Innie oder Outie Vulva
Innie Vulva und Outie Vulva erklärt
Immer öfter hört man in letzter Zeit die Frage: „Hast Du eine Innie oder eine Outie?“. Aber was ist damit eigentlich gemeint? Die Frage bezieht sich auf die Vulva, genauer gesagt auf die Schamlippen. Es geht darum, ganz ehrlich darüber zu sprechen, ob die äußeren oder inneren Schamlippen länger sind. Warum es durchaus wichtig ist darüber zu reden und was nun genau eine Innie Vulva und eine Outie Vulva ausmachst, verraten wir Dir hier!
Was ist mit Innie oder Outie gemeint?
Beim Vergleich Innie vs Outie dreht sich alles um den weiblichen Intimbereich. Lange Zeit gab es keine Wörter dafür, die Vielfalt der Vulva in Worte zu fassen. Innie und Outie sind deshalb wichtige Wortneuschöpfungen um genau zu beschreiben, wie es „da unten“ aussieht und zu zeigen, was alles normal ist.
Im Internet kursieren übrigens auch die Schreibweisen „Innie Vagina“ und „Outie Vagina“. Anatomisch ist das aber nicht ganz korrekt. Denn die Vagina beschreibt nur den Kanal im Körperinneren, der zur Gebärmutter führt. Der äußere Teil der weiblichen Genitalien heißt Vulva. Und um die Vulva geht es – denn die Schamlippen, die für die Einteilung Innie oder Outie ausschlaggebend sind, zählen als Teil der Vulva. Warum dennoch immer wieder von Innie Vagina und Outie Vagina die Rede ist? Entweder wegen anatomischen Wissenslücken oder weil die Begriffe aus dem Englischen falsch übersetzt werden.
# Gut zu wissen
Als Synonym für Schamlippen setzt sich auch immer öfter das Wort Vulvalippen durch. Es soll dem Begriff wortwörtlich die Scham nehmen.
Innie Vulva: Äußere Schamlippen sind länger
Bei einer Innie Vulva sind die äußeren Schamlippen größer als die inneren Schamlippen. Bei einem Blick von außen sind die inneren Schamlippen nicht zu sehen. Das „Innie“ bezieht sich also auf die inneren Vulvalippen, da sie anatomisch so geformt sind, dass sie von außen nicht zu sehen sind.
Vor der Pubertät sehen viele Vulven so aus. Während der Pubertät verändert sich der Körper allerdings – auch der Intimbereich. Die Schamlippen können wachsen – und das auch asymmetrisch. In Pornos und anderen Medien ist eine solche Vulvenvielfalt allerdings nicht zu sehen. Die Darsteller:innen haben oft einen „Clean Slit“, also eine Vulva, bei der die inneren Schamlippen nicht zu sehen sind. Was viele nicht wissen: Die Schauspieler:innen lassen ihren Intimbereich oft durch OPs verändern. Mit realen Körpern hat das, was Du in erotischen Filmen siehst, deshalb oft nicht viel zu tun!
Outie Vulva: Innere Schamlippen sind länger
Bei einer Outie Vulva schauen die inneren Schamlippen aus den äußeren Schamlippen hervor. Und auch das ist ganz normal. Lange innere Schamlippen sind absolut kein Grund zur Sorge. Eine Studie konnte sogar zeigen, dass fast 60% der Frauen eine Outie Vulva haben.
Wenn Du Dich also auch schonmal gefragt hast: Habe ich zu große Schamlippen? Dann ist die Antwort hierauf vermutlich: Nein! Solange Du im Alltag, beim Sport und beim Geschlechtsverkehr keine Schmerzen hast, ist mit Deinem Intimbereich alles in bester Ordnung!
Welche unterschiedlichen Vulven gibt es?
Die Vulva ist so individuell wie ein Fingerabdruck – es gibt sie in unzähligen Formen, Farben und Größen. Und das Beste daran: Egal ob Innie oder Outie, jede Vulva ist absolut normal und perfekt so, wie sie ist. Trotzdem stellen sich viele Frauen irgendwann die Frage, ob ihre Vulva „normal“ aussieht. Die Antwort ist einfach: Es gibt keine Standard-Vulva. Damit Du ein besseres Gefühl für die Vielfalt bekommst, haben wir einige Beispiele für Dich zusammengestellt:
Egal ob Innie oder Outie, welche Form, Größe oder Farbe – Deine Vulva ist einzigartig und ein Ausdruck Deiner Individualität!
Warum brauchen wir Begriffe wie Innie oder Outie?
Vielleicht fragst Du Dich, warum es überhaupt Bezeichnungen wie „Innie“ oder „Outie“ für Vulven braucht. Ganz einfach: Sprache hilft uns, Dinge konkret zu benennen und dadurch Scham abzubauen. Wenn wir Begriffe haben, um über etwas zu sprechen, wird es automatisch normaler – und weniger tabu.
Denk mal an den Bauchnabel: Niemand schämt sich, zu sagen, ob er einen „Innie“ oder „Outie“ hat. Denn auch ein Bauchnabel kann ganz unterschiedlich geformt sein. Genau so können Begriffe für Vulven helfen, offener mit dem eigenen Körper umzugehen, Vielfalt sichtbar zu machen und Stigmatisierung beim Vulva Shaming zu bekämpfen. Denn je mehr wir darüber sprechen, desto klarer wird: Es gibt kein „normal“ oder „richtig“, sondern nur Deine einzigartige Vulva – und die ist wunderbar genauso, wie sie ist!