Ist Masturbieren gesund?
Die Vorteile der Selbstbefriedigung
Über die Jahrhunderte hinweg wurde jungen Menschen so einiges zum Thema Selbstbefriedigung erzählt: Masturbation mache blind, taub, verrückt, dumm und noch vieles mehr... Glücklicherweise weiß im 21. Jahrhundert (beinahe) jede:r, dass Masturbation keineswegs gefährlich, unnatürlich oder ungesund ist. Aber wie sieht es umgekehrt aus? Ist die Lust mit Dir selbst möglicherweise nicht nur völlig harmlos, sondern ist masturbieren sogar gesund? Wir verraten Dir, ob Du Deinem Körper mit Selbstbefriedigung sogar einen Gefallen tust und was Du sonst noch darüber wissen musst.
Selbstbefriedigung und ihre Mythen – was ist wirklich dran?
„Vom Masturbieren wird man blind“, „Selbstbefriedigung ist gefährlich“, „In einer festen Beziehung masturbiert niemand“ – die Mythen rund um das Thema Selbstbefriedigung sind so vielfältig wie kurios. Eine der am weitesten in die Vergangenheit reichenden Aussagen ist, dass Masturbation blind machen soll. Die Gründe dafür waren meist religiöser Natur. Auch Krankheiten wie Tuberkulose, Pocken und vieles mehr sollte angeblich durch Masturbation ausgelöst werden. Gar keine Frage – alles Mythen, ohne jegliche Substanz!
Selbstbefriedigung ist also nicht gefährlich. Es gibt allerdings eine Ausnahme. Tatsächlich gibt es Fälle von autoerotischer Selbsttötung, deren Ursache allerdings nicht die Masturbation selbst ist, sondern die verwendete Technik. Bekanntestes Beispiel ist der Schauspieler David Carradine, der bei einer selbst durchgeführten Atemkontrolle während der Masturbation ungewollt starb. Auch Stromunfälle bei der Masturbation mit Reizstrom sind leider keine Seltenheit. Penisverletzungen, Verletzungen des Analkanals durch Penetration mit ungeeigneten Gegenständen und Strangulation können ebenfalls vorkommen. Daher sollte man wirklich nur mit geeigneten Toys masturbieren – oder eben mit den eigenen Händen.
Ist Masturbieren gesund?
Keine Fake News, es ist wirklich wahr: Masturbieren ist gesund. Aber wer denkt, dass dies einzig und allein ein Männerthema ist, der täuscht sich gewaltig. Alle masturbieren, denn die Liebe zum eigenen Körper ist weit mehr als nur Triebbefriedigung. Hier geht es darum, eigene Interessen kennenzulernen, Selbstliebe zu betreiben und Lust zu erleben.
Laut statistischen Umfragen ist es zwar erwiesen, dass Männer überproportional häufiger selbst Hand an sich legen, aber Frauen keineswegs Mauerblümchen sind. Hier kann es jedoch zu globalen Verschiebungen kommen. Während es weltweit Männer ca. 143-mal im Jahr tun, legen Frauen nur 49 Male Hand an – die sogenannte Masturbation Gap. In Deutschland sind es immerhin 23 Prozent der Männer, die jeden zweiten Tag die Palme schütteln. Alltäglich onanieren hingegen nur 7 Prozent der Männer, bei Frauen sind es 3 Prozent.
Die Gründe, warum wir masturbieren, sind dabei ganz unterschiedlich. Lust steht natürlich ganz oben auf der Liste, für Menschen mit Penis ist es jedoch auch der Wunsch nach mehr Durchhaltevermögen, der sie Hand anlegen lässt. Viele Frauen hingegen schätzen das Beckenbodentraining durch die Muskelkontraktionen und die schmerzlindernden Orgasmen bei Menstruationsbeschwerden. Außerdem finden beide Geschlechter es sehr entspannend, sich von den sexuellen Gelüsten zu befreien. Eines sticht hier besonders hervor, die Stressbewältigung und der kurze Glücksrausch scheinen die Masturbation für viele sehr interessant zu machen. Die Ausschüttung von Glückshormonen, den Endorphinen, übt hier maßgeblichen Einfluss aus und macht sich im gesamten Körper bemerkbar: Masturbation ist gesund und macht zudem auch noch glücklich!
# Schon gewusst?
Fast die Hälfte aller Männer befriedigt sich mindestens einmal pro Woche selbst. Und mehrmals täglich tun es immer noch sieben Prozent der Männer.
Welche Vorteile hat Masturbieren? 10 gute Gründen für die Selbstbefriedigung
Die regelmäßige Selbstbefriedigung aktiviert wichtige Botenstoffe, die im Körper ein Feuerwerk an guten Gefühlen und Prozessen auslösen. Das Resultat: Entspannung, weniger Stress und noch viel mehr. Zu diesen Vorteilen gehören:
#1: Masturbieren macht gute Laune
Beim Joggen werden Endorphine freigesetzt, beim Masturbieren aber auch. Wir wollen Dich jetzt natürlich nicht dazu anhalten, Deine regelmäßige Runde durch den Wald zugunsten von Selbstbefriedigung ausfallen zu lassen. Wenn Du Dir aber hinterher den Schweiß vom Körper wäschst, kann ein bisschen Solo-Time für noch mehr gute Stimmung sorgen.
#2: Masturbieren stärkt die Sexualität
Selbstbefriedigung ist auch gesund, weil Du mehr über Deinen Körper, Deine Sexualität und Deine eigenen Vorlieben lernst. So kannst Du auch beim Sex mit einem:einer Partner:in besser kommunizieren, was Dir gefällt und was nicht – und das kann wiederum zu mehr Zufriedenheit im partnerschaftlichen Sexleben führen.
#3: Masturbieren wirkt entspannend
Du kennst es – am Abend kommst Du von der Arbeit nach Hause und bist völlig platt. Deine Kollegen haben Dich genervt, Du hattest Streit mit irgendjemanden und Dich stört buchstäblich die Fliege an der Wand. Du bist im Stress! Masturbation? Doch nicht in diesem Moment! Warum eigentlich nicht? Immerhin sind sich Sexualforscher:innen einig, dass bei der Selbstbefriedigung Stress abgebaut wird und Du Dich schnell wieder rundum zufrieden fühlst.
#4: Masturbieren verbessert die Spermaqualität
Spermien haben zwar kein Mindesthaltbarkeitsdatum, durch Masturbation kannst Du auf angenehme Weise Platz für neues, frisches Sperma schaffen. Das ist vor allem interessant für alle, die einen Kinderwunsch habe: Frische Spermien sind nämlich aktiver als ältere.
#5: Masturbieren macht Mann zum Dauergenießer
Experten der Urologie empfehlen Männern, die unter frühzeitigem Samenerguss leiden, regelmäßige Masturbation. Auch das sogenannte Edging kann sich lohnen: Die Stimulation bis kurz vor dem Orgasmus und das darauffolgende wieder Hochfahren trainiert einerseits die multiple Orgasmusfähigkeit und andererseits die Standfestigkeit des Mannes. Das Übungsprogramm kann auch gemeinsam mit dem Schatz durchgeführt werden.
#6: Masturbieren beugt Prostataerkrankungen vor
In der Prostata wird ein Teil des Sekrets gebildet, was bei der Ejakulation aus dem Penis befördert wird. Forschende haben herausgefunden, dass regelmäßiges Masturbieren die Gefahr einer Prostataerkrankung reduzieren kann. Zwar ersetzt Handbetrieb keine Vorsorge beim Arzt, doch wenn Gesundheitsvorsorge auf solch angenehme Weise gelingt, warum nicht?
#7: Masturbieren lindert Menstruationsschmerzen
Nicht für alle Personen ist die Periode schmerzhaft, doch wenn Du unter Regelschmerzen leidest, kann Masturbation ein echter Geheimtipp sein. Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt und die ausgeschütteten Hormone Oxytocin und Dopamin sorgt für zusätzliche Entspannung nach einem Höhepunkt.
#8: Masturbieren wirkt gegen Schmerzen
Nicht nur Regelschmerzen können durch regelmäßige Selbstbefriedigung gelindert werden. Denn beim Orgamsus werden die körpereigenen Opiode Serotonin, Dopamin und Endorphin ausgeschüttet, welche eine schmerzlindernde Wirkung haben. Ähnlich wie auch beim intensiven Sport, wo oft vom Runner's High gesprochen wird, kann auch da masturbieren ein euphorisches Hochgefühl vermitteln.
#9: Masturbieren verbrennt Fett
Mit insgesamt rund 150 Kilokalorien verbrennt der kurze Handjob genauso viel überflüssiges Fettgewebe wie zum Beispiel ein 2000 Meter Lauf oder 15-minütiges Schwimmtraining. Das hat einen großen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System und wirkt sich positiv auf den Schlaf und das körperliche Wohlbefinden aus. Mit dem Anstieg an Oxytocin, der körpereigenen Kuscheldroge, fühlen wir uns rundum wohl.
#10: Masturbieren fördert die mentale Stärkung
Der Alltag ist stressig, da muss manchmal eine Auszeit her. Das Bad mit Kerzenlicht gehört ebenso dazu wie das Anfassen des eigenen Körpers. Masturbieren baut Stress ab, setzt Glückshormone frei und hilft Dir dabei, Dich und Deinen Körper besser kennenzulernen. Ob als Single oder in einer Partnerschaft: Für viele Menschen ist Solosex ein natürliches Antidepressivum – immer schnell parat, immer rezeptfrei.
Gesunde Selbstbefriedigung: So macht masturbieren noch mehr Spaß!
Wie wir ja bereits erklärt haben: Selbstbefriedigung ist eine vollkommen normale sexuelle Aktivität, denn es ist nichts anderes als der Sex mit sich selbst. Also ist regelmäßiges Masturbieren absolut gesund! Damit dein Solosex noch mehr Spaß macht, empfehlen wir Dir folgende Sextoys für die absoluten Höhepunkte.
#1: Der Masturbator für ihn
Manchmal muss es eben mehr als die eigene Hand sein. Ob als Vagina- oder Anusnachbildung oder lieber im technisierten Style, ein Masturbator kann das Gefühl von Sex mit einer anderen Person simulieren. Und mit einer ordentlichen Portion Gleitgel wird der Spaß noch größer.
#2: Der Druckwellenvibrator für sie
Keine Frage, es gibt jede Menge Sexspielzeuge, die es sich auszuprobieren lohnt. Ein Druckwellenvibrator von Satisfyer ist unter diesen das absolute Highlight. Seine Art, wie er Deine Klitoris in Schwingung versetzt, ist eine ganz besondere. Mit verschiedenen Programmen und Geschwindigkeit oder auch mit Appsteuerung – Druckwellenvibratoren sind das Must-Have für Mädels, die beim Solosex auf Wolke Sieben schweben möchten.
Übrigens: Noch mehr Masturbations-Techniken für die Frau findest Du hier.
#3: Für Sie und Ihn – der Analvibrator
Du stehst auf Analsex und liebst es, wenn Dein Hintertürchen stimuliert wird? Dann ist ein Analvibrator das perfekte Sexspielzeug für Deine Soloausflüge. Analtoys sind für alle Geschlechter geeignet und bringen jede Menge Spaß in die Welt der Selbstbefriedigung.
Zwanghaftes Onanieren: Daran merkst Du ungesundes Verhalten
Was aber, wenn Du das Gefühl hast süchtig nach Selbstbefriedigung zu sein? Woran merkst Du, dass Du zu häufig masturbierst?
Also, zuerst einmal musst Du Dir keine Sorgen machen, wenn Du häufig onanierst und daran Spaß hast. Wenn Du allerdings das Gefühl hast, masturbieren zu müssen und dabei einen gewissen Leidensdruck empfindest, solltest Du aufmerksam werden.
Auch wenn Du regelmäßig Verabredungen absagst oder an nichts anderes als an die Selbstbefriedigung denken kannst, könnte es sein, dass Du ein ungesundes Verhältnis zur Masturbation aufgebaut hast. Zwanghaftes Onanieren ist nie gut, deshalb solltest Du im Zweifel mit einem Arzt oder einer Ärztin oder einem:r Sexualtherapeuten:in sprechen. Diese können Dir dabei helfen, die Ursachen für das zwanghafte Onanieren zu finden. Außerdem können Therapeut:innen Dir Methoden zeigen, mit denen Du aus der Sucht herauskommst.
Trotzdem wollen wir Dich noch einmal beruhigen: Es gibt immer Phasen, in den man mal mehr und mal weniger Lust auf ein bisschen Liebe mit sich selbst hat. Solange Du Spaß dabei hast, ist auch regelmäßige Masturbation kein Problem!
Wahrheiten und Mythen rund um das Thema Masturbation
Also, ist Masturbieren gesund? Ganz klares Ja! Nahezu jeder Mensch masturbiert und dies sogar regelmäßig. Dies birgt körperliche und seelische Vorteile, die weit über den reinen Genuss hinausgehen. Die Sorge, dass Du vom Griff zum Sexspielzeug blind wirst, dass Du Dein Geschlechtsorgan beschädigst oder dass Du zu einer einsamen Jungfer wirst, ist unbegründet. Das sind alles alte Vorurteile, die sich in Jahrhunderten nie bewahrheitet haben. Also, nur zu – tu Dir heute noch was Gutes und mach es Dir selbst!