Schmerzen beim Fisting – so könnt Ihr sie verhindern!
Fisting ist eine Praktik, die vor allem Vertrauen braucht. „Mal eben schnell“, funktioniert beim Fisten nicht. Zu unterscheiden ist zwischen vaginalem und analem Fisting, beide Praktiken haben aber in etwa die gleichen Grundvoraussetzungen. Wenn es zu Schmerzen kommt, heißt es in allen Fällen Stopp, denn dann wehrt sich der Körper gegen das, was Ihr da gerade tut. Es ist wichtig, dass Ihr immer auf körperliche Signale hört, damit das Fisting sicher und ohne Schwierigkeiten abläuft.
Warum können Schmerzen beim Fisting entstehen
Es gibt verschiedene Gründe, warum es beim Fisten wehtut, meist ist die falsche Handhabung daran schuld. Wenn Ihr noch keine praktischen Erfahrungen damit gemacht habt, ist das Eindringen der ganzen Faust eine große Herausforderung. Seid Euch darüber im Klaren, dass es manchmal einfach nicht klappt. Es gibt viele Paare, die mehrmals üben müssen, bevor sie überhaupt mit allen fünf Fingern in Vagina oder Anus eindringen können.
Geduld ist daher besonders wichtig, funktioniert es nicht, brecht ab und macht an einem anderen Tag weiter. Denkt unbedingt auch daran, dass Ihr beim Fisten nüchtern sein müsst. Wenn die passive Person Alkohol getrunken hat, nimmt sie Schmerzen womöglich nicht mehr so stark wahr und überhört wichtige Signale, die der Körper aussendet. Wenn Du Schmerzen verspürst, hat das einen Grund. Den darfst Du nicht einfach überhören, denn dann kann das Fisten gefährlich werden.
Kritisch zu sehen sind außerdem Betäubungsgele, die gern auf den Anus oder den Scheideneingang aufgetragen werden. Sie machen es zwar möglich, dass Dein Schatz ohne Schmerzen mit der Faust in Dich eindringen kann, doch auch dabei nimmst Du nicht mehr richtig wahr, ob Dein Körper mit der Praktik überhaupt umgehen kann und möchte. Durch vollständige Entspannung und die richtige Handhabung ist Fisten auch möglich, ohne dass Du Dich als passive Person vorher betäubst.
So könnt Ihr Schmerzen beim Fisting vermeiden
#1: Nehmt Euch ausreichend Zeit
Es macht einen großen Unterschied, ob Du mit drei Fingern in Dein:e Partner:in eindringen möchtest oder mit der ganzen Faust. Damit das Fisting zu einem aufregenden Erlebnis für Euch beide wird, braucht Ihr richtig viel Zeit. Störende Handys, die Türklingel, die nach Hause kommenden WG-Mitbewohner:innen, all das kann zum Störfaktor werden. Achtet daher darauf, dass Ihr mehrere Stunden Zeit habt und Euch nichts und niemand stören kann.
#2: Benutzt immer ein Gleitgel
Die Vagina produziert bei sexueller Erregung Feuchtigkeit. Das reicht aber fürs schmerzfreie Fisting nicht aus. Ihr müsst ein Gleitgel verwenden, egal ob Ihr vaginal oder anal fisten wollt. Idealerweise verwendet Ihr dabei ein silikonhaltiges Gleitgel, denn das hält länger an und sorgt für dauerhafte Feuchtigkeit. Wird es zu trocken, schiebt eine weitere Portion nach, damit Vagina oder Anus kontinuierlich geschmiert sind.
#3: Überdehnt den Eingang vorsichtig und sanft
Beim vaginalen Fisten gilt es den Scheideneingang zu überdehnen, was anfangs mit Schmerzen verbunden sein kann. Eindringen kann Millimeterarbeit sein, stoppt dazwischen immer wieder, sorgt für Entspannung und fahrt erst dann fort, wenn nichts mehr weh tut. Beim Analfisting gelten die gleichen Regeln, der Schließmuskel ist dehnbar, braucht hierfür aber viel Zeit. Wenn Ihr auf eine Blockade stoßt, dringt nicht einfach weiter vor, sondern macht eine Pause.
#4: Nutzt Sexspielzeuge zum Vordehnen
Bevor Ihr mit der Faust auf Tuchfühlung geht, könnt Ihr mit Sexspielzeugen eine gewisse Vordehnung erreichen. Ihr findet im Sexshop sogar Fisting-Dildos, die der Größe einer Faust entsprechen. Damit könnt Ihr besonders tief eindringen und das Gefühl bereits simulieren. Auch wenn Du allein erste Fisting-Erfahrungen machen möchtest, kannst Du mit einem solchen Sexspielzeug zur Sache gehen.
#5: Hört auf die Signale des Körpers
Wenn es weh tut, müsst Ihr aufhören. Bitte versucht auf keinen Fall, entgegen der Schmerzen den Widerstand zu überwinden, denn dann kann es zu Verletzungen kommen. Vielleicht ist Dein Schatz noch nicht bereit, vielleicht habt Ihr Euch die falsche Stellung ausgesucht oder vielleicht ist das Gleitgel nicht ausreichend. Eruiert, warum es zu den Schmerzen kommt und dann versucht es anders zu machen, denn Fisten muss nicht wehtun.
Schmerzfreies Fisten ist möglich, aber nur, wenn Ihr die Signale des Körpers wahrnehmt. Wenn es Dir als passiver Person wehtut, bitte Deinen Schatz sofort aufzuhören. Die Zähne zusammenbeißen und einfach weitermachen wäre ein großer Fehler, denn dann droht die Gefahr von ersten Verletzungen, die es unbedingt zu vermeiden gilt.