasmen auch noch auf unzählige andere Arten ausgelöst werden. Dabei sind für viele Frauen auch multiple Orgasmen keine Seltenheit. Und warum sollte man die orgasmische Lust eigentlich in kleine Boxen und Kategorien packen, wenn sie so vielfältig und lustvoll daherkommt? Wir appellieren deshalb daran, dass jeder Orgasmus, der Dir Freude bereitet, ein guter Orgasmus ist. Unterschied zwischen vaginalem und klitoralem Orgasmus hin oder her!
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