Orgasmus im Schlaf
Geht das überhaupt?
Viele Wege führen zum Orgasmus... vielleicht nicht immer, aber ein Weg, der dorthin führen kann, ist interessanterweise: Schlaf. Denn viele Männer und Frauen erleben im Schlaf in unregelmäßigen Abständen einen Höhepunkt. Das ist erst einmal völlig normal. Doch wie wird der Schlaf-Orgasmus ausgelöst? Und lässt sich die Fähigkeit, einen Orgasmus im Schlaf zu haben, trainieren?
Was ist ein Orgasmus im Schlaf?
Wenn Du zum Orgasmus kommst, werden bestimmte Areale in Deinem Gehirn angesprochen und sind aktiv. Du triggerst die Areale, indem Du die erogenen Zonen Deines Körpers berührst und sie so in Bereitschaft versetzt. Würdest Du während eines Orgasmus ein MRT von Deinem Gehirn machen lassen, wäre die Aktivität in Deinem Gehirn klar nachweisbar. Forschende haben herausgefunden, dass bei einem nächtlichen Orgasmus die gleichen Areale im Gehirn aktiv sind und noch ein paar mehr. Somit ist der Höhepunkt, den Du im Schlaf erlebst, tatsächlich mit einem klassischen Orgasmus gleichzusetzen.
Ein Orgasmus im Schlaf ist zunächst einmal eine gesunde Reaktion des Körpers. Entsprechend häufig kommt dieses Phänomen vor. So berichten rund 83 Prozent der Männer und mehr als 37 Prozent der Frauen von einem Orgasmus im Schlaf. Die Dunkelziffer bei den Frauen könnte sogar noch höher liegen, da sie sich manchmal nicht mehr daran erinnern, dass sie im Schlaf einen Orgasmus hatten.
Ein Orgasmus im Schlaf wird auch als „nicht genitaler Orgasmus“ bezeichnet, da es dabei nicht zur direkten Stimulation an den Geschlechtsorganen kommt. Vor allem Frauen können durch reine Gehirn-Stimulation zum Orgasmus kommen. Bei Männern kommt häufig eine Reibung an der Matratze mit einer unwillkürlichen Erektion zusammen, die dann zum Orgasmus führt.
Übrigens: Davon abzugrenzen ist die Schlafstörung Sexsomnie. Betroffene nehmen im Schlaf sexuelle Handlungen vor, die dann zum Orgasmus führen können. Männer sind von dieser Störung sehr viel häufiger betroffen. Sie kann von Masturbation im Schlaf bis hin zum vollzogenen Geschlechtsverkehr mit einer anwesenden Person reichen. Auch dann kommt es zum Höhepunkt, aber nicht ohne körperliche Stimulation.
# Wusstest Du schon?
Du kannst den Schlaforgasmus bewusst trainieren! Denn entscheidend für den nächtlichen Höhepunkt ist nicht die Stimulation, sondern Dein Gehirn. Mit ein wenig Übung kannst Du also auch bewusst Einfluss auf den Schlaf-Orgasmus nehmen. Dafür solltest Du Dich mit Klarträumen beschäftigen.
Orgasmus im Schlaf: So funktioniert's
Ein Schlaf-Orgasmus tritt meist in der REM-Phase des Schlafs auf. Hier träumst Du viel und das Blut in Deinem Körper fließt in das Schwellkörpergewebe. Bei Männern führt das zu einer Erektion und bei Frauen schwillt die Klitoris an. Unterstützt wird das durch erotische Träume und Sexträume.
Diese Sexträume sind wie bereits erwähnt ganz normal. Die stärkere Durchblutung der Genitalien sendet an das Gehirn die Botschaft der Erregung. Um den Schlaf-Orgasmus zu fördern, kannst Du folgende Maßnahmen ergreifen:
#1: Schlaf auf dem Bauch
Es ist nicht ganz klar, warum die Schlafposition auf dem Bauch den nächtlichen Orgasmus fördert, doch Forschende haben interessante Erkenntnisse gewonnen. Wer auf dem Bauch schläft, träumt häufiger von Sex und reizt somit seine eigene Fantasie. Eine mögliche Erklärung ist die ausgelieferte Lage, die vom Gehirn unterbewusst bei der Bauchlage wahrgenommen wird.
#2: Mache vorher eine Orgasmus-Pause
Wenn Du lange auf Sex verzichtet hast, fängt Dein Gehirn irgendwann automatisch damit an, über dieses Thema wieder nachzudenken. Um einen Schlaforgasmus zu ermöglichen, solltest Du eine Orgasmus-Pause einlegen, nachdem Du zuvor sehr aktiv warst. Eine Woche reicht schon aus, um Dein Gehirn in Alarmbereitschaft zu setzen und Deine Fantasien in Richtung sexuelle Lust zu steuern.
#3: Geh erst ins Bett, wenn Du müde bist
Es scheint, als würde der Schlaforgasmus vor allem dann auftreten, wenn Du beim Zubettgehen wirklich sehr müde bist. Völlig schlaftrunken entwickelt die Fantasie schnell ein Eigenleben und Du kannst Dich vielleicht über einen nächtlichen Höhepunkt freuen. Achte aber darauf, dass Du nicht so müde bist, dass Du direkt einschläfst, denn dann verpasst Du Tipp 4 und der ist wichtig.
#4: Heize Deine Fantasie vor dem Einschlafen an
Wenn Du abends im Bett liegst, gib Deiner Fantasie noch ein bisschen Nahrung zum Träumen. Ob Du an ein besonders erotisches Erlebnis denkst, Dir ein Hörbuch mit prickelndem Inhalt anhörst oder einen Sexroman liest, bleibt Dir überlassen. Viele Menschen träumen von den letzten Gedanken, die sie vor dem Einschlafen hatten.
Orgasmus im Schlaf: Das sind die Anzeichen
#1 - Das feuchte Laken
Für einen Mann ist ein feuchter Fleck im Bettlaken am Morgen ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie einen Orgasmus im Schlaf hatten. Deswegen wird hier gern der Begriff feuchter Traum genutzt, der auf den Samenerguss verweist.
#2 - Kurzatmigkeit und erhöhter Puls
Durch die stärkere Durchblutung der Genitalien bei der Erregung und beim Orgasmus erhöht sich Dein Puls. Das bedeutet, dass Du mit einer gewissen Kurzatmigkeit oder starkem Herzklopfen aufwachen kannst. Dies deutet auf einen Orgasmus im Schlaf hin, kann aber auch andere Ursachen, beispielsweise einen Albtraum, haben.
#3 - Erotische Gedanken
Schon vor dem Einschlafen können erotische, sexy Gedanken dabei helfen, die Wahrscheinlichkeit für einen Orgasmus im Schlaf zu erhöhen. Wenn Du beim Aufwachen ebenfalls solche Gedanken hast und Dir kaum erklären kannst, woher sie kommen, dann hattest Du wahrscheinlich wirklich gerade einen Orgasmus.
#4 - Timing ist Glückssache
Manche Frauen haben Glück und wachen exakt im richtigen Moment auf. Im Halbschlaf spüren sie, dass sich der Höhepunkt anbahnt und dann erwachen sie genau in dem Augenblick, in dem sich alles entlädt. Das ist allerdings wirklich reine Glückssache – Du kannst es nicht beeinflussen.
#5 - Lange Abstinenz
Je länger Du keinen Sex hattest, desto wahrscheinlicher ist ein Orgasmus im Schlaf. Hier müssen wir präzisieren: Auch Selbstbefriedigung gehört in diesem Sinne zu Sex. Du solltest schon eine Weile keinen Orgasmus gehabt haben. Dein Körper scheint Dir mitzuteilen, dass er es durchaus noch kann.
#6 - Der Sextraum
Wenn Du morgens aufwachst und Dich noch an einen Sextraum erinnern kannst, dann kann das mit einem Orgasmus zusammenhängen. Denn meist treten Orgasmen im Schlaf im Zusammenhang mit erotischen Träumen auf.
Orgasmus im Schlaf: Alles Wichtige in Kürze
Fazit: Sweet dreams
Aufwachen und einen Orgasmus haben, was gibt es Schöneres? Wenn Du es selbst mal erleben möchtest, lass Dich auf das Abenteuer ein. Je offener Du über Deine Fantasien nachdenkst und je wohler Du Dich nachts im Bett fühlst, desto höher sind die Wahrscheinlichkeiten für einen echten Wow-Effekt.