Peegasm
Was ist der Sextrend und ist er gefährlich?
Vaginaler Orgasmus, analer Orgasmus, klitoraler Orgasmus – das alles hast Du sicher schon einmal gehört oder auch erlebt. Was aber ist mit dem Peegasm? Ja genau, denn dieser zunächst außergewöhnlich anmutender Sextrend sorgt seit einiger Zeit im Internet für Furore. Doch ist er eher geil oder gar gefährlich? Was erklären Dir was der Peegasm ist und stellen klar, warum der er nicht zum Nachmachen geeignet ist!
Was ist ein Peegasm?
Die Bezeichnung Peegasm ist eine Zusammensetzung der englischen Wörter „pee“ für Pinkeln und „orgasm“ für Orgasmus. Wie bereits erwähnt sorgten Schilderungen dieses Phänomens in einem britischen Forum für Aufruhr im Netz. Bisher waren derlei Besonderheiten bezüglich des weiblichen Orgasmus nämlich nicht bekannt. Einen Peegasm soll man angeblich erreichen, in dem man den Harndrang vor dem Sex oder der Masturbation so lange wie möglich aushält und erst so spät wie möglich die Toilette aufsucht – um dann beim Pinkeln einen Orgasmus zu haben, ohne sich selbst überhaupt zu berühren.
Du gehörst zu jenen, die vorm Sex lieber gern noch einmal auf die Toilette gehen? Dann bist Du nicht alleine. Verfechter des Peegasm behaupten aber, dass aufgrund einer überfüllten Blase eine besondere Anspannung im Intimbereich entsteht, die für einen besseren Orgasmus sorgen soll. Auch soll dieser Höhepunkt, laut Aussagen einer Frauen die ihn bereits erlebt haben, viel intensiver als der vaginale oder klitorale Orgasmus sein. Einige berichten sogar, dass der Orgasmus über den Rücken bis zum Kopf aufsteigt und von damit verbundenen Schwindelgefühlen. Andere wiederum sprechen eher von einem Kribbeln, weniger von einem echten Orgasmus.
Unter Umständen fühlt es sich auch wie eine leichte Ganzkörpermassage an. Der Peegasm wird auch nicht von allen Frauen als wirklich angenehm empfunden, hier gehen die Meinungen extrem weit auseinander.
Es wird stellenweise sogar berichtet, dass es für einen Peegasm überhaupt keinen Sex braucht, denn der Höhepunkt käme automatisch, wenn die Blase dann endlich geleert wird. Vielleicht kennst Du das Phänomen sogar! Du bist unterwegs, weit und breit ist keine Toilette in Sicht und als Du endlich nach Hause kommst und Wasser lassen kannst, geht ein Schauer über Deinen Körper. Die Erleichterung ist einfach grenzenlos, endlich kann die Blase geleert werden. Das ganze wird bereits als Peegasm bezeichnet, wenn auch im Kleinformat.
Diese Variante des Peegasm entsteht, weil die Muskulatur der Blase und des Unterleibs durch die Harnkontrolle permanent angestrengt und angespannt werden. Hast Du dann endlich die Toilette erreicht, lässt die Anspannung schlagartig nach. Ein ähnlicher Effekt passiert auch beim Orgasmus. Deine Muskeln spannen sich an und die Anspannung fällt beim Höhepunkt ganz akut von Dir ab.
# Achtung
Der Peegasm hat überhaupt nichts mit dem Golden Shower zu tun, bei dem man auf eine andere Person uriniert. Für den Peegasm benötigt man keinen Partner, auch das Masturbieren fällt weg.
Wie entwickelt sich ein Peegasm?
Der Druck der vollen Blase stimuliert gewisse Nerven im Becken und die Muskulatur, die die Harnröhre umgibt, wird angespannt. Beim Wasserlassen entspannen sich diese Muskeln mitsamt der Nerven wieder, was dann einen Orgasmus auslösen kann.
Beim Peegasm spielt nicht der berühmte G-Punkt eine wichtige Rolle, sondern viel mehr die so genannte CUV-Zone. Dieses wenig bekannte Lustzentrum umfasst neben dem Kitzler und den innenliegenden Anteilen der Klitoris auch noch die Scheidenwand und die Harnröhre. Somit handelt es sich um eine viel ausgedehntere erogene Zone als man bisher angenommen hatte.
Wahrscheinlich empfinden viele Frauen diese Variante des Orgasmus aber auch als sehr außergewöhnlich, weil sie ihn zuvor nicht kannten.
Da man für den Peegasm keinerlei Training oder Equipment braucht, könntest Du diese Technik selbstverständlich noch heute ausprobieren. Doch Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du lieber darauf verzichten.
Peegasm wird als gesundheitlich äußerst bedenklich eingestuft
Grundsätzlich spricht nichts gegen ein bisschen Experimentierfreude beim Sex – wenn Du also wissen möchtest, ob der Peegasm bei Dir funktioniert: Go for it! Jedoch solltest Du es unbedingt unterlassen, Dir öfter diesen Spaß zu gönnen.
Dadurch, dass Du dem Harndrang nicht nachgibst, können sich Keime in der Blase vermehren und eine Blasenentzündung auslösen, die äußerst schmerzhaft und wenig lustvoll sein kann. Das passiert, weil dieses Anhalten für die Blase extrem anstrengend ist. Wenn Du dann endlich loslässt, zieht sie sich nicht mehr komplett zusammen, so dass sie nicht ganz entleert wird. Doch der Peegasm kann auf Dauer noch weitere schwerwiegende Folgen haben. Welche genau, zeigen wir Dir im nächsten Abschnitt.
Der Peegasm und seine Gefahren
#1: GEFAHR EINER BLASENENTZÜNDUNG
Der Urin enthält Bakterien und Schadstoffe, die aus dem Körper ausgefiltert werden sollen. Durch das bewusste Einhalten eines eigentlich vorhandenen Harndrangs sammeln sich Bakterien und Viren in Deiner Blase an, die zu einer Blasenentzündung führen können. Je länger die Bakterien in der Blase vorhanden sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Aus einer Blasenentzündung kann sich, im unangenehmsten Fall, eine Nierenbeckenentzündung entwickeln, die immer in ärztliche Hand gehört.
#2: DAUERHAFTE ÜBERDEHNUNG DER BLASE
Eine weitere Gefahr ist, dass Deine Blase auf Dauer überdehnt wird, was später zu einer Inkontinenz führen kann. Das bedeutet, dass Du ungewollt Urin verlierst, zum Beispiel beim Husten oder beim Niesen, aber auch in Ruhe. Das gleiche gilt auch für Deine Nierenmuskulatur, die durch sehr langes Urinzurückhalten überdehnt werden kann. Du gefährdest somit langfristig Deine Gesundheit für ein kleines bisschen Spaß.
#3: BEIM SEX UNANGENEHME ÜBERRASCHUNG
Wenn Du Deine Blase gefüllt hältst, um dann Sex zu haben oder zu Masturbieren, kann das zu einem unangenehmen Effekt führen. Beim echten Orgasmus kann es Dir passieren, dass Du die Kontrolle über die Blase verlierst und unkontrolliert urinierst. Wenn Du nicht gerade auf Natursekt stehst, kann das ziemlich peinlich werden. Denn so schön der Höhepunkt ist, eine feuchte Bescherung im Bett ist nicht jedermanns Sache.
Peegasm: Alles wichtige zum Sextrend
So schön es auch sein mag, im Bett zu experimentieren, der Peegasm ist auf keinen Fall empfehlenswert, daher geben wir Dir hierfür auch keine Anleitung und keine Tipps. Also, tut Eurem Körper einen Gefallen und geht lieber regelmäßig Euer Wasser wegbringen – bevor Ihr nachher aufgrund von Infektion oder Entzündung länger gar keinen Orgasmus mehr habt. Wenn Du Lust auf Experimente hast, gibt es für Frauen und Männer heiße Sextoys, die Dein Sexleben bereichern können. Deine Gesundheit musst Du dafür nicht gefährden.