Leder Fetisch
Alles was Du wissen musst
Ein Leder Fetisch bezeichnet die Vorliebe für das Material Leder beim Sex. Fälschlicherweise wird der Leder Fetisch heute überwiegend der BDSM-Kultur zugeschrieben, dabei ist liegt die Entstehung ganz woanders. Nicht selten handelt es sich bei der Vorliebe um eine Kombination aus Lack & Leder, allerdings kann der Leder Fetisch auch isoliert vorkommen. Er bezieht sich dabei weniger auf Sexspielzeuge, sondern vielmehr auf Kleidung aus Leder, die beim Sex, aber auch im Alltag getragen wird. Wir verraten Dir, woher der Leder Fetisch wirklich bekannt ist und was für Unterarten es gibt.
Leder Fetisch: Die Lederszene im Check
Leder ist ein ganz besonderes Material, aus dem zahlreiche Alltags-Kleidungsstücke gemacht werden. Der Leder Fetisch stammt allerdings nicht aus dem klassischen BDSM, sondern aus der sogenannten Lederszene. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe schwuler Motorradfahrer, die sich mehr und mehr zur homosexuellen Lederszene etablierten. Zahlreiche Spielarten und Vorlieben der Lederjungs sind heute in der BDSM-Szene übernommen worden.
Bis in die 1990-er Jahre lehnte die sogenannte Lederbewegung heterosexuelle Männer oder Frauen in der Lederwelt vollkommen ab. Doch Mitte der 1990-er Jahre erwuchs aus der sogenannten „alten Lederbewegung“, die „neue Lederbewegung“ und damit stieg auch die Toleranz. Fortan waren der Lederszene nicht mehr nur schwule Männer zugetan, sondern auch Frauen und heterosexuelle Männer.
Lesbische Frauen hatten sich aber schon viel früher damit beschäftigt, ihr Recht auf Leder und Sadomasochismus durchzusetzen und gründeten im Sommer 1979 die Gruppe Samois. Durch die immer wieder geleistete Aufklärungsarbeit und die Demonstrationen für die rechte lesbischer Frauen mit Ledervorliebe wurde in den späten 1980-er Jahren auch die Akzeptanz von Frauen in der Lederszene größer, bis es schließlich in den 1990-er Jahren zur Integration in die männerdominierte Szene kam.
Was Du über den Leder Fetisch wissen musst
#1: Leder in der BDSM-Szene beliebt
Leder steht für Dominanz, für Männlichkeit, für Stärke. Aber auch starke, weibliche Dominanz kann durch das Tragen von Leder unterstrichen werden. Es ist zumeist der aktive, dominante Part, der bei einer Session in Leder gekleidet ist, mit Ausnahme von Gesichtsmasken, die für Sklaven vorgesehen sind. Das Leder wird dabei oft nackt auf der Haut getragen, was auch der Domina oder dem Dominus ein erotisches Gefühl verschafft.
#2: Leder Fetisch als Träger
Ein Leder Fetisch kann sich in verschiedenen Formen äußern, häufig ist das Tragen von Lederkleidung selbst mit sexueller Erregung assoziiert. Hierbei muss es sich nicht um spezielle Fetischkleidung handeln, selbst die klassische Lederjacke ist geeignet dafür, den erotischen Fetisch auszuleben. Besonders beliebt ist es, die Kleidung auch beim Geschlechtsverkehr zu tragen und so den Fetisch in die Lust zu integrieren. Das funktioniert besonders gut mit Leder Ouverts.
#3: Leder Fetisch als optischer Reiz
Ebenso verbreitet ist allerdings der Reiz darin, den Partner in Lederkleidung zu sehen, zu berühren und zu verführen. Als besonders erotisch wird es wahrgenommen, wenn der Partner beim Sex Lederkleidung trägt und diese möglichst große Teile des Körpers bedeckt. In der BDSM-Szene haben sich Leder-Korsagen oder Hemden und Westen aus Leder durchgesetzt, die im Alltag eher selten getragen werden. Was aber sehr wohl auch alltagstauglich ist, sind Lederleggings oder Lederröcke.
#4: Accessoires aus Leder
Neben Lederbekleidung sind es vor allem erotische Accessoires aus Leder, die bei einem Fetisch genutzt werden. Angefangen von Handschellen und Bandagen aus Leder, die zum Fesseln dienen, bis hin zu Masken, Augenbinden, Lederpeitschen und Lederknebeln für den Mund, gibt es ein breites Portfolio an Sexspielzeug, was den Leder Fetisch bedient. Viele dieser Accessoires sind kostspielig, dafür aber aufgrund der Beschaffenheit des Materials extrem lange haltbar.
Der Leder Fetisch hat sich aus der Gay-Szene etabliert, ist aber mittlerweile längst in allen Konstellationen vertreten. Weibliche Dominas setzen sogar sehr häufig auf Leder, oft in Kombination mit Lack. Als Reizauslöser kommt nicht nur das Tragegefühl, sondern auch der Geruch, das Geräusch bei Bewegungen und die Festigkeit auf der Haut in Betracht.