Erotische Laktation
Alles rund um die Laktophilie
Muttermilch ist in erster Linie zur Ernährung eines Säuglings da. Wusstest Du aber, dass es Leute gibt, die Muttermilch in den Sex miteinbeziehen? Es gibt verschiedene Spielarten und selbst Frauen, die nie ein Kind zur Welt gebracht haben, können mit einigen Kniffen Milch geben. Viele Menschen lieben die Intimität, die eine Stillbeziehung ausmacht. Worum es bei der erotischen Laktation geht und wie Du selbst eine Laktation induzieren kannst, erklären wir Euch hier.
Was ist Laktation?
Der Begriff Laktation wird auch im medizinischen Bereich verwendet und beschreibt die Bildung und Abgabe von Muttermilch. Im sexuellen Umfeld wird Laktation, auch erotische oder induzierte Laktation, als Begriff für das Stillen eines erwachsenen Partners verwendet.
Was ist erotische Laktation?
Meist wird vor allem die gestillte Person durch diesen Vorgang erregt, doch auch die „Milchgeberin“ kann dadurch Erregung verspüren, denn beim sexuellen „Säugen“ und „Gesäugtwerden“ spielt die imaginäre Rollenverteilung – Mutter und Säugling – ebenso eine wichtige Rolle. Fachsprachlich nennt man diesen Milch-Fetisch Laktophilie.
Zugegeben handelt es sich bei der Laktophilie um einen etwas ausgefalleneren Fetisch. Solange man damit niemandem wehtut, spricht erstmal nichts gegen diesen Fetisch. Allerdings sollte man bedenken: Bei Muttermilch handelt es sich um Nahrung für einen Säugling. Bevor man sich also selbst an die Milchbar setzt, sollte man sich sicher sein, dass man niemandem etwas wegtrinkt.
Tatsächlich wird bei der erotischen Laktation aber der Milchfluss unabhängig von einer Schwangerschaft angeregt, in dem die Brüste über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) auf eine bestimmte Art und Weise massiert werden. Manchmal wird die Laktation auch nach einer Stillpause wieder angeregt. In diesem Fall spricht man von Relaktation.
# Laktophile Fakt
Interessanterweise braucht man eigentlich keine Frau, um diesem Fetisch nachzugehen. Vielen Laktophilen reicht es aus, mit der menschlichen Muttermilch in Berührung zu kommen, die „milchgebende“ Frau ist dabei nicht allzu wichtig. So kann die abgepumpte Milch im Glas oder in der Flasche bereits erotische Stimulation auslösen.
Wie lässt sich die erotische Laktation in den Sex einbauen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die erotische Laktation ins Liebesspiel zu integrieren. Wie jeder andere Fetisch ist auch die Laktophilie in ihrer Praxis vielseitig.
Unter dem Begriff „Milchspiele“ wird beispielsweise jede sexuelle Handlung bezeichnet, bei der die Milch der Frau zum Einsatz kommt – auf welche Art und Weise auch immer.
Zeitgleich existieren im BDSM mehrere Praktiken, die die erotische Laktation beinhalten. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das „Melken“ der Frau durch den Dom oder die Domme. In Kombination mit Petplay wird die Frau hier als Kuh (wahlweise auch ein anderes Tier) betrachtet, die gemolken werden muss.
Vielleicht hast Du auch schon gehört, dass es nach einigen BDSM-Sessions üblich sein kann, das Stillen oder die Milch als Belohnung für den Partner oder die Partnerin einzusetzen. Nachdem der Dom oder die Domme seine oder ihre Dominanz beweisen konnte, ist sie in der Verantwortung, diese mit „Zärtlichkeit“ zu bezahlen – je nach persönlicher Vorliebe beispielsweise auch durch das Milchgeben.
Welche Arten von erotischer Laktation gibt es?
#1 - ANR: Adult Nursing Relationship
Ein besonderer Laktophilie-Fetisch ist die sogenannte Erwachsenen-Stillbeziehung. Während viele Mütter eine Stillbeziehung zu ihrem Kind haben, geht es hier um eine Stillbeziehung zum Partner oder zur Partnerin. Das Stillen ist dabei Ausdruck von Intimität und Zärtlichkeit. Es kann zwar zum Orgasmus kommen, dieser ist jedoch nicht das vorherrschende Ziel der ANR.
#2 - Versaute Milchspiele
Ähnlich wie bei den Spermaspielen wird hier die Milch selbst als Teil der sexuellen Lust genutzt. Ihr könnt dabei der Fantasie freien Lauf lassen und die Milch als Getränk einfach trinken oder sie auf andere Weise in das Liebesspiel mit einbeziehen – geht natürlich auch mit Milch von anderen Säugetieren
#3 - Petplay
Im Rahmen des Petplay kann die Frau die Rolle einer Kuh einnehmen, die (zum Teil gegen ihren Willen) gemolken wird. Tatsächlich muss dabei nicht unbedingt Milch fließen, der Vorgang des Melkens kann auch einfach nur angedeutet werden. Auch so kann die erotische Laktation Spaß machen!
#4 - Die Rolle beim BDSM
Im BDSM-Bereich gibt es verschiedene Arten von erotischen Milchspielen. Im Rahmen des sogenannten Ageplay oder Infantilismus nimmt ein Partner die Rolle des Säuglings ein und wird von der stillenden Frau bemuttert und gestillt.
#5 - Voyeurismus und erotische Laktation
Es gibt Frauen, die es als erregend empfinden, bei der Laktation beobachtet zu werden. Sie pumpen beispielsweise ab oder streichen die Milch aus und ihr Partner – oder jemand anderes – beobachtet sie dabei. Sowohl die Gefühle beim Milchspendereflex als auch das Beobachtet werden erregen die Protagonistin dann.
Was fasziniert Laktophile so an diesem Fetisch?
Was genau macht den Breastfeeding-Fetisch zu beliebt? Bei der erotischen Laktation geht es also keinesfalls darum, ein Kind zu säugen, sondern um die Auslebung einer sexuellen Fantasie zwischen zwei Partnern oder Partnerinnen über die Nachahmung des Milchgebens bei Mutter und Baby. Je nach Deiner individuellen körperlichen Grundvoraussetzung kann es aber sein, dass die Milchproduktion nicht auf Anhieb funktioniert, möglich ist diese aber im Regelfall schon!
Tipps um die erotische Laktation
Die folgenden Tipps können dabei helfen, die Milchproduktion – auch ohne eine vorherige Geburt – anzuregen. Eine Erfolgsgarantie gibt es jedoch trotzdem nicht. Jeder Körper ist anders und dementsprechend kann es durchaus sein, dass Dein Körper „von Natur aus“ weniger oder keine Milch produziert, insbesondere wenn Du nicht kürzlich schwanger gewesen bist.
TIPP NR. 1: DEN PARTNER ODER DIE PARTNERIN AN DIE BRUST LEGEN
Die beste Methode, um Deine Milchproduktion anzuregen, ist es, Deinen Partner oder Deine Partnerin an die Brust zu legen und ihn:sie an den Nippeln saugen zu lassen. Auf diese Weise kann dem Körper in manchen Fällen vorgetäuscht werden, dass tatsächlich ein Baby gefüttert werden soll.
Hierbei hilft es oft, Geduld und Ausdauer zu haben, und das Saugen regelmäßig zu wiederholen. Falls Dein:e Partner:in gerade nicht zur Verfügung steht, kannst Du alternativ eine Milchpumpe benutzen, um den Milchfluss Deines Körpers anzuregen.
TIPP NR. 2: SO VIEL KÖRPERKONTAKT WIE MÖGLICH HERSTELLEN
Die Milch in der Brust wird bei Körperkontakt meist schneller produziert. Daher heißt es hier einmal mehr: Geduldig bleiben, kuscheln, eventuell auch die Brustwarzen mit den Händen sanft massieren – und nicht sofort zur oben erwähnten Milchpumpe zu greifen.
Wenn dann (nach einigen Wochen) die erste Milch hervortritt, kann diese ein wenig wässrig erscheinen. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge! Mit der Zeit wird die Farbe „milchiger“.
Erotische Laktation: So fließt die Milch
Wer nicht gerade sowieso ein Kind stillt, muss seine Brust erst einmal daran gewöhnen, Milch zu geben. Eine gute Methode ist die von Chele Marmet entwickelte Brustmassage. Dabei massierst Du Deine Brust über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen alle drei Stunden nach einem bestimmten Muster. Widme dabei jeder Seite rund zehn Minuten.
Zunächst wärmst Du die Brust an. Denn kalte Brüste geben weniger Milch. Hebe dazu die Brust mit einer Hand an und leg die Fingerspitzen auf die Brust. Deine Hände sollten für diese Technik vorgewärmt sein. Massiere die Milchdrüsen rund um die Brustwarze in kreisförmigen Bewegungen. Arbeite Dich einmal rund um die Brustwarze, bis Du wieder oben angekommen bist. Dann legst Du die Hand auf Dein Brustbein und streichst die Brust nach unten hin aus. Möglicherweise kommt nach einiger Zeit jetzt schon ein wenig Milch zum Vorschein. Verfahre ebenso mit der anderen Brust.
Danach kannst Du jede Brust sanft schütteln, um die Milchdrüsen und Milchkanäle anzuregen. Dieser Schritt nennt sich tatsächlich „Milkshake“. Nun umfasst Du Deine Brust mit der Hand von unten. Der Griff heißt C-Griff. Du spreizt dafür den Daumen von den anderen Fingern ab, sodass Deine Hand ein C bildet. Umfasse die Brustwarze großzügig. Drück dann leicht gegen den Brustkorb und zieh die Finger danach mit sanftem Druck nach vorn in Richtung der Brustwarze. Nun solltest Du – nach einigen Versuchen – spätestens erste Milchtropfen sehen. Und keine Angst, wenn die Milch zunächst eine ungewöhnliche Farbe hat oder bitter schmeckt. Optik und Geschmack pendeln sich nach einiger Zeit ein.
# Gut zu wissen
Viele Frauen können auch außerhalb einer Schwangerschaft bzw. nicht nur in der Zeit nach einer Geburt Milch produzieren; selbst innerhalb der Wechseljahre ist dies (theoretisch) noch möglich! In diesem Fall wird von einer induzierten Laktation gesprochen, die bereits durch mechanische Stimulation hervorgerufen werden kann.
Erotische Laktation: Kommunikation und Geduld sind alles
Die erotische Laktation gehört zu den Fetischen, die in der heutigen Zeit, nicht nur im BDSM, vielleicht nicht überall, aber doch weiter als man meint, verbreitet sind.
Solltest Du eine Leidenschaft für Muttermilch besitzen, ist das erstmal nicht verwerflich – solange Du einen Partner oder eine Partnerin findest, die mit der Praktik erotischer Laktation einverstanden ist und diese mit Dir teilt, spricht absolut nichts dagegen, diese auszuleben.
Bedenke jedoch, dass es Zeit brauchen kann, um die Milchproduktion, gerade bei Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, anzuregen. Manchmal kommt es auch vor, dass ein Körper nicht dazu in der Lage ist, Muttermilch herzustellen.
Hier heißt es dann: Nicht verzagen! Je nachdem, welcher Aspekt Euch an dieser Sexpraktik besonders reizt, könnt Ihr das Stillen trotzdem simulieren – oder einfach auf die gute alte Kuhmilch zurückgreifen.