PMS
Alles über das prämenstruelle Syndrom
Die Tage vor der Periode sind für viele Frauen ein monatlicher Ausnahmezustand. Der Körper fühlt sich fremd an, die Laune spielt verrückt, und selbst Kleinigkeiten können plötzlich zum sprichwörtlichen Elefanten werden. Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) sorgt mit einer ganzen Palette an Symptomen dafür, dass Körper und Stimmung plötzlich Achterbahn fahren.
Was ist PMS? Bedeutung
Das Prämenstruelle Syndrom (kurz PMS) ist ein bunter Strauß von Beschwerden, die Dir in den Tagen vor Deiner Periode das Leben schwer machen. Die Brüste spannen, der Kopf dröhnt, der Bauch ziept – und dazu kommt oft eine ordentliche Portion Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit.
Der Grund ist das Hormonkarussell Deines Zyklus. Nach dem Eisprung fällt der Östrogenspiegel ab, während Progesteron die Führung übernimmt. Wie stark PMS zuschlägt, ist unterschiedlich: Manche spüren nur ein leichtes Zwicken, andere fühlen sich richtig ausgebremst. Die gute Nachricht: PMS ist kein Dauerzustand. Mit Beginn Deiner Periode verschwinden die Beschwerden meistens.
Symptome bei PMS
PMS – drei Buchstaben, die für viele Frauen regelmäßig Chaos bedeuten. Die Beschwerden umfassen eine bunte Mischung aus körperlichen und psychischen Symptomen, die bei jeder Frau unterschiedlich ausfallen.
Körperliche Symptome bei PMS
Psychische Symptome bei PMS
PMS oder schwanger? Die Unterschiede
Die Tage vor der Periode können ganz schön verwirrend sein. Das liegt unter anderem daran, dass viele PMS-Symptome den frühen Anzeichen einer Schwangerschaft ähneln. Stimmungsschwankungen, Müdigkeit oder empfindliche Brüste sind übliche Verdächtige in beiden Fällen. Doch es gibt Unterschiede, und auch der Verlauf der Symptome liefert Hinweise: Während PMS-Beschwerden mit Beginn der Menstruation abklingen, bleibt die Periode bei einer Schwangerschaft aus.
PMS oder schwanger? So erkennst Du den Unterschied:
PMS:
Schwangerschaft:
Gemeinsame Symptome:
PMDS – Was ist das?
Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist quasi PMS – nur auf einem ganz anderen Level. Während PMS „nur“ mit körperlichen Beschwerden wie Bauchkrämpfen, Rückenschmerzen oder spannenden Brüsten und leichten psychischen Symptomen daherkommt, setzt PMDS noch einen drauf.
Daran erkennst Du PMDS
Was steckt dahinter?
PMDS ist keine psychische Krankheit, sondern hat biologische Ursachen. Ein Ungleichgewicht Deiner Geschlechtshormone nach dem Eisprung sorgt in Kombination mit den Botenstoffen im Gehirn für diese starken Veränderungen. Es geht also nicht um Deinen Charakter, sondern um Hormone, die ziemlich heftig die Oberhand gewinnen können.
Mit PMDS zu leben, ist eine Herausforderung – aber wichtig ist: Es gibt eine Erklärung für das, was passiert, und Du bist damit nicht allein. Sprich mit Deinem:Deiner Gyn über Deine Probleme.
Welche Ursachen hat das Prämenstruelle Syndrom?
Die typischen Beschwerden vor der Periode entstehen durch ein Zusammenspiel verschiedener Vorgänge im Körper. Hormonelle Veränderungen, biochemische Prozesse und andere Faktoren greifen ineinander und sorgen dafür, dass Du Dich in diesen Tagen manchmal einfach nicht wie Du selbst fühlst:
PMS: Wie lange dauern die Beschwerden?
Die Zeit vor Deiner Menstruation kann zur Herausforderung werden – genau in dieser Phase macht sich PMS bemerkbar. Die Beschwerden treten ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte auf, also nach dem Eisprung. Mit Beginn der Periode verschwinden die Symptome wieder. Spätestens am Ende der Regelblutung ist der Spuk vorbei, und bis zum nächsten Eisprung bleibt alles im Lot. Und: Mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren verschwinden die Beschwerden endgültig.
Wie wird PMS diagnostiziert?
Du fragst Dich, ob Dein Chaos aus Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Gelüsten auf Schokolade wirklich PMS ist? Die Diagnose beginnt bei Dir: Schreib zwei Monate lang alles auf, was Dich vor Deiner Periode plagt. Diese Notizen helfen nicht nur Dir, Dein eigenes Auf und Ab besser zu verstehen – sie geben auch Deinem Arzt oder Deiner Ärztin wertvolle Hinweise, um regelmäßig wiederkehrende Symptome zu erkennen.
PMS oder doch was anderes?
Manchmal ist die Unterscheidung gar nicht so einfach. So ähneln manche PMS-Symptome etwa Anzeichen für eine Depression. Daher schaut Dein Arzt oder Deine Ärztin genau hin. Typisch für PMS ist, dass die Beschwerden direkt nach der Periode wie weggeblasen sind. Bleiben sie danach bestehen, könnte es was anderes sein – dann kommen auch Tests oder der Besuch bei einem Psychologen oder einer Psychologin ins Spiel.
Was hilft bei PMS?
Die Tage vor Deiner Periode müssen nicht jedes Mal in Chaos ausarten. Mit einer Kombination aus Bewegung, ausgewogener Ernährung und gezielten Therapien kannst Du Deinem Körper helfen, den Sturm zu überstehen.
Hormonelle Verhütungsmittel
Pille, Hormonimplantat oder Verhütungspflaster – hormonelle Verhütungsmittel gehören zu den häufig eingesetzten Methoden bei PMS. Sie verhindern den Eisprung und können so viele Symptome deutlich reduzieren. Die Einnahme im Langzyklus – also ohne Pause – ist auch eine Option.
Antidepressiva
Wenn Dich PMS emotional aus der Bahn wirft, könnten Antidepressiva eine Möglichkeit sein. Medikamente wie Sertralin oder Citalopram können Deine Stimmung stabilisieren und Ängste abbauen. Ihre Nebenwirkungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Deshalb kommen sie meistens erst dann ins Spiel, wenn andere Behandlungen keine Wirkung zeigen.
Schmerzmittel
Kopfweh, Rückenschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust – manchmal hilft da nur ein Schmerzmittel. Aber Vorsicht: Wenn Du während der Periode zu starken Blutungen neigst, solltest Du die Finger von Acetylsalicylsäure (ASS) lassen, weil sie die Blutung noch verstärken kann. Greif lieber zu Naproxen, Ibuprofen oder Paracetamol.
Entwässernde Mittel (Diuretika)
Gegen geschwollene Hände oder Füße kommen Diuretika, also entwässernde Mittel mit Stoffen wie Spironolacton, Kalzium oder Vitamin E, zum Einsatz. Sie transportieren überschüssiges Wasser ab und sorgen dafür, dass Du Dich weniger aufgeschwemmt fühlst.
Entspannung und Akupunktur
Stress kann die Beschwerden vor der Periode verstärken – aber Du hast es in der Hand, etwas dagegen zu tun. Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training können helfen, den inneren Druck zu reduzieren und wieder mehr Gelassenheit zu finden. Auch eine kognitive Verhaltenstherapie kann Dir dabei helfen, mit den mentalen Herausforderungen dieser Phase besser umzugehen.
Und was ist mit Akupunktur oder traditioneller chinesischer Medizin (TCM)? Wissenschaftlich sind die Effekte noch nicht eindeutig belegt, aber ausprobieren schadet nicht. Am wichtigsten ist, dass Du herausfindest, was Dir persönlich guttut, und Dir bewusst Auszeiten gönnst – das darfst Du Dir ohne schlechtes Gewissen erlauben!
Sport und Bewegung
Auch wenn die Motivation fehlt, Sport kann Wunder wirken. Bewegung hilft Deinem Körper, Wassereinlagerungen schneller abzubauen, Krämpfe zu lösen und Schmerzen im Unterleib zu lindern. Besonders Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen sind dabei echte Gamechanger. Das Beste daran? Während Du aktiv bist, setzt Dein Körper Endorphine frei – die berühmten Glückshormone, die Deine Stimmung aufhellen und Stimmungsschwankungen bei PMS lindern können. Gleichzeitig wird die Produktion von Serotonin angeregt, was die Beschwerden zusätzlich reduziert.
Gezielte Ernährung
Deine Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, PMS-Symptome zu lindern. Weniger Salz, Koffein, Alkohol und Schokolade können helfen, Wassereinlagerungen und Spannungsgefühle zu reduzieren. Stattdessen solltest Du auf Lebensmittel setzen, die reich an Vitaminen wie B6, D und E sowie an Mineralstoffen wie Magnesium und Calcium sind. Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine sind ebenfalls wichtig, um Heißhunger und Stimmungstiefs in den Griff zu bekommen.
Pflanzliche Arzneimittel
Wenn PMS-Beschwerden den Alltag belasten, greifen viele Frauen zuerst zu pflanzlichen Mitteln. Eine beliebte Option ist Mönchspfeffer, der helfen kann, unangenehmes Spannungsgefühl in der Brust zu lindern – und das auf eine schonende Weise. Bei emotionalen Herausforderungen wie Nervosität, Ängsten oder gedrückter Stimmung wird oft Johanniskraut empfohlen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da mögliche Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen sind.
PMS-Prognose: So meisterst Du Deinen Alltag
Wann hat der Spuk endlich ein Ende? Für viele Frauen fühlt sich PMS wie ein nicht enden wollender Kreislauf an, der jeden Monat aufs Neue beginnt. Die Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms machen sich in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung bemerkbar. Sie steigern sich meist bis zur Periode und verschwinden dann langsam mit Beginn der Regelblutung. Dann ist Zeit für eine Verschnaufpause: Bis zum Ende der Periode sind die Symptome normalerweise komplett weg – zumindest für diesen Zyklus. In den Jahren vor den Wechseljahren, der sogenannten Perimenopause, kann PMS allerdings nochmal intensiver werden, teilweise sogar während oder nach der Menstruation. Mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren gehört PMS dann endgültig der Vergangenheit an.
10 Tipps, um PMS zu lindern
Das kannst Du tun, um Bauchschmerzen, Stimmungsschwankungen und Co. etwas Wind aus den Segeln zu nehmen:
Häufige Fragen rund um PMS
Wie merke ich, dass ich PMS habe?
PMS erkennst Du an typischen Symptomen, die ein bis zwei Wochen vor Deiner Periode auftreten: Dazu gehören Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Brustspannen, Wassereinlagerungen oder Heißhunger. Sie verschwinden meist mit Beginn der Menstruation. Wenn Du unsicher bist, hilft ein Tagebuch, um die Beschwerden über mehrere Zyklen zu beobachten und Klarheit zu bekommen.
Wann ist PMS am schlimmsten?
Am schlimmsten ist PMS an den Tagen nach dem Eisprung, also etwa 10 bis 14 Tage vor Deiner Periode. Die Beschwerden steigern sich bis zur Menstruation, verschwinden dann aber meistens am ersten oder zweiten Tag der Blutung.
Was macht man gegen PMS?
Gegen PMS kannst Du einiges tun: Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille helfen, den Zyklus zu regulieren. Schmerzmittel lindern Beschwerden, und entwässernde Mittel können bei Wassereinlagerungen helfen. Pflanzliche Präparate wie Mönchspfeffer oder Johanniskraut sind eine sanfte Alternative. Auch Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Entspannung wirken oft Wunder.
In welchem Alter beginnt PMS?
PMS kann Dich in jeder Lebensphase treffen, solange Du Deinen Zyklus hast. Besonders häufig fangen die Symptome ab 30 an, und wenn es auf die Wechseljahre zugeht, können sie sogar noch stärker werden. Aber keine Sorge: Mit der Zeit weißt Du besser, was Dir hilft, und kannst gezielter damit umgehen.
Fazit: Körperchaos & Stimmungsschwankungen vor der Periode müssen nicht sein
Es fühlt sich an, als würde der Körper einen eigenen Plan verfolgen, während die Emotionen Achterbahn fahren. Aber trotz des monatlichen Chaos gibt es gute Nachrichten: Mit den richtigen Maßnahmen, sei es durch Bewegung, ausgewogene Ernährung oder gezielte medizinische Hilfe, lassen sich PMS-Symptome deutlich lindern. Der Schlüssel liegt darin, den eigenen Körper besser zu verstehen und gezielt entgegenzuwirken – so wird aus PMS kein unbesiegbares Monster.