Periode bleibt aus
Mögliche Gründe und wann Du zum Arzt musst
Wenn die Periode einmal unverhofft überfällig ist, ist das noch kein Grund zur Panik. Denn neben Schwangerschaften gibt es verschiedene Ursachen, für das Aussetzen der Regelblutung. Wir erklären Dir, woran es noch liegen kann und warum Du Dich nicht gleich zu sorgen brauchst.
Warum bekomme ich meine Tage nicht? So ziemlich jede Frau kennt das ungute Gefühl, wenn sich die Monatsblutung verspätet. Doch was ist, wenn sie ganz ausbleibt? In bestimmten Fällen ist das normal, z. B. in der Schwangerschaft, Stillzeit oder nach der Menopause. Selbst wenn nichts davon zutrifft, kann die Menstruation ausbleiben. Passiert das nur einmalig, ist das meist kein Grund zur Sorge. Erst wenn die Periode über einen längeren Zeitraum ausbleibt – medizinisch spricht man von einer Amenorrhoe – kann das ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein.
Ist es normal, dass eine Periode ausbleibt?
Deine Tage kommen nicht? Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. Denn der weibliche Hormonhaushalt ist ziemlich empfindlich und kann durch verschiedene äußere Einflüsse aus dem Gleichgewicht geraten. So ziemlich jede Frau kennt es, dass die Menstruation verspätet einsetzt oder komplett ausbleibt. Solange die Periode sonst normal einsetzt und das Ausbleiben der Blutung nicht häufiger vorkommt, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.
Hast Du Deine Blutung mehrfach nacheinander nicht bekommen, kann das natürlich auf eine Schwangerschaft, aber auch auf Erkrankungen hindeuten. In diesem Fall solltest Du Dich von Deinem Frauenarzt oder Deiner Frauenärztin untersuchen lassen.
Periode bleibt aus: Wie lange ist normal?
Bleibt die Periode nur einen Monat aus, ist das noch kein Grund zur Sorge. Auch zwei Monate stellen in der Regel noch kein Problem dar. Wenn Du Dich unsicher fühlst, kannst Du Dich natürlich auch dann schon untersuchen lassen. Deinen Arzt oder Deine Ärztin solltest Du spätestens dann aufsuchen, wenn Deine Periode drei Monate in Folge oder länger nicht auftritt.
Amenorrhoe: Wenn die Periode länger ausbleibt
Der medizinische Fachbegriff Amenorrhoe wird für Fälle verwendet, in denen die Periode drei Monate oder länger nicht kommt. Dabei unterscheiden Mediziner:innen zwischen zwei Arten dieses Symptoms:
Primäre Amenorrhoe
Wenn die Menstruation bis zum vollendeten 16. Lebensjahr nicht einsetzt, spricht man von einer primären Amenorrhoe.
Sekundäre Amenorrhoe
Frauen, die eine reguläre Monatsblutung hatten und sie dann plötzlich nicht mehr bekommen, haben eine sekundäre Amenorrhoe.
Was ist eine Oligomenorrhoe?
Ist der Zyklus regelmäßig, hast Du etwa zwölf Regelblutungen im Jahr. Bleibt eine davon aus, ist das noch kein Grund zur Panik. Kommt Deine Menstruation nur maximal neunmal im Jahr, wird das als Oligomenorrhoe bezeichnet. In diesem Fall solltest Du Dich untersuchen lassen.
Schon gewusst? So funktioniert der weibliche Zyklus
Im Durchschnitt dauert der weibliche Zyklus 28 Tage. Aber wer ist schon der Durchschnitt? Zwischen 21 und 35 Tagen ist alles noch im grünen Bereich. Der Zyklus verläuft in vier Phasen:
Menstruationsphase
Los geht’s: Bist Du im letzten Zyklus nicht schwanger geworden, stößt Dein Körper jetzt die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut ab. Dabei öffnen sich die Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut. Zwischen 50 und 150 ml Blut schwemmen die Schleimhaut über die Vagina aus dem Körper.
Follikelphase
Dein Körper beginnt mehr Östrogen zu produzieren und baut eine neue Schicht Gebärmutterschleimhaut auf. Zusätzlich verflüssigt sich der Zervixschleim und die Hirnanhangdrüse schüttet ein Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) aus. Diese sorgt dafür, dass 10 bis 20 Follikel in den Eierstöcken heranwachsen. Nur einer davon bildet sich vollständig aus und kann eine Eizelle produzieren. In der Mitte des Zyklus, nach etwa 14 Tagen, wird die Eizelle aus den Eierstöcken in den Eileiter abgestoßen – der Eisprung. Ab jetzt läuft die Uhr: Innerhalb der nächsten 24 Stunden kann die Eizelle befruchtet werden.
Sekretions- oder Lutealphase
Umbaupause in der Gebärmutter. Der Follikel, aus dem die Eizelle stammt, wandelt sich in den Gelbkörper um und schüttet das Hormon Progesteron aus. Dieses regt die Veränderung der Gebärmutter an, damit sie optimal für die befruchtete Eizelle vorbereitet ist. Außerdem verstärkt sich ihre Durchblutung. Das Hormon hat noch einen anderen Effekt: Die Milchdrüsen weiten sich, weshalb Du vor der Periode vielleicht angeschwollene oder berührungsempfindliche Brüste hast.
Ischämische Phase
Wurde die Eizelle nicht befruchtet, beginnt nun der Abbau des Gelbkörpers. Dieser Vorgang dauert etwa 10 bis 12 Tage. Der Progesteronspiegel fällt ab, was eine neue Menstruation auslöst.
Periode bleibt aus: Gründe
Wenn Du regelmäßig Geschlechtsverkehr hast, denkst Du im ersten Moment vermutlich an eine Schwangerschaft. Doch es gibt einige weitere körperliche und psychische Ursachen, die dafür sorgen können, dass die Periode ausbleibt.
Hormonelle Ursachen:
Körperliche Ursachen:
Lebensstil und Medikamente:
Periode bleibt aus: Wann solltest Du zum Arzt oder zur Ärztin?
Wenn Deine Periode drei oder mehr Monate nicht kommt, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Wenn noch andere Symptome auftreten, ist eine Untersuchung auch schon früher angeraten. Dazu zählen:
Bei der Untersuchung stellt Dein Arzt oder Deine Ärztin zunächst Fragen zu Deinem Lebensstil. Wie ernährst Du Dich? Treibst Du Sport? Bist Du sexuell aktiv? Hast Du in letzter Zeit neue Medikamente genommen? Das kann die Ursachen für die verspätete Periode meist schon eingrenzen. Ein Bluttest zeigt, ob die Hormonproduktion in Deinem Körper richtig abläuft. Ultraschall und CT können Aufschluss darüber geben, ob in der Gebärmutter und im Gehirn alles in Ordnung ist.
Behandlungsmöglichkeiten, wenn die Periode ausbleibt
Welche Behandlung Dir hilft, hängt von der Diagnose ab. Bei Stress oder psychischen Problemen, einschließlich Essstörungen, kann eine Psychotherapie helfen. Ist die Hormonproduktion gestört, helfen entsprechende Hormontherapien. Leidest Du unter einem Vitaminmangel verschreiben Ärzte und Ärztinnen Präparate und stoßen ggf. eine Ernährungsumstellung an – diese sollte auch bei einer starken Gewichtsveränderung Teil der Therapie sein.
Tipps zur Unterstützung des Zyklus
Ein unregelmäßiger Zyklus kann ein Zeichen dafür sein, dass Dein Körper mehr Aufmerksamkeit braucht. Die folgenden Tipps können Dir helfen, den Zyklus zu normalisieren und mehr Lebensqualität zu erlangen:
Häufige Fragen rund um das Ausbleiben der Periode
Wie lange ist es normal, überfällig zu sein?
Eine Verspätung von bis zu fünf Tagen ist normal.
Kann die Periode ausbleiben, ohne schwanger zu sein?
Ja. Nicht immer ist eine Schwangerschaft der Grund für eine ausbleibende Periode. Auch Stress, Gewichtsveränderungen oder Erkrankungen können dahinterstecken.
Wie lange können sich die Tage verspäten?
Von einer verspäteten Periode sprechen Mediziner:innen, wenn sie sich um 5 oder mehr Tage verzögert.
Was tun, wenn die Periode ausbleibt?
Deine Tage kommen nicht und Du warst sexuell aktiv: Dann solltest Du zuerst einen Schwangerschaftstest durchführen. Bist Du Dir sicher, dass Du nicht schwanger bist, kann es auch sein, dass Deine Periode aus anderen medizinischen Gründen ausbleibt. Fällt sie einmalig aus, ist das kein Grund zur Sorge. Eine ärztliche Untersuchung ist spätestens dann angeraten, wenn die Periode dreimal in Folge ausbleibt.
Fazit: Keine Panik, wenn die Blutung ausbleibt
Wenn die Periode einmal ausbleibt, musst Du keine Panik bekommen, denn oftmals ist Stress der Auslöser dafür. Entspannungsübungen und moderater Sport können helfen. Sobald sie dreimal in Folge nicht kommt, solltest Du jedoch untersuchen lassen, ob eine Erkrankung dahintersteckt.