Hoden Piercing
Erotischer Schmuck oder schmerzhafte Pein?
Piercings gibt es als Körperschmuck bereits sehr lange und viele Menschen überwinden ihre Angst vor dem Pieks und lassen sich den individuellen Schmuck stechen. Obwohl Nase, Zunge und Bauchnabel zu den wahrscheinlichen bekanntesten Stellen für Piercings gehören, erfreuen sich auch Intimpiercings großer Beliebtheit. Eines davon ist das Hoden Piercing, das durchaus ein wenig Überwindung kostet! Schließlich sind die Hoden eine der empfindlichsten Regionen des männlichen Körpers. Welche Risiken ein Hoden Piercing mit sich bringt, worauf Du achten solltest und welche Stellen genau für dieses Piercing geeignet sind, verraten wir Dir!
Das Hoden Piercing ist eine Herausforderung für den Mann
Das Hoden Piercing wird auch als Hafada Piercing bezeichnet und wird direkt durch die lockere Haut des Hodensacks gestochen. Anders als beispielsweise ein Klitoris-Piercing ist das Hoden Piercing eine reine Zier und hat keinen Einfluss auf Deine sexuellen Empfindungen. Es ist, genau wie das Vorhaut-Piercing, weniger schmerzhaft als ein Eichel-Piercing, da die Haut des Hodensacks recht unempfindlich ist. Es gibt allerdings verschiedene Arten des Hoden Piercings, die wir Dir weiter unten noch genauer vorstellen. Der Unterschied ist lediglich die Positionierung, gestochen wird immer direkt durch die Haut. Die Hoden selbst werden nicht beeinträchtigt oder durchstochen!
Als Schmuck wird in der Regel ein Ring oder ein sogenanntes Barbell getragen. Letzteres besteht aus zwei Kugeln, die an einem Stab durch die Haut getragen werden. Die Position des Piercings ist recht oberflächlich, da nur durch die Haut gestochen wird. Es droht dennoch kaum Gefahr, dass das Piercing herauswächst, da Du im Bereich Deiner Hoden über sehr flexible Haut verfügst.
Das Stechen selbst wird von vielen Männern als wenig schmerzhaft beschrieben, allerdings ist das auch von Deiner persönlichen Empfindlichkeit abhängig. Ein Zungenpiercing oder ein Brustwarzenpiercing sind in der Regel allerdings schmerzhafter, da hier zahlreiche Nervenenden zusammenlaufen, die in der Haut des Hodensacks nicht vorhanden sind. Wichtig ist, dass ein Piercing – egal, welcher Art! – immer von einem Profi gestochen wird, es ist dringend davon abzuraten, hier selbst aktiv zu werden!
4 Arten von Hoden Piercings, die Du kennen musst
#1: Das klassische Hoden Piercing
Beim klassischen Hafada Piercing wird die Haut mittig am Hodensack mit einem Ring oder einem Barbell durchstochen. Das Piercing sitzt beim stehenden Mann recht frontal und kann somit auch vor dem Spiegel bewundert werden. Hierbei handelt es sich um das am häufigsten gestochene Hoden Piercing.
#2: Das seitliche Hoden Piercing
Beim seitlichen Hoden Piercing wird ebenfalls ausschließlich die Haut durchstochen, allerdings wird das Piercing nicht in der Mitte positioniert, sondern seitlich an der Haut der Hoden. Möglich sind auch zwei parallele Piercings links und rechts. Hier musst Du allerdings beachten, dass sich die Position verändern kann, da sich Deine Hoden bei Kälte beispielsweise zusammenziehen.
#3: Das Leiter-Piercing
Als Scrotal Ladder wird ein Hoden Piercing bezeichnet, bei dem gleich drei Ringe oder Barbells direkt übereinander gestochen werden. Die sogenannte „Leiter“ ist ein symmetrischer Schmuck, der beim Stechen wenig schmerzhaft ist, da alle Einstiche nur direkt durch die Haut gehen, aber kein inneres Hodengewebe betreffen.
#4: Das Lorum-Piercing
Das Lorum-Piercing ist das einzige Piercing, bei dem sich in einigen Fällen eine Steigerung der sexuellen Empfindung beobachten lässt. Es wird sehr nah am Penisschaft gesetzt, aber dennoch nur durch die Hodenhaut gestochen. Beim Geschlechtsverkehr kann das Piercing gespürt werden und möglicherweise zu einem zusätzlichen Reiz bei Dir, Deiner Partnerin oder Deinem Partner führen.
Das musst Du beim Stechen des Hodenpiercings beachten
#1: Immer vom Profi durchführen lassen
Ein Hoden Piercing – wie alle anderen Piercings auch – ist nichts, was Du Dir betrunken von Deinem besten Kumpel stechen lassen solltest, selbst wenn er Dir stolz seine selbst gestochenen Ohrringe zeigt. Ein solches Piercing gehört immer in die Hand eines erfahrenen Piercers, der mit sterilen Werkzeugen arbeitet und Dich vorher ausführlich über Folgen, Konsequenzen und Risiken berät.
#2: Lange Heilungsdauer beim Hoden Piercing
Anders als zum Beispiel bei einem Bauchnabel Piercing ist die Heilungsdauer beim Hoden Piercing verlängert. Rund 12 Wochen solltest Du einrechnen, bis Dein Piercing vollkommen abgeheilt ist. Der Grund für die lange Dauer ist die ständige Bewegung Deiner Hoden. Das Piercing kommt quasi nicht zur Ruhe und ist bei jedem Schritt, den Du machst, in Bewegung.
#3: Kein Sex für mindestens 14 Tage
Wenn Du Dich dafür entscheidest, ein Hafada Piercing stechen zu lassen, ist erst einmal 14 Tage lang Abstinenz angesagt. Grund hierfür ist, dass Du Dich sonst mit Infektionskrankheiten anstecken kannst, die schwere Entzündungsreaktionen hervorrufen können. Masturbation ist erlaubt, sofern Du darauf achtest, dass Du Dein Piercing nicht berührst und die Eier nicht strapazierst.
#4: Regelmäßige Pflege ist ein Muss
Hygiene ist daher maßgeblich entscheidend während der Heilungsphase, aber auch danach. Der Piercer wird Dir ein Desinfektionsmittel mitgeben, mit dem Du Dein neues Piercing 1-2x täglich pflegen musst. Halte die empfohlenen Vorgaben unbedingt ein, damit Dein neuer Schmuck problemlos verheilt.
#5: Sechs Wochen besondere Vorsicht
Die ersten sechs Wochen nach dem Stechen musst Du auf ein paar Aktivitäten verzichten, damit Dein Piercing in Ruhe einheilen kann. Dazu gehört auch der Verzicht aufs Baden im Schwimmbad, im Meer oder in der Wanne. Saunabesuche sind ebenso tabu wie Fahrradfahren, denn all diese Aktivitäten reizen die Stelle und können Entzündungen auslösen.
Ein Hoden Piercing ist ein durchaus ansehnliches Schmuckstück und recht unkompliziert, wenn Du alle Pflegeempfehlungen einhältst. Es ist weniger schmerzhaft als oft vermutet und dient der reinen Verschönerung Deiner Hoden. Nach der Einheilungsphase verhält sich das Piercing komplikationslos.