Was ist Petplay?
Lustiges Verkleiden oder erotisches Abenteuer
In der BDSM Szene und in Szeneclubs ist es keine Seltenheit, dass die Domina ihren Rottweiler an einer Leine spazieren führt – wohlgemerkt ihren zweibeinigen Rottweiler. Was genau steckt hinter diesem sogenannten Petplay und wie funktioniert es eigentlich? Wir klären Euch auf!
Was bedeutet Petplay?
Der Begriff Petplay setzt sich aus den englischen Worten Pet = Haustier und Play = Spiel zusammen. Es handelt sich um ein Rollenspiel, das häufig in der BDSM Szene praktiziert wird und bei dem eine Person in die Rolle eines Haus- oder Nutztiers schlüpft. Wichtig zu wissen: Petplay hat nichts mit ordnungswidriger Sodomie, dem Geschlechtsverkehr mit echten Tieren, gemein.
Das Ziel des Petplays liegt für den tierischen Part darin, alle menschlichen Verhaltensweisen abzulegen und gänzlich in die unterwürfige Rolle des Tieres zu schlüpfen. Der „Tierhalter“ hingegen übernimmt die Rolle von Frauchen oder Herrchen, gibt Anweisungen und spielt mit seinem Haustier. Der devote Petplayer spricht während seiner Rolle nicht und macht höchstens Tierlaute.
Am häufigsten kommen beim klassischen Petplay Haus- oder Nutztiere als Rolle zum Einsatz. Eher selten spielst Du einen Wolf, einen Löwen oder einen Adler, da es sich hierbei um freie und wilde Tiere handelt, die sich vom Besitzer nicht zähmen lassen würden. Der im Spiel befindliche Tierbesitzer hat in der Regel keine sexuelle Affinität zu Tieren, sondern zieht seine Lust aus dem dominanten Verhalten gegenüber dem Bottom.
4 Spielarten beim Petplay
#1: Der Hund als unterwürfige Rolle
Sehr häufig wird der Hund als Rolle im Petplay eingenommen. Während des Rollenspiels wird die klassische Hundeerziehung und Haltung imitiert. So apportierst Du als Hund, läufst an Deiner Leine, frisst aus dem Napf und schläfst in einem Körbchen. Ein wichtiger Bestandteil des Dogplays ist die Treue des Hundes gegenüber seinem Besitzer. In der BDSM-Szene erhält der Dog oft ein Halsband mit einer individuellen Hundemarke, die auch den Besitzernamen enthält. Beliebt sind dabei auch ein Halsbänder mit Nippelklemmen, Halsbänder mit Ring oder Halsbänder mit Nieten.
#2: Das Pferd als Pet zur Dressur
Das sogenannte Liebespferd wird beim Petplay ist eine der bekanntesten erotischen Spielarten. Als unterwürfiger Part übernimmst Du die Rolle des Pferdes, Dein Besitzer fungiert als Trainer und dressiert Dich. Peitschen, Reitgerten und auch Trensen werden beim Ponyplay häufig verwendet und je nach Ausmaß des Spieles kann Dein Besitzer mit Dir auch in die Öffentlichkeit gehen.
#3: Schweine als Nutztiere im Petplay
Auch die Rolle des Schweins wird im Petplay vergeben. Als Schwein erfüllst Du recht detailgetreu den Alltag eines solchen Nutztieres. Eine Alternative hierzu ist die Kuh, bei der das Melken die Hauptrolle spielt. Als Schwein wirst Du gemästet**, für die Zucht verwendet** und manchmal wird auch die Schlachtung mit Dir nachgespielt. Bei letzterem handelt es sich aber um eine sehr extreme Form des Petplays, die von vielen Leute kritisch gesehen wird.
#4: Die Katze als schwer zähmbares Pet
Die Katze ist eine eher seltene Rolle im Petplay, wird aber von Doms bevorzugt, die eine intensive Zähmungszeit und Strafen schätzen. Denn Katzen haben ihren eigenen Kopf, hören nur selten auf den Besitzer und bieten dem Dom somit viele Möglichkeiten, das Haustier im Petplay zu bestrafen. Als unbeugsame Katze hat der Bottom mehr Freiheiten und darf sich auch Ausbrüche aus der angepassten und artigen Rolle erlauben.
So wird Petplay richtig spannend
#1: Erstmal im Privaten Gassi gehen…
Wenn Du Anfänger in Sachen Petplay bist und mit Deinem Partner erstmals Versuche startest, solltet Ihr Euch eine ruhige Umgebung suchen. Die Bevölkerung reagiert schnell aggressiv auf öffentliche Spiele und könnte sich gestört fühlen, wenn Du Deinen Schatz an der Leine ausführst, daher solltet Ihr zu Hause bleiben oder einen speziellen Raum mieten, in dem Ihr Euch austoben könnt.
#2: Für Fortgeschrittene gibt es Räume
Nicht nur Mottopartys, sondern auch speziell eingerichtete Räume stehen ambitionierten Petplayern zur Verfügung. So kannst Du beispielsweise einen „Schweinestall“ mieten, der mit einem Stall, Stroh und vielen typischen Einrichtungsgegenständen ausgestattet ist. Damit könnt Ihr Euer Petplay auf eine neue und sehr realitätsnahe Ebene bringen.
#3: Das Safeword
Ob Anfänger oder Profi, Ihr braucht ein Codewort, bei dem das Petplay sofort abgebrochen wird. Während des Spiels darfst Du als Tier nicht sprechen, wenn Du Dein Safeword benutzt, ist das natürlich erlaubt. Dieses Wort sorgt dafür, dass Dein Besitzer weiß, dass Du Dich gerade nicht wohlfühlst. Er unterbricht alle Handlungen sofort und Ihr beendet das Spiel.
#4: Vorsicht Polizei – darauf musst Du achten
Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit sind unerwünscht und das zurecht. Es macht einen Unterschied, ob Du mit Deinem Partner auf einer einsamen Lichtung Sex hast oder ob Du Deinen als Hund kostümierten Partner in der Innenstadt an der Leine ausführst. Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, sollten nicht unerwünscht mit einem solchen Anblick konfrontiert werden. Achte daher darauf, Dich bei Outdoor-Spielen an Orte zurückzuziehen, wo Ihr nicht erwischt werdet.
#5: Sexspielzeug für das Petplay
Eine Hundeleine ist schnell besorgt, doch es gibt viel mehr Sextoys, die das Petplay erst spannend gestalten. Ein gutes Beispiel ist der Analplug, der mit einem Schweif versehen ist. Ob für Häschen, Katze, Ponys oder Hunde, der Plug soll das Tier noch besser in seine Rolle versetzen. Auch Zähmungsmaterial, Ketten und vieles mehr kann Euer Spiel noch realistischer und spannender machen.
Die Vorstellung von Petplay ist sicher für viele Menschen gewöhnungsbedürftig, aber Ihr könnt Euch sicher sein – no animals are harmed during the making of this pet play.