Haare am Penis – gehören die da hin?
Deine Hoden, Dein Perineum und die Region um den Anus sind im Erwachsenenalter normalerweise behaart, wenn Du Dich nicht rasierst. Doch wie sieht es eigentlich mit Haaren direkt am Penis aus? Gehören die auch zur natürlichen männlichen Körperbehaarung oder sollten die da eigentlich gar nicht sein? Wir verraten Dir, was Du über Haare am Penis wissen musst und wie Du sie entfernen kannst, wenn Du es möchtest.
Haare am Penis? Hat nicht jeder!
Jeder Mann und sein Penis sind verschieden, so ist auch das Haarwachstum von verschiedenen Faktoren abhängig. Zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr beginnt bei Jungs die Schambehaarung zu wachsen. Anfangs sind es nur ein paar Haare, später bildet sich ein Busch, der vor allem Deinen Deine Eier, Deinen Venushügel, aber auch den Schaft Deines Penis bedecken kann.
Wie dicht der Haarwuchs ist, hängt zu einem Großteil von der Genetik ab. So kann die Intimbehaarung des Venushügels direkt bis zum Bauchnabel und darüber hinaus weiterwachsen, sie kann aber auch am Ende des Schamhügels enden. Dass Deine Peniswurzel ebenfalls mit Haaren versehen ist, ist vollkommen normal. Selbst auf dem Penis können einzelne Haarwurzeln vorhanden sein, die dann sogenannte Hexenhaare ausbilden. Vereinzelte, lang wirkende Haare, die Du am besten mit einer Pinzette zupfen kannst.
Der gesamte Penis ist allerdings, unabhängig von Ethnie oder Genetik, nicht behaart. Gleiches gilt für den After selbst, der aus Schleimhaut besteht und daher kein Haarwachstum ermöglicht. Rund um den Anus kannst Du jedoch eine Behaarung entwickeln. Schamhaare, wie sie rund um Deinen Penis wachsen, werden im Schnitt bis zu fünf Zentimeter lang und kräuseln sich am Ende. Hier spielt die Herkunft eine große Rolle: bei afrikanischen Männern ist die Krause meist stärker ausgeprägt, wohingegen einige Asiaten glattes, sehr dicht wachsendes Schamhaar aufweisen.
3 Fakten über Schamhaare am Penis
#1: Die Funktionalität des Schamhaars
Vielleicht hast Du Dich auch schon einmal gefragt, warum wir Menschen überhaupt Schamhaare haben, wenn wir sie ohnehin häufig abrasieren? Die Evolution hat sich dabei einmal etwas gedacht. Früher, als Menschen noch nicht in beheizten Wohnungen lebten, war das Schamhaar eine erhebliche Hilfe gegen Kälte. Unsere Vorfahren waren unbekleidet, stärker behaart als wir und konnten davon profitieren. Allerdings sind Schamhaare auch dazu da, Duftstoffe zu verströmen, mit denen wir unseren Liebespartner anlocken können.
#2: Schamhaare verändern sich mit der Zeit
Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die ersten Haare, die in der Pubertät rund um Deinen Penis sprossen. Sie waren vermutlich flaumartig, weich und sehr dünn. Das sogenannte Terminalhaar, wie Schambehaarung und Körperbehaarung auch genannt werden, verändert sich allerdings, parallel zu Deinem Hormonkreislauf. Es wird mit der Zeit stärker und hat oft eine drahtartige, borstige Struktur.
#3: Schamhaarfarbe kann unterschiedlich ausfallen
Bei den meisten Menschen ist das Schamhaar dunkler als die Haare auf dem Kopf. Bei älteren Menschen verlieren auch Schamhaare ihre Pigmente und werden grau. Selbst ein blonder Mann kann eine dunkle Behaarung im Intimbereich aufweisen. Lediglich bei sehr hellhäutigen Menschen, die von Natur weißblondes oder rötliches Haupthaar haben, kann sich die Schamhaarfarbe entsprechend anpassen.
Was Du mit Deinen Haaren am Penis machen kannst
#1: Eine Rasur ist keine Pflicht
In den 1990-er Jahren begann die vermeintliche Pflicht zur Rasur. Der „Busch“, war plötzlich nicht mehr in und immer mehr Rasierer gingen über den Ladentisch. Bis heute ist die Intimrasur im Trend, aber sie ist keinesfalls verpflichtend. Wenn Dir Deine Behaarung gefällt, ist es Deine freie Entscheidung, sie zu tragen. Du kannst das Schamhaar stutzen, wenn es Dir zu lang wird oder Du eine kreative Intimfrisur ausprobieren möchtest.
#2: Mit dem Trimmer zur Frisur
Ob Bart, Haupthaar oder Schamhaar: mit dem Trimmer kannst Du so einige Frisuren zaubern. Körpertrimmer sind optimal für den Intimbereich geeignet und sind vor allem dann interessant, wenn Du nicht ganz auf Dein Haar verzichten möchtest. Durch verschiedene Einstellmöglichkeiten kannst Du Deine Schamhaare stutzen. Auch ein Landing-Strip und rasierte Muster sind mit einem Trimmer möglich.
#3: Waxing für den glatten Look
Wenn Du ein bisschen Mut mitbringst und für Dich klar ist, dass Du untenrum Glatze tragen möchtest, ist Waxing eine der nachhaltigsten Methoden überhaupt. Hier werden die Haare mit der Wurzel ausgerissen und es dauert bis zu sechs Wochen, bis sich wieder Stoppeln zeigen. Aber Achtung: Vor allem im Bereich des Hodensacks droht Verletzungsgefahr! Unser Tipp: Einer professionellen Depiladora vertrauen, die Dir den Look verpasst.
#4: Enthaarungscreme zur Entfernung
Wenn Du eher sanftere Methoden magst und es gern unkompliziert hast, eignet sich eine Enthaarungscreme für Dich. Die kannst Du am besten beim Duschen auftragen, wartest einige Minuten ab und schon lassen sich die lästigen Härchen mit dem Wasser abbrausen. Nachteil: Sie wachsen schnell wieder nach und nicht jeder Hauttyp verträgt die ätzenden Inhaltsstoffe der Creme. Achte daher immer darauf, dass Du eine Enthaarungscreme für den Intimbereich verwendest.
#5: Einzelne Haare entfernen
Du möchtest Deine Schamhaare nicht entfernen, sondern nur die einzelnen kleinen Haare, die entlang Deines Penis wachsen? In diesem Fall kannst Du zur Pinzette greifen, um sie einzeln zu entfernen. Doch auch dann wachsen sie nach spätestens einer Woche wieder nach. Eine Alternative wäre die dauerhafte Haarentfernung mit IPL-Technik, allerdings lohnt sich das für einzelne Haare kaum.
Die Dos & Don'ts bei Behaarung am Penis
Hast Du schon mal von dem Mythos gehört, dass Schamhaare Krankheitsüberträger sind? Das Gegenteil ist der Fall! Sie können sogar vor der Übertragung schützen. Denn frisch rasierte, möglicherweise sogar verletzte Haut ist anfälliger für die Übertragung von Viren und Bakterien! Die Entscheidung für oder gegen Haare am Penis kannst Du also getrost nach persönlichen Vorzügen treffen.